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Black Jail

Black Jail

Titel: Black Jail
Autoren: Allan Guthrie
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über das Picknick. Die Pferde. Dass sie Sie auslachte, weil Sie Angst hatten. Wieso haben Sie das erwähnt, Nick?«
    »Das war das, worüber ich damals nachgedacht habe. Egal, was hat meine Schwester mit irgendwas davon zu tun? Ich hab sie seit Jahren nicht gesehen. Sie hat’s ja nicht mal zu Mamas Beerdigung geschafft. Können wir sie nicht aus dem Spiel lassen? Mafia …«
    »Sie waren in einem Auto«, sagte Riddell. »Und Sie dachten an Ihre Schwester.«
    Glass drückte die Hände gegeneinander.
    »Wodurch wurde das ausgelöst?«, fragte Riddell.
    »Woher soll ich das wissen?«
    »Weil Sie sich vorstellten, dass Mafia bei Ihnen im Auto war, vielleicht?«
    »Er war da«, sagte Glass. Er schaute wieder zu Mafia. »Sag’s ihm. Du warst da.«
    Mafia schüttelte den Kopf.
    »In der Wohnung«, sagte Glass, »hast du mir alles darüber erzählt, wie du die Schuld für Watt übernommen hast. Weißt du nicht mehr?«
    »Wofür hab ich die Schuld übernommen?«
    »Dafür, dass Watt seine Frau und sein Kind umgebracht hat.«
    »Er war nie verheiratet.«
    Es war nicht die Zeit für Pedanterie. »Dann eben seine Freundin.«
    »Watt hat kein Kind.«
    »Watt hat sie umgebracht«, sagte Glass. Seine Brust schnürte sich zusammen. »Aus Versehen.«
    »Ich weiß nicht, wie du darauf kommst.«
    »Du hast’s mir erzählt. In der Wohnung.«
    »Das ist das erste Mal, dass ich aus dem Hilton raus bin seit meiner Verurteilung.«
    »Aber du hast keinen umgebracht. Du bist unschuldig.«
    »Ich bin genauso wenig unschuldig wie ich tot bin.« Mafia seufzte. »Nick, ich hab zwei Menschen umgebracht.«
    »Nein«, sagte Glass. »Du hast ihn gedeckt. Watt hat mir erzählt, dass seine Frau und sein Kind tot sind.«
    »Das stimmt nicht«, sagte Riddell. »Das ist nur das, was Sie gehört haben. Meinen Aufzeichnungen zufolge sagte Watt: ›Wunderschöne Tochter, allerliebste Frau, perfekte Familie. Wo sind meine?‹, und Sie sagten: ›Ihre Frau und Ihr Kind? Ist was mit ihnen passiert?‹«
    »Du denkst wohl, du weißt alles.«
    »Nein, ich …«
    »Psst. Hör einfach zu. Weißt du, warum Mafia im Gefängnis sitzt?«
    »Wegen Mordes.«
    »Und weißt du, wen er ermordet hat?«
    »So was würde Mafia nie tun. Ausgeschlossen.«
    »Frag ihn.«
    »Watt sagte nie, wen Mafia umgebracht hat. Sie haben das nur angenommen.«
    »Wieso machen Sie das mit mir?«
    »Das ist sein Job«, sagte Mafia.
    »Und wen hast du dann umgebracht?«, fragte Glass, sicher, dass Mafia nicht antworten würde.
    »Meine Eltern«, sagte Mafia, ohne zu zögern. »Sie wollten mich aus ihrem Haus rausschmeißen. Meinem Zuhause. Ich war dort aufgewachsen. Hatte nie woanders gewohnt. Aber Mum und Dad sagten mir, sie hätten es satt, dass ich immer meine Freunde mit nach Hause bringe. Sie hackten immer auf mir rum wegen dem Krach, und ein-, zweimal, als irgendwelches Zeug fehlte. Videos und so. Nachdem ich ’ne klitzekleine Hasch-Party veranstaltet hatte. Aber das war alles Scheiße. Ich kam alleine nicht zurecht. Mit meinen Augen war es schlimmer, als ich zugab. Ich hab mich aufgeregt. Jeden Tag sind sie mir auf den Sack gegangen, wann ich endlich ausziehen wollte. Und jeden Tag hab ich mich mehr aufgeregt. Am Ende sind sie zu ’nem Rechtsanwalt gegangen, um zu hören, ob sie mich raussetzen können. Aus meinem eigenen beschissenen Haus. Dafür hab ich sie gehasst. Dass sie in aller Öffentlichkeit erzählten, wie sehr sie gegen mich waren.« Er hielt inne. »Und da hab ich sie eines Nachts erwürgt.«
    »Einfach so?«
    »Nur aus ’ner Laune raus war das nicht. Ist nicht über Nacht passiert. Das hat sich monatelang aufgestaut.«
    »Aber du hast sie umgebracht, weil sie wollten, dass du ausziehst?«
    »Ich hab sie umgebracht, weil sie mich abgelehnt haben.«
    Glass schluckte. Gott bewahre, aber er konnte ihn beinahe verstehen.
    »Wieso hast du mir das nie erzählt?«
    »Wenn man seine Leute umgebracht hat, hängt man das nicht an die große Glocke.«
    »Und … bereust du es?«
    »Was für einen Sinn hätte das? Sie konnten mich nicht leiden. Ich konnte sie nicht leiden.«
    Wenn Mafia seine Eltern umbringen konnte und kein Bedauern empfand, dann kannte Glass ihn überhaupt nicht. Mafia war als anderer Mensch von den Toten auferstanden. »Wie kommt es, dass niemand im Hilton darüber gesprochen hat?«
    »Respekt.«
    »Vor dir?«
    »Ein bisschen«, sagte Mafia. »Aber vor allem vor Caesar. Er hat mal ’nem Kerl die Beine gebrochen, weil er drüber gequatscht hat.«
    »Wieso hat
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