Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Black Dagger 10 - Todesfluch

Black Dagger 10 - Todesfluch

Titel: Black Dagger 10 - Todesfluch
Autoren: J.R. Ward
Vom Netzwerk:
Directrix.« Vishous beugte sich vor und zog Janes Hand mit. »Ich bin davon ausgegangen, dass es ein Lesser war.«
    V hatte seine Ärztin nicht losgelassen, seit sie sich zusammen an den Tisch gesetzt hatten, als hätte er Angst, sie könnte verschwinden. Was irgendwie ja auch nachvollziehbar war. John versuchte, sie nicht anzustarren, aber das war schwer.
    Sie trug eines von Vs T-Shirts und eine Jeans und füllte
beides ganz normal aus. Aber der Inhalt war … tja, ein Geist, vermutete er.
    »Na klar«, sagte Phury, während er sich an Bella wandte und ihr die Butter anbot. »Das sind wir ja alle. Aber diese Frau hatte ein überzeugendes Motiv. Sie wollte die Chefin bleiben, und mit einem Primal da oben wäre das einfach nicht gegangen. Ein klassisches Machtspielchen.«
    John schielte zu der blonden Frau neben Phury. Jungejunge, die Auserwählte war wunderschön … schön auf die ätherische Art eines Engels, mit einem überirdischen Schimmer. Aber sie wirkte nicht glücklich. Sie stocherte in ihrem Essen herum und hielt den Blick gesenkt.
    Bis auf die Momente, in denen sie Phury ansah. Was normalerweise immer dann geschah, wenn dieser Bella ansah oder ansprach.
    Wraths Stimme ertönte scharf vom anderen Ende des Tisches. »Die Directrix muss sterben.«
    Phury räusperte sich, während er Bella die Butter wieder abnahm. »Das kannst du als … erledigt betrachten, Herr.«
    Gütiger Himmel. Hatte Phury –
    »Gut.« Wrath nickte, als verstünde er vollkommen und billige Phurys Tat. »Wer wird sie ersetzen?«
    »Die Jungfrau der Schrift hat mich gefragt, wen ich in der Position haben möchte. Aber ich kenne keine – «
    »Amalya«, sagte da die blonde Auserwählte.
    Alle Köpfe wandten sich ihr zu.
    »Wie bitte?«, fragte Phury. »Was hast du gesagt?«
    Die Stimme der Auserwählte klang schön auf die Art, wie Windspiele klingen, lieblich und melodiös. »Wenn es gestattet wäre, dürfte ich die Auserwählte Amalya vorschlagen? Sie ist warmherzig und gütig und auch von angemessenem Alter.«
    Phurys gelbe Augen musterten die Frau, aber seine Miene
blieb verhalten, als wüsste er nicht, was er zu ihr sagen oder mit ihr anstellen sollte. »Dann ist sie es, die ich möchte. Ich danke dir.«
    Einen kurzen Moment lang hob sie den Blick, ihre Wangen färbten sich rosa. Aber dann schaute Phury wieder weg und sie ebenfalls.
    »Wir nehmen uns alle die Nacht frei«, verkündete Wrath unvermittelt. »Wir brauchen eine kleine Auszeit, um uns neu zu gruppieren.«
    Von schräg gegenüber schnaubte Rhage: »Du willst uns aber doch nicht wieder zwingen, Monopoly zu spielen, oder?«
    »Doch.« Ein kollektives Stöhnen erhob sich in der Bruderschaft, dem Wrath keine Beachtung schenkte. »Gleich nach dem Essen.«
    »Ich hab was zu erledigen«, sagte V. »Aber ich komme zurück, so schnell ich kann.«
    »Gut, aber dann bekommst du weder die Parkstraße noch die Schlossallee, die gehen immer zuerst weg.«
    »Damit kann ich leben.«
    In diesem Moment kam Fritz mit einer riesigen Platte voll mit gebackenem Eis an den Tisch. »Möchte jemand Nachtisch? «, fragte er lächelnd.
    Als ein allgemeines »Ja, gern«, durch den Raum schallte, faltete John seine Serviette zusammen und entschuldigte sich. Auf Bellas Nicken hin stand er auf und ging zu dem Geheimgang unter der großen Freitreppe. Für den Weg in die Trainingshalle brauchte er nicht lange, besonders da sein Gang allmählich gleichmäßiger wurde und er sich in seinem neuen Körper wohler fühlte.
    Als er in Tohrs Büro herauskam, holte er tief Luft und sah sich um. Seit dem Verschwinden des Bruders hatte sich eigentlich nicht viel verändert. Abgesehen davon, dass der
potthässliche grüne Sessel jetzt in Wraths Arbeitszimmer stand, war alles beim Alten geblieben.
    John setzte sich an den Schreibtisch. Auf der Platte türmten sich Unterlagen und Aktenordner, manche mit Post-it-Zetteln beklebt, auf denen Z in seiner bedächtigen Art etwas notiert hatte.
    John legte die Hände auf die Lehnen des Bürostuhls und strich damit vor und zurück.
    Er hasste sich für das, was er gerade empfand.
    Er hasste sich, weil er sauer war, dass V Jane zurückbekommen hatte, während Tohr Wellsie für immer verloren hatte. Aber es war einfach nicht fair. Und zwar nicht nur Tohr gegenüber. Er selbst hätte gern einen Geist von Wellsie in seinem Leben gehabt. Er hätte die einzige Mutter, die er je gekannt hatte, gern in seiner Nähe gehabt.
    Aber nein, Vishous war derjenige, der damit beglückt
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher