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Blind Date mit Folgen - Roman

Blind Date mit Folgen - Roman

Titel: Blind Date mit Folgen - Roman
Autoren: Tamara Wernli
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aromatischen Duft des Chinese Food nicht mit dem Geruch des Nagellacks vermischen wollte, musste sich ›Pink Flamingo‹ noch etwas gedulden.
    »Wie war übrigens das Date mit André?«, wollte Eveline wissen, während sie begann, das Essen auf dem Tisch auszubreiten. »Nach dem Muse-Konzert und dem Kino war das jetzt das dritte, nicht? Habt ihr euch geküsst?«
    »Du bist so neugierig!«, rief Maira aus der Küche, wo sie Teller und Besteck holte. Sie kam damit ins Wohnzimmer und deckte den Tisch.
    »Natürlich haben wir uns nicht geküsst«, erwiderte sie. »Ich kenn ihn ja noch nicht lange, außerdem scheint er kein Draufgänger zu sein, was ihn für mich sympathisch macht. Wir waren abendessen, anschließend was trinken und er hat mich nach Hause begleitet.«
    »Und dann? Wie habt ihr euch verabschiedet? Drei Küsschen auf die Wange … eine Umarmung, oder was? Draufgänger blablabla! Jetzt halt dich nicht so bedeckt und rück raus!« Maira lachte.
    »Na ja, da gab es einen Moment, als ich vor der Haustür stand und er mich so seltsam ansah … und als wir uns zum Abschied auf die Wange küssten, ging das sehr, sehr langsam. Wir waren uns sehr nahe, weißt du so …« Sie machte die Bewegung im Zeitlupentempo nach. »Dann war der Augenblick auch schon vorbei.«
    »Mmmh, er hat sich wohl nicht getraut. Wie ich dich kenne, hast du nicht den Eindruck vermittelt, dass du geküsst werden möchtest.«
    »Ist wohl so.« Sie ließ die Szene Revue passieren. »Aber ich hätte nichts gegen einen Kuss gehabt … Na ja, mal schauen. Wir sehen uns bald wieder.« Sie wollte gerade die Getränke aus der Küche holen, als ihr Laptop den Eingang einer E-Mail verkündete. »Lass mich kurz nachsehen, das könnte die Redaktion sein.«
    »Kein Problem, ich hol die Drinks. Hast du Servietten?« Maira hörte sie schon nicht mehr. Denn da war wieder eine Nachricht von Y.S.
     
    »Oh du meine Güte!« Eveline stand mit den Coladosen hinter ihr und fixierte die zwei leuchtenden Buchstaben.
    »Schon wieder ein Mail von ihm? Hat der eigentlich nichts zu tun? Job, oder sonst was? Na, lies mal vor!«
     
    von Y.S.
    Liebe Maira,
    ich bin’s wieder, Yaron. Wie geht es dir, mein Sonnenschein? Ich hoffe, alles ist bestens.
    Wie läuft es bei der Arbeit? Genug Stoff für spannende Kolumnen hast du jetzt ja. ;-)
    Ich sitz grad in einem Café und hab an dich gedacht. Wie ich so oft an dich denke, eigentlich begleitest du mich ständig … Nächstes Wochenende und danach bis Mittwoch hab ich ein paar freie Tage. Nun ist etwas Zeit vergangen und ich wollte dich fragen, ob du vielleicht jetzt Lust hast auf einen Strandspaziergang entlang der Promenade (Weißt du noch? Dort ist dir einmal ein Schwan hinterhergelaufen, du hattest eine Höllenangst und bist laut schreiend davon gerannt. :-)), danach kurz ins Mandrino (Die alte Kaffeestube gibt’s noch und sie ist genauso gemütlich wie damals!) und später Abendessen, vielleicht gebratene Scampi, wie du sie gerne magst, mit Blick aufs Meer …? Alles natürlich über den Hügeln deiner Lieblings-Stadt T.A. Wann immer du den Mut aufbringst: Ich bin für dich da.
    Dein Yaron
     
    Die beiden Freundinnen saßen sich eine Zeit lang schweigend gegenüber.
    »Oh, Maira«, sagte Eveline dann, »deine roten Bäckchen sind nicht zu übersehen. Von wegen, im Griff. Mir kannst du nichts vormachen.«
    »Er meint das alles wirklich ernst.« Ihr Herz klopfte etwas schneller, wie immer, wenn sie ein Mail von Yaron las. Eve nahm einen Schluck von ihrer Cola und lehnte sich entspannt im Sofa zurück.
    »Lass uns mal ein Fazit ziehen: Klar, meint er alles ernst. Ich glaube ihm jedes Wort, leider. Ich finde eigentlich überhaupt nichts, was ich ihm vorwerfen könnte, nicht mal die Vergangenheit. Und dass er nicht um dich kämpfen würde, kann man auch nicht behaupten.« Sie grinste. »Wahrscheinlich ist Yaron Erfinder der Redensart ›Alte Liebe rostet nicht‹.«
    »Eve, warum suchst du überhaupt nach etwas Schlechtem? Warum bist du so kritisch ihm gegenüber?«
    »Hey, meine Liebe, ich bin nicht kritisch. Es geht nicht um ihn, sondern um dich. Ich weiß, dass der Mann dich etwa zehn Jahre deines Lebens gekostet hat. Ob er aus Liebe gehandelt hat oder nicht, spielt keine Rolle. Ich hoffe einfach, du manövrierst dich mit der Annäherung an Yaron nicht in etwas hinein, was du später bereuen wirst. Ich bin generell der Meinung: Lieber vorwärts schauen und neu beginnen, statt alten Brei aufzuwärmen.« Sie machte eine
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