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Bleib bei mir, Gabriella

Bleib bei mir, Gabriella

Titel: Bleib bei mir, Gabriella
Autoren: KAREN ROSE SMITH
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Nacht geliebt. Aber das hätte es ihm nur noch schwerer gemacht, sie gehen zu lassen.
    Vor einer Weile waren sie vom Fototermin ins Hotel zurückgekehrt.
    Rafe hatte den Zimmerservice angerufen, aber Gabby hatte nichts gewollt. Also hatte er seinen Burger allein gegessen. In der Küche. Sie war noch immer in ihrem Zimmer.
    Als er sein Zimmer betrat, blieb er wie angewurzelt stehen. Auf dem Bett stand eine glänzende schwarze Tüte. Er ging hinüber und starrte sie an, als würde sie ihn gleich beißen. An ihr lehnte ein Umschlag mit dem Logo des Hotels. Er zog die Nachricht heraus.
    Rafe,
    ich möchte dir für alles danken, was du für mich getan hast, während ich in Dallas war. Ich freue mich, dass ich deine Familie kennenlernen durfte, aber am schönsten war die Zeit mit dir allein. Ich werde nie vergessen, was wir miteinander geteilt haben. Nochmals Danke für alles.
    Gabby
    Er wollte das Geschenk nicht auspacken. Wirklich nicht. Aber er war auch neugierig. Langsam löste er das schwarze Samtband und griff in die Tüte. Er nahm das graue Etui heraus und zögerte, bevor er es öffnete. Die Krawattenklammer war ein exquisites Schmuckstück. Gabby hatte einen ausgezeichneten Geschmack. Aber Rafe wusste nicht, was er davon halten sollte. Hatte sie sich aus dem Hotel geschlichen, um ihm ein Geschenk zu kaufen? Warum war es ihr so wichtig? Weil es sich gehörte? Gabby hatte ihn immer verwirrt, und diese Geste war keine Ausnahme. Aber er musste wissen, was sie sich dabei dachte.
    Als Rafe sein Zimmer verließ, klopfte es an der Tür der Suite. Das überraschte ihn. Normalerweise rief jemand vom Empfang ihn auf dem Handy an, um einen Besucher anzukündigen. Vielleicht brachte Roger ein weiteres Päckchen.
    Rafe ging hinüber, blickte durch den Spion und erstarrte. Er wusste, wer der Mann vor der Tür war: Mikolaus Kutras.
    Sein Herz schlug schneller, in ihm zog sich etwas zusammen, und er fühlte den Adrenalinstoß bis in die Fingerspitzen. Ein Gedanke schoss ihm durch den Kopf – vor ihm stand der Mann, der Gabby wehgetan hatte. Der Mann, vor dem sie davongelaufen war. Der Mann, mit dem sie noch nicht fertig war. Sein Instinkt sagte ihm, dass er die Tür auf keinen Fall öffnen durfte.
    Aber der Verstand sagte ihm, dass er es musste. Er wünschte nur … was? Dass er Gabby nicht so angefahren hätte.
    Er fuhr niemanden an, sondern blieb ruhig. Aber sie hatte ihn ermutigt, sich so zu benehmen, wie er es noch nie getan hatte.
    Rafe unterdrückte jede Gefühlsregung, setzte eine gelassene Miene auf und zog die Tür auf.
    „Ist Gabriella McCord da?“, fragte Kutras, während er Rafe kurz und geringschätzig musterte.
    Rafe warf dem hochgewachsenen, schlanken Mann mit dunklen Haaren einen kühlen Blick zu. „Wer will das wissen?“, fragte er zurück.
    „Sagen Sie ihr einfach, dass Miko hier ist. Sie wird mich sehen wollen.“
    Rafe hoffte, dass das nicht stimmte, aber er musste die Entscheidung Gabby überlassen. Sie war ein freier Mensch. Er trat zur Seite und ließ den Mann in die Suite, bevor er wortlos zu ihrem Zimmer ging und klopfte. Als sie öffnete, fiel ihm auf, wie schön sie in einer hellbraunen Leinenhose und cremefarbener Seidenbluse aussah.
    Er wehrte sich gegen das, was ihr Anblick in ihm auslöste. Gegen die Erinnerung. Vielleicht tat Kutras leid, was er Gabby angetan hatte. Möglicherweise würde er sie überreden wollen, in seinen Privatjet zu steigen und mit ihm auf seine griechische Insel zu fliegen.
    „Mikolaus Kutras ist hier, um dich zu sehen“, sagte er.
    Gabby wurde noch blasser, und Rafe wusste nicht, ob es ein gutes oder schlechtes Zeichen war. „Ich kann ihn wegschicken“, bot er an.
    Er hielt den Atem, als sie zögerte.
    „Ich rede mit ihm“, sagte sie nach einem Moment. „Aber allein.“
    Das gefiel Rafe überhaupt nicht. „Ich soll gehen?“
    Sie sah ihn sekundenlang an, dann straffte sie die Schultern. „Ja. Du brauchst nicht zu bleiben. Ich komme schon zurecht.“
    Am liebsten hätte er sie beide in ihrem Zimmer eingeschlossen. Es gab noch ein par Dinge, die er ihr sagen wollte, bevor er ging. Aber er schaffte es nicht, sie zu ordnen oder in Worte zu fassen. Und so sah er ihr nur schweigend hinterher, als sie ins Wohnzimmer ging, um sich mit ihrem ehemaligen Liebhaber zu treffen.
    Rafe wollte nicht gehen, aber als die beiden einander anstarrten, wusste er, dass ihm nichts anderes übrig blieb. Leise verließ er die Suite und ließ die Tür hinter sich ins Schloss
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