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Blankes Entsetzen

Blankes Entsetzen

Titel: Blankes Entsetzen
Autoren: Hilary Norman
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Novak.
    Er meinte zu sehen, dass sie ganz leicht den Kopf schüttelte, dann lag sie wieder reglos da.
    »Clare, ich liebe dich immer noch«, sagte er voller Verzweiflung.
    Da sah sie ihn an, mit ausdruckslosem Gesicht.
    »Das solltest du nicht«, sagte sie.

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    Allbeury war während der Aufnahmeformalitäten bei Lizzie geblieben und hatte gewartet, bis man Arm und Hände geröntgt hatte. Dann hatte er sich an ihr Bett gesetzt, das hinter einem Vorhang in einem großen Raum stand. Er gab ihr sein Mobiltelefon, damit sie Gilly anrufen konnte, nachdem sie sich halbwegs gefasst hatte. Sie bat Gilly, Sophie und den Jungs mitzuteilen, dass sie gestürzt sei, doch es ginge ihr gut, und sie würde am nächsten Morgen mit ihnen telefonieren.
    »Ich muss Ihnen etwas sagen«, sagte Allbeury, nachdem sie aufgelegt hatte.
    Er erzählte ihr, dass Christopher ihm offenbar in die Detektei gefolgt war, berichtete von seiner schrecklichen, unkontrollierten Wut und dass er Helen Shipley die Treppe hinuntergestoßen hatte und geflohen war.
    »Ich wollte warten, bis Sie zu Hause angerufen hatten, bevor ich es Ihnen sage – falls die Kinder nach ihrem Vater fragen und Sie keine gute Lügnerin sind.« Er lächelte.
    »Aber nachdem ich gerade gehört habe, wie Sie diesen Albtraum als ›kleinen Sturz‹ bezeichnet haben, bin ich nicht mehr so sicher.«
    »Übung«, sagte Lizzie leise und unendlich müde. »Jahrelange Übung.«
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    117.
    hristopher wurde spät an diesem Abend gefunden: Ein C Zahnarzt, der sein Auto aus der Tiefgarage unter dem Cavendish Square abholen wollte, entdeckte ihn dort.
    Die Nachricht von seinem Tod wurde Lizzie erst am nächsten Morgen überbracht, nachdem sie Gilly angerufen und ihr gestanden hatte, dass sie sich den Arm sowie mehrere Finger gebrochen hatte und im St. Thomas lag.
    Es war Angela, die zu Lizzie kam, sich zu ihr setzte und in ihr bleiches, steinernes Gesicht blickte, nachdem sie es ihr gesagt hatte.
    »Die Kinder«, fügte sie hinzu, Tränen in den Augen, »wissen natürlich noch nichts.«
    »Ich weiß«, sagte Lizzie leise. »Ich habe vorhin mit ihnen gesprochen.«
    »Gilly und ich dachten, du willst es ihnen selbst sagen.«
    Wütend auf sich selbst schüttelte sie den Kopf.
    »Von wollen kann natürlich keine Rede sein. Entschuldige.
    Das war dumm von mir.«
    »Ich weiß, was du meinst, Mom.«
    »Das Problem ist«, fuhr ihre Mutter fort, »jetzt, wo du hier liegst … Wir können es nicht riskieren, zu lange zu warten, falls es an die Öffentlichkeit dringt.« Sie schnappte nach Luft. »Gilly tut genau das Richtige. Sie beschäftigt die Kinder, lässt den Fernseher aus und hält die Jungs von ihren Computern fern. In den Zeitungen steht bisher noch nichts, Gott sei Dank …«
    »Ich fahre jetzt gleich zu ihnen«, sagte Lizzie abrupt.
    »Das kannst du nicht«, sagte Angela. »Sieh dich doch an.« Sie hielt inne. »Ich habe mir überlegt, sie vielleicht abzuholen und 466
    hierher in die Stadt zu bringen.«
    »Nein.« Lizzie schüttelte den Kopf. »Auf keinen Fall.«

    Ihr behandelnder Arzt verweigerte zunächst sein Einverständnis, gab schließlich aber nach und entließ Lizzie auf eigene Verantwortung, nachdem sie die entsprechenden Papiere unterzeichnet hatte. Dann erklärte er ihr sehr väterlich, sie müsse auf ihre körperliche und psychische Verfassung Acht geben.
    Möglicherweise würde sie vorübergehend die Kraft finden, die sie für ihre Kinder brauchte, irgendwann aber würde es seinen Tribut fordern.
    Robin Allbeury kam mit einem Blumenstrauß, während Lizzie auf den privaten Krankenwagen wartete, den der Arzt ihr für die Fahrt empfohlen hatte.
    »Das ist schrecklich«, sagte er, sichtlich erschüttert von der Neuigkeit über Christopher.
    In seinen Augen sah Lizzie etwas, das Ähnlichkeit mit Schuldgefühlen hatte.
    »Es ist nicht deine Schuld«, sagte sie. »Glaub das keine Sekunde lang.«
    »Er ist mir gefolgt«, sagte Allbeury leise. »Die Geschichte mit Inspector Shipley war reiner Zufall, aber er muss …«
    »Er hat das nicht wegen Shipley getan«, unterbrach Lizzie ihn.
    »Und ganz bestimmt nicht wegen dir.« Sie blickte zur Tür. »Du weißt besser als jeder andere, warum er es getan hat.«
    Sie saßen eine Weile schweigend da.
    Schließlich sagte Allbeury: »Wenn du etwas brauchst, Lizzie, dann melde dich. Jederzeit, Tag oder Nacht.«
    »Du hast schon mehr als genug für mich getan«, sagte Lizzie.
    »Das sehe ich nicht so«, sagte Allbeury.
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    118.
    owohl Angela als
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