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Black Jack: Bei Anruf Mord!

Black Jack: Bei Anruf Mord!

Titel: Black Jack: Bei Anruf Mord!
Autoren: Christiane Heggan
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Jonathans einzige Verwandte sind ein älterer Onkel, der in San Diego lebt, und ein paar Cousins, die wir seit unserer Hochzeit nicht mehr gesehen haben.“ Victoria hatte die Hände in den Schoß gelegt; ihre Finger verkrampften sich noch stärker. „Ich muss immer an die Morde denken, die in den vergangenen Wochen in Miami passiert sind. Ich stelle mir vor, dass Jonathan irgendwo auf der Straße liegt und Opfer eines Überfalls oder eines Autodiebstahls geworden ist.“ Sie schloss die Augen. „Oder noch Schlimmeres.“
    Kelly schüttelte den Kopf. „Jemand hätte ihn gefunden und die Polizei verständigt. Eigentlich …“ Sie öffnete ihr Handy und zog die kurze Antenne heraus.
    „Wen rufst du an?“ fragte Victoria.
    „Die Polizei in Miami. Nur die können dich beruhigen.“ Sie wählte die Auskunft, fragte nach der Telefonnummer des Polizeihauptquartiers in Miami und schrieb sie auf einen Block, den sie aus ihrer Tasche gezogen hatte. „Was hatte Jonathan an?“ fragte sie, während sie erneut wählte.
    „Einen marineblauen gestreiften Anzug, ein weißes Hemd, eine Krawatte mit roten und blauen Quadraten und schwarze Schuhe.“
    Ein Polizist namens Barry Brown nahm Kellys Anruf entgegen. Nachdem sie sich vorgestellt hatte, unterrichtete sie ihn über das wenige, was sie wusste, und gab ihm eine Beschreibung von Jonathan sowie ihre Handynummer.
    „In Ordnung, Ma’am“, sagte der Polizist. „Ich werde der Sache nachgehen und schauen, was ich tun kann.“
    Kelly wandte sich wieder an Victoria. „Während wir warten, überlegen wir mal, was passiert sein könnte. Ist zwischen euch alles o.k.? Hattet ihr einen Streit?“
    „Nein.“
    „War er in letzter Zeit irgendwie anders? Vielleicht zerstreut?“
    Victoria betupfte sich die Augen mit einem zusammengeknüllten Taschentuch. „Jetzt, wo du es sagst … er schien in den letzten Tagen ein wenig bedrückt zu sein.“
    „Hast du ihn gefragt, wieso?“
    „Nein.“ Sie wandte den Blick ab, als ob sie sich schuldig fühlte. „Ich hatte den Kopf voll von dieser Versteigerung, zu der ich heute Morgen musste. Ich fürchte, um alles andere habe ich mich nicht allzu viel gekümmert.“
    „Hat er über irgendetwas Besonderes gesprochen? Schwierigkeiten im Beruf?“
    „Nein.“ Victoria stand auf, ging hinüber zu ihrem Schreibtisch und begann, ein paar Kataloge zu ordnen, obwohl sie ordentlich aufeinander lagen. „Es war ein Morgen wie jeder andere, jedenfalls ist es mir so vorgekommen. Wir haben zusammen gefrühstückt und über die kommende Woche gesprochen. Ich habe ihn an die Vorstellung erinnert und wie sehr Phoebe sich darauf freute. Er hat gesagt, er würde mich heute Abend in der Tanzschule treffen. Dann hat er mir einen Abschiedskuss gegeben und ist gegangen.“
    „Um wie viel Uhr war das?“
    „Kurz nach sieben.“ Sie drehte sich um und schaute Kelly ins Gesicht. „Und um halb neun hat er mich angerufen und mir gesagt, dass er auf dem Weg nach Miami sei.“
    „Hat er aus dem Auto angerufen? Oder vom Flughafen?“
    „Vom Flughafen. Die Verbindung war sehr schlecht. Es knisterte in der Leitung, und ich konnte ihn kaum verstehen.“
    So schlecht hätte die Leitung eigentlich nicht sein dürfen, wenn er vom Flughafen aus angerufen hatte.
    Mit verschränkten Armen ging Victoria zum Fenster und schaute auf den erleuchteten Platz. „Du hast mich eben gefragt, ob irgendetwas Ungewöhnliches passiert ist.“
    Kelly war sofort alarmiert. „Ja?“
    „Es ist wirklich etwas passiert, aber ich bin mir nicht sicher, ob es irgendetwas mit Jonathan zu tun hat.“
    „Sags mir trotzdem.“
    Victoria drehte sich um und ließ ihren Blick zu einem deckenhohen Glasschrank schweifen, in dem eine Sammlung von antiken chinesischen Duftfläschchen stand. Es handelte sich ausnahmslos um sehr teure Sammlerstücke. „Ich vermisse eins meiner Fläschchen.“
    Kelly wusste von orientalischer Kunst nur so viel, wie sie in den vergangenen Jahren von Victoria gelernt hatte. Sie folgte ihrem Blick. „Welches?“
    „Das blaue aus Email. Es gehörte zu der chinesischen Whisper-Sammlung. Heute Morgen, als ich das Geschäft aufgemacht habe, war es nicht mehr da.“
    „Bist du sicher, dass du es nicht woanders hingestellt hast?“ Die Frage war überflüssig. Victoria war ebenso gut organisiert wie Jonathan zuverlässig. Dass sie ein derart wertvolles Objekt verlegt haben sollte, war einfach undenkbar.
    „Absolut.“
    „Könnte es ein Kunde genommen
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