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Blacksoul - In den Armen des Piraten

Blacksoul - In den Armen des Piraten

Titel: Blacksoul - In den Armen des Piraten
Autoren: Emily Bold
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diese Fragen keine Antwort mehr finden.
    Nach dem die Weihnachtstage verstrichen waren und er noch immer festgehalten wurde, hatte Catherine Nelson ihn im Gefängnis besucht, ihm versichert, bei der Anhörung für ihn auszusagen und ihm unter Tränen für seinen Einsatz gedankt. Es war ihr sehr schwer gefallen, Adam ins Gesicht zu sehen. Gestand sie ihm doch, sich ebenfalls in all der Zeit für seinen Tod verantwortlich gefühlt zu haben. Zu sehen, dass er die Spuren seines Einsatzes für ihr Leben für immer würde tragen müssen, hatte sie zutiefst erschüttert. Aber sie hatte Wort gehalten und bei der Verhandlung vor zwei Wochen seine Tat damals als heldenhaft geschildert.
    Freilich ließ sich das Gericht nicht von der Aussage einer Frau beeindrucken. Aber als er sich Nelson und auch Hood erklärt hatte und diese bei der Verhandlung ebenfalls für ihn sprachen, wurde die Anklage schließlich fallen gelassen. Da er glaubhaft versichern konnte, niemals englische Schiffe überfallen zu haben, und dem Gericht auch keine derartigen Übergriffe zur Anzeige gebracht worden waren, beließ man es dabei, seine beiden Handelsschiffe einzubehalten. 
    Aber Adam stellte sich ohnehin die Frage, ob er je wieder zur See fahren würde. Es war einfach zu viel Schreckliches geschehen.
    „Onkel Adam, Onkel Adam!“, wurden sie unterbrochen.
    Der kleinste der Racker, Dean, war gerade vier. Er war furchtlos und laut, und im Gegensatz zu seinen etwas zurückhaltenderen Brüdern fand er die Narbe seines Onkels richtig abenteuerlich. Dean hatte zu ihrer aller Erheiterung an Adams erstem Abend in Freiheit stolz verkündet, selbst eine zu wollen, wenn er erst ein echter Seemann wäre. Seither wich er seinem neuen Vorbild nicht mehr von der Seite, fragte ihm Löcher in den Bauch und teilte sogar seine Kekse mit Adam, da diesen die Entbehrungen der langen Haft ausgezehrt hatten.
    Mit einem einzigen Satz sprang er nun seinem Onkel auf den Schoß und drückte sich an ihn.
    „Du, Onkel Adam? Es stimmt schon, dass die bösen Piraten immer verlieren, oder?“
    Adam versteifte sich. Sein Gesicht nahm einen harten Zug an, und ein Muskel an seinem Kiefer zuckte.
    „Dean, Schätzchen, lass mich noch einen Moment mit deinem Onkel sprechen. Du kannst ihm dann auf dem Weg ins Haus wieder mit deinen Fragen überhäufen. Lange können wir ohnehin nicht mehr hier draußen bleiben.“
    Damit gab sie dem Lausbuben einen Stoß in Richtung seiner Brüder und sah in den Himmel. Obwohl nur wenige Wolken vorbeizogen, hatte die Sonne noch nicht genug Kraft, die Natur aus dem Winterschlaf zu erwecken. Zwar reckten schon überall unter den Bäumen die Frühlingsblüher ihre Knospen in den Himmel, hielten aber ihre Pracht noch zurück. 
    „Ist alles in Ordnung?“, fragte Margarete mit einem Blick auf Adams angespanntes Gesicht.
    „Wie könnte alles in Ordnung sein? Josie, sie …“
    „Hör schon auf! Du musst da jetzt durch. Es hilft nichts, dass du hier sitzt und dir Vorwürfe machst. Sieh lieber nach vorne“, beschwor sie ihn. 
    „Du hast leicht reden! Du weißt nicht, wie das ist. Wie ich mich in den letzten Monaten gefühlt habe, wie hilflos und unfähig. Ich habe Josie allein gelassen. Sie wollte nicht, dass ich gehe und mich stelle. Ich hätte auf sie hören sollen, dann wäre das alles nicht passiert.“
    Adam schlug sich die Hände vor das Gesicht und schüttelte den Kopf, um die Gedanken zu vertreiben.
    „Wir sollten jetzt nach drinnen gehen“, schlug Margarete vor und erhob sich. Mit Bedauern in der Stimme trieb sie die Jungen an, ihre Sachen zu packen und mit ihnen ins Haus zu kommen. Dean, Loyd und Andrew machten finstere Gesichter, und nur mit lautem Gezeter und Geheule wurde der Bitte der Mutter Folge geleistet.
    Erst als Adam sich erhob, um den Worten seiner Schwester mit ungeduldig tippendem Fuß und einem grimmigen Blick auf die noch immer verteilten Spielsachen, Nachdruck zu verleihen, kam Bewegung in die Sache. Die beiden großen Jungen gaben sich geschlagen und rannten den geschotterten Weg zum Haus hinauf, ohne sich auch nur einmal nach dem Kleinsten umzudrehen. Enttäuscht, von seinen Brüdern zurückgelassen zu werden, warf sich Dean heulend auf den Weg. Margarete stöhnte, und Adam fasste sie an der Schulter.
    „Lass nur, ich mach das schon“, hielt er sie zurück.
    „Hey, Captain Dean, das Schiff läuft aus, und du bist noch nicht am Steuer“, versuchte er, seinen Neffen aufzumuntern, und setzte sich den Jungen auf die
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