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Black Cats 01. Was kostet der Tod

Black Cats 01. Was kostet der Tod

Titel: Black Cats 01. Was kostet der Tod
Autoren: Leslie Parrish
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Herzinfarkt bekommen, bis ich gesehen habe, dass es dir gut geht!«
    Immer noch geduckt, deutete sie auf die Heckscheibe des Lieferwagens.
    Er warf einen Blick hinein, und seine Augen wurden zu schmalen Schlitzen. Seine kräftige Gestalt spannte sich an, als er knurrte: »Den Rucksack haben sie bei der Beschreibung des Jungen erwähnt.«
    »Das nennt man wohl einen hinreichenden Verdacht.«
    »Hinreichender geht’s kaum noch.«
    Vorsichtig streckten sie die Köpfe hinter dem Transporter hervor und spähten zum Haus. »Er ist aus dem Keller nach oben gekommen«, sagte Stacey. »Das Fenster auf der Ostseite gehört zur Küche; der Kellereingang befindet sich knappe zwei Meter dahinter, auf der rechten Seite.«
    »Alles klar.«
    Im Gleichschritt liefen sie geduckt auf das Haus zu. Seth würde sich bestimmt nicht in Sicherheit wiegen, wenn er aus dem Fenster schaute und ihre beiden Autos sah. Aber vielleicht erwartete er auch nicht, dass sie so schnell zum Angriff übergingen. Vor allem nicht, solange sie nur zu zweit waren.
    Wenn sie Glück hatten, hatte er gar nicht rausgeschaut. Vielleicht wusste er nicht einmal, dass Dean hier war.
    Als sie die Veranda erreichten, mieden sie die Stufen und kletterten über das Geländer hinauf. Mit erhobenen Waffen stellten sie sich rechts und links neben das Fenster. Dean zählte leise bis drei, dann rammte er den Ellbogen in die mittlere Scheibe unter dem Fenstergriff. Glas klirrte. Aber der Stoß saß gut, nur eine Scheibe zerbrach.
    Er langte hinein, drehte den Griff und öffnete das Fenster, während beide die geschlossene Kellertür im Auge behielten. Sie bewegte sich nicht.
    Dean kletterte zuerst hinein, Stacey folgte ihm. Langsam durchquerten sie die Küche, öffneten vorsichtig die Tür und spähten in den schwach beleuchteten Treppenschacht hinab. Stacey konnte sich erinnern, dass er direkt vor dem Hobbyraum endete, den sich Randy eingerichtet hatte. Nach einem scharfen Knick führte ein kurzer Gang zu einer Reihe kleinerer Räume, die ebenfalls ausgebaut waren. Einen davon hatte Seth in Beschlag genommen.
    Sie schlichen hinunter, wobei sie einander wechselseitig Rückendeckung gaben. Dean ging vorwärts, Stacey stieg Schritt für Schritt rückwärts die Treppe hinunter und hielt die Waffe hoch – für den Fall, dass Seth sich oben versteckte und ihnen auflauerte.
    Gerade hatte sie auch den anderen Fuß auf den Boden gesetzt, da hörte sie den Knall. Er kam vom anderen Ende des Flures aus einem der hinteren Zimmer.
    »Der Kellerausgang«, blaffte sie. Sie hatte das Quietschen und das darauf folgende metallene Scheppern sofort erkannt.
    In der Hoffnung, Seth an der Flucht hindern zu können, hasteten sie in die Richtung, aus der das Geräusch drang. Aber als sie in den hintersten Raum mit seiner niedrigen Decke und dem unebenen, feuchten Zementboden stürzten, erkannten sie, dass sie zu spät kamen. Sonnenstrahlen fielen durch die offene Luke, die aus der Dunkelheit hinauf ins helle Tageslicht führte.
    Dennoch rannte keiner von ihnen auf die Treppe zu. Sie richteten ihre ganze Aufmerksamkeit auf die kleine Pritsche in der Mitte des Zimmers. Und auf den Albtraum, der hier unten in dieser dunklen Hölle stattgefunden hatte.
    »Oh Gott, ist er … ?«
    Dean fiel neben der Pritsche auf die Knie und berührte den Jungen, der regungslos, bleich und stumm dalag. Er horchte an seiner Brust und legte ihm einen Finger an den Hals. Es schien eine Ewigkeit zu dauern, bis er schließlich brummte: »Sein Puls schlägt. Langsam und schwach zwar, aber er lebt.«
    Stacey wäre vor Erleichterung beinahe in Tränen ausgebrochen. Sie kniete sich ebenfalls hin und durchschnitt mit ihrem Taschenmesser das Klebeband, mit dem die Hände und Füße des Jungen gefesselt waren. Er rührte sich immer noch nicht, und Stacey vermutete, dass er unter Drogen stand.
    Auf dem Fußboden sah sie ein Handtuch, auf dem einige Werkzeuge und Gerätschaften lagen. Sie schüttelte sie herunter und breitete das Handtuch über dem Jungen aus, um ihn vor der kalten, feuchten Kellerluft zu schützen. »Alles wird gut, mein Schatz, alles wird gut. Dir geht es bald wieder besser. Wir lassen dich nicht allein.«
    Kein Stöhnen und kein Wimmern kam aus dem Mund des kleinen Jungen; er atmete nur schwach, als sie ihm sanft das Blut aus dem Mundwinkel wischte. Gerade hatten sie noch geglaubt, dass sie ihn vor dem sicheren Tod bewahrt hatten. Aber jetzt hoffte Stacey inständig, dass das, womit Seth ihn betäubt hatte, ihn
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