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Black Dagger 16 - Mondschwur

Black Dagger 16 - Mondschwur

Titel: Black Dagger 16 - Mondschwur
Autoren: J.R. Ward
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Blutübertragung »verwandeln«; in seltenen Fällen aber können sich die beiden Spezies zusammen fortpflanzen. Vampire können sich nach Belieben dematerialisieren, dazu müssen sie aber ganz ruhig werden und sich konzentrieren; außerdem dürfen sie nichts Schweres bei sich tragen. Sie können Menschen ihre Erinnerung nehmen, allerdings nur, solange diese Erinnerungen im Kurzzeitgedächtnis abgespeichert sind. Manche Vampire können auch Gedanken lesen. Die Lebenserwartung liegt bei über eintausend Jahren, in manchen Fällen auch höher.

    Vergeltung – Akt tödlicher Rache, typischerweise ausgeführt von einem Mann im Dienste seiner Liebe.
    Wanderer – Ein Verstorbener, der aus dem Schleier zu den Lebenden zurückgekehrt ist. Wanderern wird großer Respekt entgegengebracht, und sie werden für das, was sie durchmachen mussten, verehrt.
    Whard – Entspricht einem Patenonkel oder einer Patentante.
    Zwiestreit – Konflikt zwischen zwei männlichen Vampiren, die Rivalen um die Gunst einer Vampirin sind.

1
    Auf der Anderen Seite wanderte Payne durch das Heiligtum. Das federnde grüne Gras kitzelte ihre nackten Fußsohlen, während ihr der süße Duft des Geißblatts und der Hyazinthen in die Nase stieg. Seitdem sie von ihrer Mutter aufgeweckt worden war, hatte sie noch keine Stunde geschlafen, und obwohl ihr das zuerst seltsam erschienen war, dachte sie nun nicht mehr darüber nach. Es war einfach so.
    Wahrscheinlich hatte ihr Körper zuvor so lange geruht, dass es nun für ein ganzes Leben reichte.
    Als sie zum Tempel des Primals kam, betrat sie ihn nicht. Auch am Eingang zum Hof ihrer Mutter ging sie vorüber – es war noch zu früh für Wrath und ihr gemeinsames Kampftraining, was der einzige Grund für sie war, den Hof zu betreten.
    Als sie jedoch zum Wohnbereich der Auserwählten kam, öffnete sie die Tür. Allerdings hätte sie nicht sagen können, was sie dazu veranlasst hatte, am Türknauf zu drehen und über die Schwelle zu treten.

    Die Wasserschalen, die die Auserwählten lange Zeit verwendet hatten, um die Ereignisse zu verfolgen, die sich zutrugen, waren auf den zahlreichen Schreibtischen in Reih und Glied aufgestellt. Daneben lagen Pergamentrollen und Federkiele bereit.
    Ein Lichtschimmer erregte ihre Aufmerksamkeit, und sie ging hinüber zu seinem Ursprung. Das Wasser in einem der Kristallbecken bewegte sich in immer langsamer werdenden Kreisen, als ob es gerade erst berührt worden wäre.
    Payne sah sich um. »Hallo?«
    Sie erhielt keine Antwort. Aber der süße Duft von Zitronen legte nahe, dass No’One mit ihrem Reinigungstuch erst kürzlich hier gewesen war. Was eigentlich eine Zeitverschwendung war, denn hier gab es weder Staub noch Schmutz, der entfernt werden musste. Aber No’One war eben Teil der großen Tradition der Auserwählten.
    Es gab nichts zu tun, was einem größeren Zweck diente. Nur Beschäftigung um der Beschäftigung willen.
    Als Payne sich umdrehte, um wieder zu gehen, und an all den leeren Stühlen vorbeikam, war das Scheitern der Jungfrau der Schrift ebenso offensichtlich wie die alles dominierende Stille.
    Sie mochte die Frau, die ihre Mutter war, nicht, um ehrlich zu sein. Aber es war eine traurige Tatsache, dass alle großen Pläne, die sie geschmiedet hatte, schließlich gescheitert waren: das Zuchtprogramm, um ein starkes Vampirvolk zu schaffen; der Kampf gegen den Feind und dessen Niederlage; eine große Nachkommenschaft, die ihr voller Liebe, Gehorsam und Freude dienen würde.
    Und wo stand die Jungfrau der Schrift jetzt? Sie war allein, wurde von niemandem angebetet und von niemandem gemocht.

    Und die kommenden Generationen würden wahrscheinlich noch weniger ihrem Weg folgen, nachdem bereits so viele Eltern von der Tradition abgewichen waren.
    Payne verließ den leeren Raum und trat in das milchige Licht hinaus …
    Unten beim Spiegelbecken bewegte sich eine in leuchtendes Gelb gekleidete Gestalt, tanzend wie eine Tulpe in einer leichten Brise.
    Payne ging auf die Gestalt zu, und als sie näher kam, erkannte sie Layla, die scheinbar ihren Verstand verloren hatte.
    Die Auserwählte sang ein Lied ohne Text, ihr Körper bewegte sich zu einem Rhythmus ohne Melodie, und ihr Haar flatterte wie eine Fahne im Wind.
    Es war das erste Mal, dass die Auserwählte ihr Haar nicht als Knoten im Nacken trug – oder zumindest hatte Payne sie noch nie ohne diese Frisur gesehen.
    »Meine Schwester!«, rief Layla und hielt inne. »Verzeih mir.«
    Ihr strahlendes Lächeln war
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