Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bleib uns gesund und behalt uns lieb 02: Briefe und Feldpostbriefe einer deutschen Familie 1928 bis 1946

Bleib uns gesund und behalt uns lieb 02: Briefe und Feldpostbriefe einer deutschen Familie 1928 bis 1946

Titel: Bleib uns gesund und behalt uns lieb 02: Briefe und Feldpostbriefe einer deutschen Familie 1928 bis 1946
Autoren: Unknown
Vom Netzwerk:
jetzt dort seid, könnt Ihr nicht was länger bleiben?
    Natürlich könnt Ihr Ansichtskarten schicken, nur für uns ist es verboten. Im Revier war ich noch nicht; der Oberstabsarzt ist im Urlaub und bei seinem Vertreter hat es keinen Zweck, der sagt zu jedem: ‘Das ist nicht schlimm, das habe ich auch’, und gibt irgendwas zum Einnehmen oder Einschmieren. Also muss ich doch noch was warten.
    Vor einer halben Stunde rief Oberfeldwebel Flieth an und hat mich für heute Abend 7 Uhr zum Richtschmaus eingeladen nach Velp, er ist ja nun mit dem Aufbau seiner Dienststelle fertig, na, da gibts wenigstens was Rauchbares. Morgen Nachmittag geht es zum Schiessen, da ist wieder der Sonnabend futsch. Von Leni traf heute eine Karte ein, ich schreibe ihr morgen oder am Sonntag. Liebe Mutter, ich wollte Elli schreiben, weiss aber die Anschrift nicht, also schreib sie mir bitte noch. Nun bin ich mal wieder am Schluss angelangt und geht es nun gleich zum Essen, denn heute Abend gibt es wieder warm und dann geht’s mit dem Rad nach Velp, das ist ungefähr eine Dreiviertelstunde mit dem Rad.
    Dir, Vater, Leni und Heidi nun recht viele liebe Grüsse und weitere gute Erholung wünscht Euch
    Euer Hans.
     
     
     
    d. 14.9. 43
    Mein lieber, lieber Junge!
    Als ich heute vom Laden nach dem Spielplatz kam, hatte mir Leni Deinen lieben Brief vom 10.9 mitgebracht und habe ich mich gleich darüber gestürzt. Hab recht vielen Dank dafür, wir haben uns sehr gefreut darüber. Wir gehen bis nach dem Kurplatz 25 Minuten, ein ganz herrlicher und bequemer Waldweg. Überhaupt gibt es hier ganz herrliche Fleckchen Erde. Der Spielplatz liegt an diesem Weg, und weiß Heidi ganz genau, wenn wir dorthin kommen. Außer der Schaukel gibt es einen großen Sandplatz. Es ist doch zu schön, darin herumzugaddeln. So sehr weite Touren machen wir nicht, denn der Wald kann ja auch woanders nicht schöner sein. Hoffentlich kommt Leni auf ihre Kosten, ich würde mich sehr freuen, wenn es ihr so recht gefällt. Heute Abend sind Vater und Leni wieder zum Konzert. Voraussichtlich ist es das letzte der Saison. Die Bäder, die Leni und ich nehmen, sind Sprudelbäder, sehr weiches Wasser. Es ist ein sehr angenehmes Gefühl. Schöne Kupferwannen, mit sehr viel Wasser, wenn du drin sitzt, schaut nur noch der Kopf heraus. Nur einen Fehler hat es, nicht zum ‘Hineinsteigen’. Na, das geht vielleicht mal in Erfüllung, wenn Ihr Euch ein Häuschen baut, dann denkt Ihr mal an mich.
    Weißt Du, es ist sehr schön, wenn man mal für gar nichts zu sorgen braucht und kann seine Füße unter den Tisch stellen, da kann man es schon eine Weile aushalten. Heute ist auch ein Brot gekommen, hab dafür recht vielen Dank, man hat aber auch immer Hunger. Am Sonntag hatten wir Streuselkuchen gebacken und hat er uns recht gut geschmeckt. Wir haben dabei an Dich gedacht. Anbei lege ich Dir drei Mark bei, kauf Dir noch etwas Obst und Kuchen dafür. Nun wird wohl noch das andere Brot kommen. Soeben kommen Vater und Leni heim, und hat es Ihnen sehr gut gefallen. Leni wird Dir darüber selbst schreiben. Jetzt will ich Schluß machen, wir wollen in die Falle kriechen.
    Dir mein lieber Junge recht viele Grüße auch von Vater und Leni
    Deine Dich liebende Mutter.
     
     
     
    E.O., den 20.9. 43
    Meine lieben Eltern!
    Für Euren lieben Brief vom 14.9. wieder recht vielen Dank. Ich freue mich immer, wenn Post kommt und bin ja auch in der letzten Zeit recht verwöhnt worden. Nun will ich sehen, dass ich heute Euren Brief beantworten kann, damit Ihr nicht zu lange auf Post warten müsst. Leider kenne ich nun Gegend und Umgegend von Elster zu wenig, aber Euren Schilderungen nach muss es sehr schön dort sein. Für Heidi muss es ja mit Schaukel und Sandkasten ein Paradies sein und kann ich mir vorstellen, dass sie sich dort wohlfühlt, und bei dem Appetit, den sie jetzt immer nach Euren und Lenis Schilderungen hat, scheint es ihr dort zu bekommen. An musikalischen Genüssen fehlt es ja dort nicht und von den Markneukirchnern werdet Ihr sicherlich auch nicht enttäuscht sein. Liebe Mutter, es ist wirklich zu bedauern, dass Du noch immer nicht zu dem Bad mit dem Hinuntersteigen gekommen bist, aber es wird schon einmal in Erfüllung gehen. Momentan ist ja die Hauptsache, dass Euch die Sprudelbäder gut tun und Ihr Euch recht gut erholt. Ist denn nun endlich das zweite Brot und der Keks angekommen, Zeit würde es, sonst ist doch alles altbacken. Es war wirklich nett von Euch, dass Ihr beim Streuselkuchen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher