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Black Dagger 15 - Vampirseele

Black Dagger 15 - Vampirseele

Titel: Black Dagger 15 - Vampirseele
Autoren: J.R. Ward
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nur ein- bis zweimal im Monat dort.« Tohr öffnete eine der Schubladen des Schreibtischs, nahm einen Schlüsselbund heraus und räusperte sich. » Hier, bitte.«
    John fing die Schlüssel auf und verbarg sie in seiner Faust. Scham stieg in ihm auf. In der letzten Zeit hatte er Tohr wirklich beschissen behandelt, und dennoch stand der Bruder seinen Mann und bot ihm etwas an, was für ihn eigentlich mörderisch sein musste.
    » Ich bin froh, dass du und Xhex zueinandergefunden habt. Es ergibt einen höheren Sinn. Wahrhaftig, das tut es.«
    John schob die Schlüssel in seine Hosentasche, damit er gestikulieren konnte: Wir sind nicht zusammen.
    Ein weises Lächeln erhellte kurz das Gesicht des Bruders. » Klar seid ihr das. Ihr beiden seid einfach für einander bestimmt.«
    Himmel, dachte John. Sein Bindungsduft musste wohl ziemlich deutlich zu riechen sein. Dennoch sah er keinen Grund, die Hindernisse zu erörtern, die sie beide noch zu überwinden hatten.
    » Dann gehst du also auch beim Waisenhaus vorbei?« Als John nickte, bückte sich Tohr und hob eine schwere Tasche auf den Schreibtisch. » Nimm das mit. Es ist das Drogengeld, das wir in Lashs Haus konfisziert haben. Blay hat es mitgebracht. Ich denke, sie können es dort gut brauchen.«
    Dann stand Tohr auf. Die Tasche voller Geld ließ er stehen. Dafür griff er nach dem Sandwich, wickelte es aus der Frischhaltefolie und biss hinein.
    » Perfekt!«, meinte er kauend. » Nicht zu viel Majo, aber auch nicht zu wenig. Danke.«
    Tohr ging auf den Wandschrank zu.
    John pfiff leise, und der Bruder blieb stehen, drehte sich aber nicht um. » Schon okay, John. Du musst nichts sagen. Pass nur gut auf euch auf da draußen heute Nacht, okay?«
    Mit diesen Worten verließ Tohr das Büro und ließ John alleine zurück. John hoffte, dass es ihm eines Tages gelingen würde, ebenso gütig und würdevoll zu handeln wie er.
    Als sich die Schranktür schloss, dachte er … dass er wie Tohr sein wollte.
    John trat auf den Korridor hinaus und fand es seltsam, dass ihm dieser Gedanke jetzt plötzlich wieder durch den Kopf schoss und damit seine Welt auf gewisse Weise wieder ins Lot brachte: Seit seiner ersten Begegnung mit Tohr war der Bruder sein großes Vorbild gewesen – ob es nun seine Größe, seine Intelligenz, der Umgang mit seiner Frau, seine Art zu kämpfen oder gar der tiefe Klang seiner Stimme war … John hatte immer schon so sein wollen wie Tohr.
    Das war gut … und richtig.
    Als er den Gang zum Aufwachraum hinunterging, freute er sich nicht wirklich auf die kommende Nacht. Am Ende wäre es vielleicht doch besser, die Vergangenheit ruhen zu lassen … insbesondere seine Vergangenheit, denn sie stank.
    Aber er hatte auf diese Weise bessere Chancen, Xhex davon abzuhalten, sofort Lash hinterherzujagen. Sie brauchte auf jeden Fall noch ein bis zwei Nächte der Erholung, bis sie wieder über ihre volle Kraft verfügte. Und sie sollte sich noch mindestens einmal von ihm nähren.
    Auf diese Weise würde er wissen, wo sie war, und sie den ganzen Abend an seiner Seite haben.
    Ganz gleich, was Tohr glaubte, John machte sich keine Illusionen. Früher oder später würde sie sich aus dem Staub machen, und er war nicht in der Lage, sie aufzuhalten.

J. R. Wards
      
    BLACK DAGGER
      
    wird fortgesetzt in:
      
    MONDSCHWUR
    Leseprobe
    Blay stand vor seinem geöffneten Kleiderschrank und betrachtete seine Klamotten. Absurderweise wollte er seine Mutter anrufen und sie um Rat fragen. Das hatte er immer getan, wenn es darum ging, sich passend anzuziehen.
    Aber das war ein Gespräch, mit dem er noch ein bisschen warten wollte. Sie würde annehmen, dass er sich mit einer Vampirin traf und deshalb komplett aufgeregt sein. Und er wäre wieder gezwungen, sie anzulügen … oder endlich Flagge zu zeigen.
    Seine Eltern hatten keinerlei Vorurteile … Doch er war ihr einziges Kind, und keine Frau zu haben, bedeutete in ihrem Fall nicht nur, keine Enkelkinder zu bekommen, sondern auch, das Ansehen innerhalb der Aristokratie zu verlieren.
    Es überraschte ihn nicht, dass die Glymera nichts gegen Homosexualität hatte, solange man mit einer Vampirin verbunden war und niemals etwas tat, was darauf hindeutete, mit welcher Veranlagung man geboren wurde. Der schöne Schein. Es ging nur um den schönen Schein. Und wenn man sich dazu bekannte? Dann wurde man ausgeschlossen.
    Und zwar die gesamte Familie.
    Irgendwie konnte er es nicht fassen, dass er dabei war, sich mit einem anderen Mann zu
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