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Black Dagger 07 - Menschenkind

Black Dagger 07 - Menschenkind

Titel: Black Dagger 07 - Menschenkind
Autoren: J.R. Ward
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viel zu bieten, und das lag nicht allein daran, dass er nur ein Mensch war.
    Im Dunstkreis der Bruderschaft trat er auf der Stelle: An ihrer Seite kämpfen konnte er nicht, weil er war, was er war; in die Welt der Menschen zurückkehren konnte er ebenfalls nicht, weil er zu viel wusste. Und der einzige Weg aus dieser gottverdammten Position heraus war der Abtransport in einem Sarg.
    Sprich: Er war ein echter Jackpot für jede Partnervermittlungsagentur!
    Mit einem weiteren Ausbruch von Lustig-lustig-tralalalala ließ die Gruppe am Nebentisch eine neue Salve lautstarker Lacher los, und Butch schielte zu ihnen herüber. Im Zentrum der Party stand ein kleiner blonder Kerl im geschniegelten
Anzug. Er sah aus wie fünfzehn, war aber seit einem Monat Stammgast im VIP-Bereich und warf mit Geld um sich, als wäre es Konfetti.
    Ganz offensichtlich machte der Bursche seine physischen Defizite durch den Einsatz seiner Brieftasche wett. Ein weiteres Beispiel dafür, dass Geld nicht stinkt.
    Butch leerte seinen Lagavulin, winkte der Kellnerin und musterte dann den Boden seines Whiskyglases. Scheiße. Nach vier Doppelten spürte er noch immer nichts, was ihm eindeutig zeigte, wie gut sich seine Toleranzschwelle entwickelte. Er war eindeutig in die Profiliga des Alkoholismus aufgestiegen. Das hier war kein Amateurkram mehr.
    Und als auch diese Erkenntnis ihm nicht weiter zu schaffen machte, wurde ihm klar, dass er endgültig nicht mehr auf der Stelle trat. Jetzt ging es steil bergab.
    Er hatte heute ja wirklich mal wieder blendende Laune.
    »Der Reverend meinte, du bräuchtest etwas Zuspruch.«
    Butch machte sich nicht die Mühe aufzublicken. »Nein, danke.«
    »Warum schaust du mich nicht erst mal an?«
    »Sag deinem Boss, ich weiß seine …« Butch hob den Kopf und hielt die Klappe.
    Er erkannte die Frau sofort; wobei die Sicherheitschefin des ZeroSum auch nicht leicht zu vergessen war. Gut einen Meter achtzig groß. Pechschwarze Haare mit einem Männerschnitt. Augen von dem Dunkelgrau eines Gewehrlaufs. In dem ärmellosen Feinrippshirt sah man, dass sie den Oberkörper eines Spitzensportlers hatte, nur Muskeln, kein Gramm Fett. Ihre Ausstrahlung verriet deutlich, dass sie Knochen brechen und Spaß dabei haben konnte, und gedankenverloren betrachtete Butch ihre Hände. Lange Finger. Kräftig. Von der Sorte, die richtig Schaden anrichten konnten.
    Zum Teufel auch … es würde ihm gefallen, wenn man
ihm wehtäte. Heute Nacht würde er zur Abwechslung gerne mal äußerlichen Schmerz empfinden.
    Jetzt lächelte die Frau ein wenig, als könnte sie seine Gedanken lesen, und dabei erhaschte er einen Blick auf ihre Fänge. Aha … sie war also keine menschliche Frau. Sie war eine Vampirin.
    Der Reverend hatte recht gehabt, der alte Bastard. Mit ihr würde es hinhauen, weil sie das absolute Gegenteil von Marissa war. Und weil sie für die Art von anonymem Sex stand, die Butch sein gesamtes Erwachsenenleben über gehabt hatte. Und weil sie genau die Sorte Schmerz verkörperte, nach der er sich unbewusst sehnte.
    Als er die Hand unter das Jackett seines Ralph Lauren Black Label -Anzugs steckte, schüttelte sie den Kopf. »Ich arbeite nicht für Bares. Niemals. Betrachte es als Gefallen für einen Freund.«
    »Ich kenne dich gar nicht.«
    »Ich spreche auch nicht von dir.«
    Butch sah ihr über die Schulter und entdeckte Rehvenge. Der Vampir lächelte ihm selbstzufrieden zu, dann verschwand er in seinem Büro.
    »Er ist ein sehr guter Freund von mir«, murmelte sie.
    »Ach ja? Wie heißt du denn?«
    »Das spielt keine Rolle.« Sie hielt ihm die Hand hin. »Komm schon, Butch alias Brian, Nachname O’Neal. Komm mit mir. Vergiss für ein Weilchen, warum auch immer du einen Whisky nach dem anderen in dich reinkippst. Ich verspreche dir, die ganze Selbstzerstörung wird noch immer auf dich warten, wenn du zurückkommst.«
    O Mann, es begeisterte ihn wirklich nicht besonders, wie gut sie ihn durchschaute. »Sag mir doch erst mal, wie du heißt.«
    »Heute Nacht darfst du mich Sympathy nennen. Wie wäre das?«

    Er musterte sie vom Scheitel bis zu den Stiefeln. Sie trug eine schwarze Lederhose. Wer hätte das gedacht. »Du hast nicht zufällig zwei Köpfe, Sympathy?«
    Sie musste lachen, ein tiefer, satter Ton. »Nein, und ich bin auch keine Transe. Dein Geschlecht ist nicht das Einzige, das stark sein kann.«
    Er blickte in ihre stahlgrauen Augen. Sah dann zu den Toilettenräumen. Gott … das alles war so vertraut. Ein Quickie mit einer
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