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Black Dagger 16 - Mondschwur

Black Dagger 16 - Mondschwur

Titel: Black Dagger 16 - Mondschwur
Autoren: J.R. Ward
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fühlte er das Band zu seinem Vater in dieser Nacht besonders stark, es durchdrang die Nebel der Zeit und verband sie, zog sie zusammen … Oh Gott, es fühlte sich an, als ob sie beinahe dieselbe Person wären.
    Weil er genau wusste, dass sein Vater von der Sache begeistert gewesen wäre. Er wusste das so sicher, als ob er neben ihm auf dem Bett säße.
    Darius hätte gewollt, dass er und Xhex zusammenkamen. Warum? Wer wusste das schon … Doch das war ebenso eine Tatsache wie die Gelübde, die er bald ablegen würde.
    John griff wieder hinüber zur Schublade und zog die kleine alte Schatulle heraus. Er öffnete den Deckel und betrachtete den schweren goldenen Siegelring. Das Ding war riesig, gemacht für die Hand eines Kriegers. Und seine Oberfläche glänzte, trotz des Netzes aus Kratzern, die ihn überzogen.
    Er passte perfekt auf den Zeigefinger seiner rechten Hand.
    John entschied sich plötzlich, dass er ihn niemals abnehmen würde, nicht einmal zum Kampf.
    »Er würde das sehr geschätzt haben.«
    Johns Augen fuhren hoch. Tohr war zurückgekehrt und hatte ein Bündel schwarzer Seide mitgebracht – und auch Lassiter.
    »Er hat Xhex gekannt, musst du wissen. Er war da, als sie geboren wurde, als ihre Mutter …« Ein langes Schweigen
folgte. »Als ihre Mutter starb, brachte er Xhex zu einer Familie, die sich um sie kümmern konnte. Er liebte das Kind – und ich liebte es auch. Das war der Grund, weshalb er sie Xhexania nannte. Er wachte über sie aus der Ferne …«
    Der epileptische Anfall kam so schnell, dass John keine Zeit hatte, dagegen anzukämpfen. Im einen Moment saß er noch neben Tohr und hörte ihm zu, im nächsten Moment lag er schon am Boden und wurde kräftig durchgeschüttelt.
    Als seine Synapsen das Dauerfeuer endlich beendet hatten und seine Glieder wieder Ruhe gaben, ging sein Atem stoßweise. Zu seiner Erleichterung war Tohr über ihn gebeugt.
    »Wie geht es dir?«, fragte er knapp.
    John drückte sich gegen den Boden und setzte sich auf. Er rieb sich über das Gesicht und war froh, dass seine Augen noch ihren Dienst taten. Er hätte niemals gedacht, dass er sich jemals freuen würde, ein gestochen scharfes Bild von Lassiters Visage zu sehen.
    Er bemühte sich, seine Hände unter Kontrolle zu bekommen, und gestikulierte: Fühle mich wie nach dem Schleudergang.
    Der gefallene Engel nickte ernst. »So siehst du auch aus.«
    Tohr warf dem Typen einen tödlichen Blick zu und sah dann wieder zu John. »Kümmere dich nicht um ihn, er ist blind.«
    »Nein, bin ich nicht! «
    »In eineinhalb Minuten wirst du es sein.« Tohr packte John am Oberarm und zerrte ihn zurück auf das Bett. »Möchtest du etwas trinken?«
    »Oder vielleicht ein neues Gehirn?«, meinte Lassiter.

    Tohr drehte sich zu dem Engel um. »Als Dienst an der Öffentlichkeit könnte ich dich auch noch stumm machen! «
    »Du bist so großzügig.«
    Nach einer langen Pause gestikulierte John: Mein Vater hat sie gekannt?
    »Ja.«
    Und du auch, nicht wahr?
    »Ja.«
    In der langen Stille, die darauf folgte, beschloss John, dass man manche Sachen besser so ließ, wie sie waren. Und das war eine solche Sache, wenn man das verschlossene Gesicht des Bruders betrachtete.
    »Ich bin froh, dass du seinen Ring trägst«, meinte Tohr plötzlich. »Speziell in einer Nacht wie dieser.«
    John betrachtete den Goldreif an seinem Finger. Er fühlte sich gut an. So, als ob er ihn schon seit Jahren tragen würde.
    Ich auch, gestikulierte er.
    »Wenn ihr mich jetzt entschuldigen würdet, ich muss mich anziehen.«
    Als John hochblickte, wurde er in der Zeit rückwärts gezogen, zu einem Moment, als er die Tür seiner beschissenen Wohnung öffnete und seine Waffe weit nach oben schwenken musste, um auf das Gesicht dieses Kerls zu zielen.
    Und jetzt brachte ihm Tohr ein festliches Ornat.
    Der Bruder lächelte. »Ich wünschte, dein Vater wäre hier, um das zu sehen.«
    John runzelte die Stirn und drehte den Siegelring an seinem Finger herum. Dabei dachte er darüber nach, wie viel er Tohr verdankte. Dann stand er rasch auf … und umarmte den Bruder fest. Im ersten Moment schien Tohr
verblüfft, doch dann erwiderten seine starken Arme die Umarmung.
    Als John wieder losließ, blickte er in Tohrs Augen. Er ist hier, gestikulierte er. Mein Vater ist hier bei mir.
    Eine Stunde später stand John auf dem Mosaikboden der Eingangshalle und verlagerte sein Gewicht von einem Bein auf das andere. Er trug die traditionelle Tracht eines adeligen Vampirs für die
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