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Black Dagger 10 - Todesfluch

Black Dagger 10 - Todesfluch

Titel: Black Dagger 10 - Todesfluch
Autoren: J.R. Ward
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Hand mit dem Handschuh. »Die hier hat das übernommen. Ein Leuchten blitzte in meinem gesamten Körper auf. Alle, die ihre Finger auf mir hatten, sind sang-und klanglos umgekippt.«
    »Gut.«
    Mist … er war so wahnsinnig in sie verliebt. »Du hättest eine gute Kriegerin abgegeben, weißt du das?«
    »Ich bin eine. Der Tod ist mein Feind.«
    »Das stimmt.« Natürlich, es leuchtete ihm völlig ein, dass er sich an sie gebunden hatte. Sie war eine Kämpferin – wie er. »Dein Skalpell ist dein Dolch.«
    »Genau.«
    Sie verharrten so, die Hände und die Blicke ineinander verflochten. Bis sie ihm völlig ohne Vorwarnung mit dem Daumen über die Unterlippe strich.
    Als er mit einem Zischen die Luft einsog, flüsterte sie: »Ich muss nicht schlafen, weißt du.«

2
    Als John wieder zu Bewusstsein kam, glühte er vor Fieber: Seine Haut stand in Flammen, sein Blut war ein Lavastrom, sein Knochenmark der Ofen, der alles befeuerte. In dem verzweifelten Versuch, sich abzukühlen, rollte er herum und wollte sich die Kleider ausziehen. Nur, dass er weder Hemd noch Hose trug. Nackt wand er sich auf dem Bett.
    »Nimm mein Handgelenk.« Die Frauenstimme kam von oben links, und er neigte den Kopf in Richtung des Klanges, Schweiß lief ihm wie Tränen über das Gesicht. Oder vielleicht weinte er?
    Tut weh, formten seine Lippen.
    »Euer Gnaden, nehmt mein Handgelenk. Die Haut ist schon durchbohrt.«
    Etwas wurde an seine Lippen gedrückt und befeuchtete sie mit köstlichem Wein. Instinkte regten sich in ihm wie in einem Tier. Das Feuer war in Wirklichkeit brüllender Hunger, und was ihm dargeboten wurde, war die Nahrung, die er
brauchte. Er griff nach dem, was sich als Arm herausstellte, öffnete den Mund weit und trank in gierigen Zügen.
    Gütiger … es schmeckte nach Erde und nach Leben, berauschend und mächtig und süchtig machend. Die Welt begann zu kreiseln, eine Pirouette, ein Karussell, ein Whirlpool, endlos. Und er, im Zentrum der Kreisbewegung, schluckte verzweifelt, wissend, dass das, was ihm da durch die Kehle rann, das einzige Gegenmittel gegen das Sterben war.
    Das Nähren dauerte Tage und Nächte, ganze Wochen verstrichen. Oder war es nur ein Wimpernschlag? Es erstaunte ihn, dass es überhaupt je aufhörte.
    Er löste seine Lippen und schlug die Augen auf.
    Layla, die blonde Auserwählte, saß neben ihm auf dem Bett, ihr Gewand war so strahlend weiß wie das Sonnenlicht für seine wunden Augen. Drüben in der Ecke standen Wrath und Beth, die Arme umeinandergeschlungen, mit besorgten Blicken.
    Die Wandlung. Seine Wandlung.
    Er hob die Hände und fragte mit zittrigen Bewegungen: Ist es das?
    Wrath schüttelte den Kopf. »Noch nicht, es kommt.«
    Kommt?
    »Atme tief durch«, sagte der König. »Du wirst es brauchen. Und vergiss nicht, wir sind hier, okay? Wir lassen dich nicht allein.«
    Shit, das stimmte ja. Die Transition bestand aus zwei Phasen. Und die härtere von beiden stand ihm noch bevor. Um sich Mut zu machen, erinnerte er sich daran, dass Blay es geschafft hatte. Genau wie Qhuinn.
    Wie alle Brüder.
    Wie seine Schwester.
    Er sah Beth in die dunkelblauen Augen, und aus dem Nichts flog ihn eine verschwommene Vision an. Er war in
einem Club … in einem Goth-Club mit … Tohrment. Nein, er beobachtete Tohr im Gespräch mit jemandem, einem großen Vampir, einem Bruder, dessen Gesicht John nicht erkennen konnte.
    Er zog die Brauen zusammen, fragte sich, warum um alles in der Welt sein Gehirn ein solches Bild produzieren sollte. Und dann hörte er den Fremden sprechen:
    Sie ist meine Tochter, Tohr.
    Sie ist ein Mischling, D. Und du weißt, was Wrath von Menschen hält. Tohrment schüttelte den Kopf. Meine Ur-Urgroßmutter war auch ein Mensch. Und, quatsche ich in seiner Gegenwart darüber? Nein.
    Sie sprachen über Beth, richtig? Was bedeutete, dass der Fremde mit den verschwommenen Zügen Johns Vater war. Darius.
    John strengte sich an, um das unklare Bild zu schärfen, um wenigstens nur ein einziges Mal das Gesicht seines Vaters zu erkennen. Während Darius die Hand hob, um die Aufmerksamkeit der Kellnerin zu erregen, und danach auf seine leere Bierflasche und Tohrments fast leeres Glas zeigte, betete John um einen deutlichen Blick.
    Ich werde nicht noch eines meiner Kinder sterben lassen. Nicht, wenn eine Chance besteht, sie zu retten. Abgesehen davon kann niemand sagen, ob sie überhaupt jemals die Wandlung vollziehen wird. Sie könnte genauso gut ein glückliches Leben als Mensch führen, und nie etwas von
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