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Black Dagger 15 - Vampirseele

Black Dagger 15 - Vampirseele

Titel: Black Dagger 15 - Vampirseele
Autoren: J.R. Ward
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ab und sah zu, wie ein riesiger Schatten in der Mitte des spärlich ausgeleuchteten Gangs entlangging und dabei das Licht verdeckte, das durch das Fenster am hinteren Ende fiel.
    In seinem Kopf konnte er Hollys Stimme hören: Weil ich Sex mit ihm hatte.
    Wellen des Zorns und der Beklemmung rollten über ihn hinweg, als er die Aufnahme weiterlaufen ließ und dabei die Zeitanzeige im Auge behielt. Und da war es, worauf er gewartet hatte: jemand, der Hollys Zimmer etwa eine halbe Stunde später verließ und dabei das Licht verdeckte.
    Die Gestalt verschwand in die Gegenrichtung, beinahe als wüsste sie, wo die Kamera war, und wollte ihr Gesicht nicht zeigen.
    Gerade als Gregg die örtliche Polizei rufen wollte, verschwand das Ding ins Nichts.
    Was zum Teufel …

32

    John Matthew erwachte, spürte Xhex an seiner Seite und brach in Panik aus.
    Traum … war das ein Traum?
    Er setzte sich langsam auf. Als er spürte, wie ihr Arm von seiner Brust auf seinen Bauch rutschte, fing er ihn auf, bevor ihre Finger seine Hüften berührte. Gott, was er da vorsichtig in seinen Armen hielt, war warm und echt und …
    » John?«, murmelte sie in ihr Kissen.
    Ohne nachzudenken, schlang er die Arme fest um sie und strich ihr über das Haar. Xhex schlief dadurch sofort wieder ein.
    Ein kurzer Blick auf die Armbanduhr sagte ihm, dass es bereits vier Uhr nachmittags war. Offensichtlich hatten sie stundenlang geschlafen. Sein Magen knurrte laut und ließ ihn vermuten, dass Xhex bestimmt auch sehr hungrig sein musste.
    Als er sich sicher war, dass sie wieder tief und fest schlief, machte er sich von ihr frei und kritzelte schnell eine Nachricht für sie auf seinen Notizblock, bevor er möglichst leise in seine Lederhose und das T-Shirt schlüpfte.
    Auf bloßen Füßen tappte er auf den Gang hinaus. Alles war still, denn es fanden hier keine Trainingsstunden mehr statt, was wirklich eine Schande war. Eigentlich sollte aus der Sporthalle Kampfgeschrei an seine Ohren dringen, das Gemurmel von Vorlesungen im Schulungsraum zu ihm dringen und aus der Umkleide das Zuschlagen der Spindtüren zu hören sein.
    Stattdessen herrschte tiefe Stille.
    Aber wie sich herausstellte, waren er und Xhex nicht ganz allein hier.
    Als er zur Glastür des Büros kam und sie gerade öffnen wollte, erstarrte er.
    Tohr schlief am Schreibtisch … oder besser gesagt auf dem Schreibtisch. Sein Kopf lag auf dem Unterarm und die Schultern waren zusammengesackt.
    John war es so sehr gewohnt, dass er sich ständig über den Bruder ärgerte, dass er geradezu erschrak, als er diesmal nichts in dieser Richtung empfand. Stattdessen fühlte er nur eine tiefe Traurigkeit in sich aufsteigen.
    Er war heute Morgen neben Xhex aufgewacht.
    Aber Tohr würde das nie wieder erleben. Er würde sich nie mehr herumdrehen und über Wellsies Haar streichen. Er würde nie wieder in die Küche gehen, um ihr etwas zu Essen zu bringen. Er würde sie nie mehr umarmen oder küssen.
    Und dann hatte er auch noch ihr gemeinsames Baby verloren.
    John öffnete die Tür und erwartete, dass Tohr aufschreckte, aber der Bruder schlief tief und fest. Was ihn nicht wirklich verwunderte, denn er war gerade dabei, sich wieder in Form zu bringen. Er war rund um die Uhr damit beschäftigt, zu essen und zu trainieren, und das zeigte nun langsam Wirkung. Seine Hosen schlotterten ihm nun nicht mehr um die Hüften, und seine Hemden hingen nicht mehr sackartig an ihm herunter. Wie es schien, war es aber auch sehr ermüdend.
    Wo Lassiter wohl steckte, fragte sich John, als er am Schreibtisch vorbeiging und den Wandschrank betrat. Der Engel hielt sich sonst meistens in Tohrs Nähe auf.
    John trat durch die geheime Tür und ging dann durch den Tunnel zum Wohnhaus. Auf dem Weg durch den Tunnel war das Licht der Leuchtstofflampen an der Decke schon von weitem zu sehen. Dadurch entstand der Eindruck eines vorbestimmten Weges – was auf John angesichts der aktuellen Lage beruhigend wirkte. Am Ende des Ganges gelangte er zu einer flachen Treppe. Oben angekommen gab er einen Code ein und stieg dann die Treppe zur Eingangshalle hinauf. Als er die Eingangshalle betrat, hörte er den Fernseher aus dem Billardzimmer und schloss daraus, dass Lassiter dort war.
    Kein anderer in diesem Haus sah sich nämlich freiwillig diese ätzenden Talkshows an – zumindest nicht ohne eine Knarre an der Schläfe.
    Die Küche war leer. Zweifelsohne waren die Doggen gerade dabei, in ihrem eigenen Quartier zu speisen, bevor sie das Erste Mahl für
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