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Black Dagger 10 - Todesfluch

Black Dagger 10 - Todesfluch

Titel: Black Dagger 10 - Todesfluch
Autoren: J.R. Ward
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Art-déco-Palmenrelief auf den rot und schwarz gestrichenen Wänden. Die Bestuhlung war nicht gerade von der Sorte, wie man sie aus Baseballstadien kannte. Es gab einundzwanzig Stühle in drei Gruppen, die Gänge dazwischen waren von kleinen Lichtreihen markiert. Jeder der Ledersessel hatte die Größe eines Doppelbetts, und alle zusammen boten sie mehr Getränkehalter als eine Boeing 747.
    Cormia saß ganz vorn, ihr weißes Auserwähltengewand hing etwas über die Lehne. Die Bilder auf der Leinwand flackerten blitzschnell vorbei. Sie spulte eine Szene zurück.
    Gütiger, sie roch gut. Obwohl ihr Jasminduft heute Nacht aus irgendeinem Grund besonders stark war.
    Der Suchlauf endete, und Phury wandte den Blick der riesigen Leinwand zu –
    Ach du großer Gott. Es war … eine Liebesszene. Patrick Swayze und diese Jennifer mit der Nase bearbeiteten sich gegenseitig auf einem Bett. Dirty Dancing.
    Cormia rutschte ganz vorn auf die Sesselkante, ihr Gesicht kam in Sicht. Gebannt verfolgte sie die Szene vor sich, die Lippen leicht geöffnet, eine Hand auf ihre Kehle gelegt. Langes blondes Haar fiel ihr über die Schulter und streifte ihr Knie.
    Phurys Körper wurde hart, seine Erektion bauschte die Hose vorn zu einem Zelt auf, vernichtete die sorgfältigen Bügelfalten.
    Durch den Nebel des roten Rauchs hindurch brüllte sein Geschlecht auf, wenn auch nicht wegen der Bilder auf der Leinwand. Cormia war der Auslöser.

    Der Mistkerl in ihm wies darauf hin, dass er immerhin der Primal aller Auserwählten war und sie seine Erste unter den anderen, und dass es höchste Zeit wurde, dass sie beide taten, was man von ihnen erwartete. Er hatte laut Sitte und Gesetz jedes Recht dazu, die flachen Stufen hinunterzusteigen, vor ihr auf die Knie zu gehen und ihr das Gewand bis zu den Hüften hochzuschieben. Absolut niemand konnte ihm verbieten, ihre Oberschenkel mit seinen Händen zu spreizen und seinen Kopf dazwischen zu stecken. Und nachdem er sie mit seinem Mund schön feucht gemacht hätte, könnte er seinen Reißverschluss aufziehen, sich aus der Hose befreien und wieder und wieder in sie hineinstoßen, bis er käme.
    Phury stöhnte. Okay, diese Art von Aufmunterung half ihm keinen Meter weiter. Außerdem hatte er noch nie eine Frau geleckt, also wusste er gar nicht genau, wie das ging …
    Der innere Mistkerl machte darauf aufmerksam, dass, wer ein Eis aus der Waffel essen konnte, bestimmt dazu in der Lage war, den Leck- und Saugvorgang ganz vernünftig zu übertragen.
    Klappe jetzt.
    Er zwang sich, wieder umzukehren. Einfach zu gehen wäre das einzig Anständige in dieser Situation. Natürlich würde sie aus Pflichtgefühl bei ihm liegen. Dazu war sie immerhin ausgebildet worden, sie erwartete es, sie wollte ihre Aufgabe erfüllen. Immerhin bekämen die Auserwählten ihren kostbaren Primal, ihren Zuchthengst, erst wenn sie beide sich miteinander vereinigt hätten. Cormia opferte sich für die Allgemeinheit, das war doch sehr nobel von ihr.
    Das Blöde an der Sache war nur, dass die Sache irgendwie nach Zwang roch. Sie war ausgewählt worden. Sie hatte ihn nicht ausgewählt.

    »Euer Gnaden?«
    Beim Klang von Cormias Stimme wurde Phury stocksteif. Verdammt nochmal …
    Das Kino wurde dunkel, als hätte sie den Film gestoppt. »Euer Gnaden … braucht Ihr etwas?«
    Dreh dich nicht um.
    Er blickte über die Schulter, seine Augen warfen ein gelbes Licht auf die Sessellehnen und die mit Teppich ausgelegten Stufen. Auch Cormia wurde von seinem leuchtenden Blick beschienen, sie strahlte in ihrer weißen Robe.
    »Was hast du dir angeschaut?«, fragte er leise, obwohl er ganz genau wusste, was da gelaufen war.
    »Äh … John hat den Film ausgesucht.«
    »Aber du hast die Szene ausgesucht, nicht wahr? Und du hast sie dir immer wieder angesehen. Ist es nicht so?«
    Ihre Antwort war kaum mehr als ein Hauch. »Ja … das stimmt.«
    »Warum diese Szene?« Doch er war sich sehr bewusst, warum. Sie war erregt. Deshalb war ihr natürlicher Duft so stark. Ihr gefiel, was sie gesehen hatte.
    Während er noch auf ihre Antwort wartete, wusste er, dass er gehen musste. Was da durch sein Blut pochte, hatte nichts mit Ritualen oder Verpflichtungen oder Anstand zu tun. Es ging um kompromisslosen, knallharten Sex, von der Sorte, bei der beide hinterher erschöpft und verschwitzt und zerzaust und wahrscheinlich ein bisschen zerschrammt wären. Und zu seiner Schande kümmerte es ihn nicht, dass sie wegen des Films erregt war. Es war ihm egal, dass es
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