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Blaubeertage (German Edition)

Blaubeertage (German Edition)

Titel: Blaubeertage (German Edition)
Autoren: Kasie West
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nicht ausstehen kann. Ich hatte keine Worte, um sie zu trösten, aber jetzt, wo wir wieder zusammen sind, wird sie das hoffentlich glücklich machen.
    »Caymen, ich komme schon klar.«
    Ich gehe zurück, greife nach seiner Hand und ziehe ihn mit mir. »Hier geht es nicht um dich.«
    Er lacht.
    Ich gehe alleine ins Zimmer und lasse Xander im Flur warten. Meine Mom streckt ihre Hand nach mir aus und ich setze mich an ihr Bett.
    »Das bedeutet wohl, ich bin ein einziges nervöses Wrack.«
    »Nicht du, nur dein Magen.«
    »Es tut mir leid.«
    »Das braucht es nicht. Ich wünschte, du hättest etwas gesagt. Hättest mich mehr helfen lassen.«
    Sie lacht, aber es klingt halbherzig. »Mehr? Caymen, du hast mehr getan, als ich dich hätte bitten dürfen.«
    Ich starre auf die Kanüle in ihrem Arm. Sie ist von lauter blauen Flecken umgeben.
    »Der Laden steckt …«
    »… in großen Schwierigkeiten? Ja, ich weiß.«
    »Ich arbeite daran, Lösungen zu finden. Vielleicht sollte man es mit einem Online-Shop versuchen. Aber Caymen, das lass bitte meine Sorge sein. Nicht deine. Ich dachte ja, dass ich dir den Laden eines Tages überlassen würde, aber deine Leidenschaft ist er nicht gerade, oder?«
    Ich lache und lege dann meinen Kopf neben ihren aufs Bett. »Ich weiß, wie wichtig er dir ist. Deswegen habe ich mir so viel Mühe gegeben.«
    Sie streicht mir über die Haare. »Du bist eine wunderbare Tochter. Du tust viel nur für mich, oder?«
    »So, wie es sich für eine Familie gehört.«
    »Caymen, wenn du dich mit ihm treffen willst, dann kannst du das gerne tun.«
    Mein Blick fährt zu ihr herum. »Was? Mit wem?«
    »Deinem Vater. Es liegt ganz an dir. Du verletzt mich nicht damit.«
    Ich nicke. Ich bin mir immer noch nicht sicher, was ich von meinem Vater will, aber es ist ein gutes Gefühl, frei entscheiden zu können.
    »Na gut, wenn der Puppenladen nicht dein Traum ist, was ist es dann?«
    »College. Irgendwas mit Naturwissenschaften.«
    »Das klingt perfekt.«
    »Xander ist hier. Im Flur.«
    »Ich wusste, dass er zurückkommen würde. Wer kann es auch aushalten, so lange von dir getrennt zu sein? Hol ihn rein. Ich muss mich bei ihm entschuldigen.«
    Ich lächele. Ihr fester Griff um meine Hand erinnert mich daran, wie stark sie ist. Ich erwidere ihren Handdruck und gehe dann auf den Flur.
    »Geht’s ihr gut?«
    Ich umarme Xander und vergrabe mein Gesicht an seinem Hals. »Wie kann ich nur so wahnsinnig glücklich sein, wenn meine Mom im Krankenhaus liegt und ihr Laden vor dem Ruin steht?«
    »Weil du weißt, dass alles wieder gut wird. Wie die Ruhe nach dem Sturm. Alles hat sich gelegt, und obwohl er viele Dinge zerstört hat, weißt du, dass das Schlimmste vorüber ist.«
    »Hübscher Vergleich.«
    »Danke.«
    »Und, bist du bereit für das Nach-dem-Sturm-Gespräch mit meiner Mom?«
    »Aus einem unerfindlichen Grund bin ich diesmal nicht so selbstsicher wie beim ersten Mal.«
    »Du wirst es schon meistern. Alle Moms lieben dich, schon vergessen?«
    Er geht in die Knie, legt seine Arme um meine Taille, steht auf und hebt mich hoch. Meine Füße berühren kaum noch den Boden. »Solange ihre Tochter mich liebt, kann mir nichts und niemand etwas anhaben.«
    »Auch nicht ›Redrum‹? Weil wir nämlich hinterher zu dir nach Hause fahren und uns The Shining anschauen.«
    »Ist das wirklich so eine gute Idee, wenn meine Zukunft ja nun das Hotel-Business ist?« Ich kann sein Lächeln an meiner Wange spüren.
    »Keine Sorge, du darfst dir die Augen zuhalten. Ich werde mich nicht über dich lustig machen … jedenfalls nicht zu sehr.«
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