Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Black Jack: Bei Anruf Mord!

Black Jack: Bei Anruf Mord!

Titel: Black Jack: Bei Anruf Mord!
Autoren: Christiane Heggan
Vom Netzwerk:
sind.“
    „Wollen Sie damit sagen … dass Jonathan getötet wurde?“
    Bei diesen Worten stöhnte Victoria auf und vergrub das Gesicht in den Händen. Rasch ging Kelly auf die andere Seite des Tisches und griff nach der Hand ihrer Freundin.
    „Wir haben noch keine Gewissheit“, beantwortete der Detective ihre Frage.
    „Haben Sie einen Leichnam gefunden?“
    „Nur die stark verbrannten Teile eines Leichnams, zusammen mit Trümmern aus den Nachbarräumen. Es kann noch Tage bis zur vollkommenen Identifizierung dauern.“
    „Sie haben gesagt, dass Jonathans Name im Gästebuch stand. Hat er ein Anmeldeformular ausgefüllt? Mit seiner Heimatadresse, Telefonnummer und allem?“
    „Das Encantado ist als Drogenumschlagplatz bekannt, Miss Robolo. Dealer machen hier ihre Geschäfte. Die Direktion verlangt von ihren Kunden nur den Namen – irgendeinen Namen – im Buch. Das Zimmer muss im Voraus und in bar gezahlt werden.“
    „Sie müssen doch wissen, bei wem er eingecheckt hat.“
    „Sicher. Aber der Portier liegt leider im Krankenhaus – mit Verbrennungen dritten Grades. Die Chance, dass er durchkommt, ist fifty-fifty. Ich kann erst mit ihm reden, wenn sein Zustand nicht mehr kritisch ist.“ Er räusperte sich. „Ist Mr. Bowman oft in Miami?“
    „Nie. Warum?“
    „Weil der größte Teil der Deals im Encantado von Besuchern aus anderen Bundesstaaten abgewickelt wird. Die kommen nach Miami und kaufen ihre Drogen bei einem Kartell, das wir seit Monaten auffliegen lassen wollten.“
    Kelly lachte kurz auf. „Und Sie glauben, deshalb war Jonathan dort? Um mit Drogen zu handeln?“
    „Ich muss jede Möglichkeit in Betracht ziehen, Miss Robolo, vor allem, da wohl jemand an seinem Tod interessiert war.“
    „Aber das ist verrückt“, schrie Kelly, die einen Moment lang vergessen hatte, dass Phoebe im ersten Stock schlief. „Jonathan hat Familie, er ist ein hingebungsvoller Ehemann und Vater. Er würde sich niemals mit Drogen abgeben, ganz zu schweigen von Drogenhandel.“
    „Hoffentlich haben Sie Recht, Miss Robolo. Um seinetwillen. Und der Familie.“
    Es versetzte Kelly einen milden Schock, dass er ihr nicht glaubte. In seinen Augen war Jonathan bereits entweder schuldig oder tot – oder beides. „Gibt es jemanden, der Jonathan identifizieren kann?“ fragte sie. Sie weigerte sich, Quinns Version dieser verrückten Geschichte zu akzeptieren. „Ein Zimmermädchen? Oder ein Hausmeister?“
    „In dem Motel arbeiten drei Zimmermädchen, ein Hausmeister und ein Kellner im Coffeeshop. Alle sind sehr darauf bedacht, sich ausschließlich um ihre eigenen Angelegenheiten zu kümmern. Das heißt, sie achten nicht darauf, wer kommt oder geht. Jedenfalls behaupten sie das. In den vergangenen sechs Wochen gab es bereits drei Morde im Encantado. Alle waren Opfer von Schüssen aus vorbeifahrenden Autos. Und wir haben keinen einzigen Augenzeugen.“
    „Vielleicht kann ich mit ihnen reden …“
    Detective Quinn lachte. „Hören Sie, Miss Robolo. Ich weiß nicht, wie Sie in Philadelphia arbeiten, aber hier unten halten wir die Augenzeugen in einem Mordprozess von der Presse fern.“
    Auf die Gefahr hin, ihn weiter zu verärgern, versuchte Kelly es noch einmal. „Ich habe Erfahrung darin, mit widerwilligen Zeugen zu reden, Detective.“
    „Ganz wie die Lokalreporter hier, die mir gerade die Bude einrennen. Glauben Sie mir, das Letzte, was ich jetzt gebrauchen kann, ist ein Reporter von außerhalb, der meine Ermittlungen noch komplizierter macht.“
    „Ich habe Ihnen doch gesagt, dass ich nicht als Reporterin komme.“
    „Ja, ich weiß, Sie sind eine enge Freundin der Familie. Aber meine Zeugen sind noch nicht vernehmungsfähig, egal, als was Sie hierher kommen. Sagen Sie Mrs. Bowman, sobald ich etwas in Erfahrung bringe, wird sie die Erste sein, der ich es mitteile. Wenn Sie weitere Informationen benötigen, fragen Sie die Polizei in Philadelphia, die ich auf dem Laufenden halte. Guten Tag, Miss Robolo.“
    Kelly blieb keine Zeit zu antworten. Er hatte aufgelegt.
    „Was hat er gesagt?“ wollte Victoria wissen, als Kelly ärgerlich auf die Taste drückte, mit der sie das Handy ausschaltete. „Geht es Jonathan gut? Ist er verletzt?“ Ihre Fingernägel gruben sich in Kellys Arm, als sie sich schließlich zu der gefürchteten Frage überwinden konnte: „Ist er tot?“
    „Sie wissen es nicht.“ Kelly wiederholte jedes Wort, das sie mit Detective Quinn gewechselt hatte. Ihre Augen waren inzwischen rot vor
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher