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Black Dagger 16 - Mondschwur

Black Dagger 16 - Mondschwur

Titel: Black Dagger 16 - Mondschwur
Autoren: J.R. Ward
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heller als das Gelb ihrer Gewänder und ihr Duft stärker als jemals zuvor. Ihr Zimtgeruch schwebte in der Luft, wie ihre liebliche Stimme es vor kurzem getan hatte.
    Payne zuckte mit den Schultern. »Es gibt nichts zu verzeihen. Fürwahr, dein Lied hat mein Ohr erfreut.«
    Layla ließ die Arme weiter elegant hin – und herschwingen. »Was für ein wundervoller Tag heute ist, nicht wahr?«
    »In der Tat.« Plötzlich wurde Payne von einem Gefühl der Angst überrollt. »Deine Stimmung ist heute viel besser. «
    »Oh ja.« Die Auserwählte drehte sich im Kreis, streckte ihren Fuß elegant aus und sprang dann in die Höhe. »Fürwahr, es ist ein herrlicher Tag.«

    »Was hat dir denn den Tag versüßt?« Eigentlich kannte Payne die Antwort bereits. Stimmungsänderungen fanden selten spontan statt, sondern erforderten in der Regel einen Auslöser. Layla verlangsamte ihren Tanz und ließ ihre Arme sinken. Sie hob ihre eleganten Finger an den Mund und schien nach den richtigen Worten zu suchen.
    Sie muss einem Bruder uneingeschränkt zu Diensten gewesen sein, dachte Payne. Ihre Erfahrung als Ehros war nun keine bloße Theorie mehr.
    »Ich …« Ihre Wangen waren stark gerötet.
    »Sag nichts mehr, aber sei gewiss, dass ich mich für dich freue«, murmelte Payne. Und das stimmte zum Großteil. Aber ein Teil von ihr fühlte sich auf seltsame Weise entmutigt.
    Waren nun sie selbst und No’One die Einzigen hier, die zu nichts nutze waren? Es schien so.
    »Er hat mich geküsst«, erzählte Layla und sah auf das Spiegelbecken. »Er hat seine Lippen auf die meinen gelegt. «
    Anmutig setzte sich die Auserwählte auf den Marmorrand und ließ ihre Hand durchs ruhige Wasser gleiten. Einen Augenblick später gesellte sich Payne zu ihr. Manchmal war es besser, irgendetwas zu fühlen als gar nichts. Selbst wenn es nur Schmerz war.
    »Hat es dir gefallen?«
    Layla betrachtete ihr Spiegelbild. Das blonde Haar fiel ihr über die Schultern hinab und bis zur spiegelnden Oberfläche des Beckens. »Er war … wie Feuer in meinen Adern. Ein Feuersturm, der … mich verzehrte.«
    »Du bist jetzt also keine Jungfrau mehr?«
    »Doch. Er küsste mich nur und beließ es dann dabei. Er sagte, er wolle, dass ich mir ganz sicher sei.«
    Das sinnliche Lächeln, das über das Gesicht der Auserwählten
huschte, spiegelte ihre Leidenschaft wider. »Ich war mir sicher und bin es immer noch. Er ist es auch. In der Tat war sein muskulöser Körper bereit für mich. Es verlangte ihn nach mir. Auf diese Weise begehrt zu werden, war ein unvergleichliches Geschenk. Ich hatte gedacht, die Vollendung meiner Ausbildung wäre mein einziges Ziel. Aber jetzt weiß ich, dass mich auf der Anderen Seite noch viel mehr erwartet.«
    »Nur mit ihm?«, murmelte Payne. »Oder durch die Erfüllung deiner Pflichten?«
    Dies ließ tiefe Falten auf Laylas Stirn erscheinen.
    Payne nickte. »Ich stelle fest, dass es dir mehr um ihn geht als um deine Rolle als Auserwählte.«
    Es folgte eine längere Pause. »Die große Leidenschaft zwischen uns ist doch sicher ein Anzeichen dafür, dass wir vom Schicksal füreinander bestimmt sind, oder etwa nicht?«
    »Dazu kann ich nichts sagen.« Paynes Erfahrung mit dem Schicksal war ein einziger, glänzender, blutiger Moment … gefolgt von langer Untätigkeit. Keines davon versetzte sie in die Lage, sich zu jener Art von Leidenschaft zu äußern, auf die sich Layla bezog.
    Oder besser gesagt, in der sie schwelgte.
    »Verurteilst du mich deswegen?«, flüsterte Layla.
    Payne blickte die Auserwählte an und dachte an den leeren Raum mit all seinen freien Tischen und den Schalen, die schon lange nicht mehr von geschulten Händen gewärmt worden waren. Laylas Freude, die in Ereignissen außerhalb des Lebens als Auserwählte wurzelte, schien ein weiterer unvermeidlicher Abschied zu sein. Und das war gar nicht schlecht.
    Payne berührte die Auserwählte an der Schulter. »Überhaupt nicht. Fürwahr, ich freue mich für dich.«

    Laylas schüchterne Freude ließ sie nicht nur hübsch, sondern geradezu atemberaubend schön wirken. »Ich bin so glücklich, dass ich dir davon erzählen konnte. Ich platze fast vor Freude, aber es gibt hier sonst niemanden, dem ich mich mitteilen könnte.«
    »Du kannst immer mit mir sprechen.« Layla hatte sie oder ihre eher maskulinen Neigungen schließlich nie verurteilt, und sie war sehr geneigt, der Auserwählten dieselbe Gunst zu erweisen. »Wirst du bald wieder zu ihm gehen?«
    Layla nickte. »Er sagte, ich
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