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bK-Gruen, Sara

bK-Gruen, Sara

Titel: bK-Gruen, Sara
Autoren: Das Affenhaus
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verschwunden. Sogar
ihre Art, sich zu bewegen, hatte sich verändert. Die alte Isabel hätte sich
niemals bei ihm eingehakt.
    Die
Baumgruppe öffnete sich auf eine Lichtung. Am Ende eines großen kompakten
Bauwerks erhob sich ein stattlicher Turm mit Mauern aus Kletternetzen, von oben
bis unten mit Feuerwehrschläuchen und Hängematten eingeschnürt; außerdem gab es
Klettergerüste, Spielsachen und Planschbecken.
    Isabel
löste sich von John und deutete auf die Kletteranlage. «Das ist ihr
Freiluftspielplatz», sagte sie sichtlich stolz. «Sie kommen und gehen, wie es
ihnen gefällt. Wenn einer von uns sie begleitet, können sie sogar im Wald
herumlaufen. Sie lieben es. Wir haben verschiedene Stellen mit bestimmten Belohnungen
ausgestattet. Da drüben zum Beispiel» - sie zeigte auf einen Baum - «steht
immer eine Kühlbox mit hartgekochten Eiern, und dort» - sie wies auf einen
anderen - «gibt es immer Schokolinsen - zuckerfrei, natürlich. Die Affen haben
immer noch mit den schädlichen Auswirkungen von Pizza und Cheeseburgern zu
kämpfen.»
    Betrat
man das Gebäude, befand man sich sofort in einem großzügigen
Beobachtungsbereich, der durch eine geschwungene Glaswand vom Wohnbereich der
Affen abgetrennt war. Die Bonobos waren nirgends zu sehen. Gary trat an die
Glaswand und sah sich erwartungsvoll um. Philippe gesellte sich zu ihm, die
Kamera griffbereit. Celia und Nathan standen ein Stückchen dahinter und spähten
ebenfalls in das Quartier der Affen hinein.
    «Und? Was
sagen Sie?» Isabel sah ihn erwartungsvoll an. «Es ist umwerfend!», sagte John.
«Aber wo sind die Bonobos?»
    «Sie sind
im Gruppenraum. Wahrscheinlich sehen sie sich Wiederholungen von Affenhaus an. Sie sind ein bisschen süchtig danach, fürchte ich.»
    «Ist mein
Päckchen angekommen?», fragte er.
    «Keine
Ahnung», antwortete Isabel. «Celia?»
    «Ja»,
sagte Celia und schwang den fuchsiafarbenen Kopf herum. «Und es sieht
superlecker aus. Danke, Pigpen.»
    John hob
zwei Finger zum Peace-Zeichen.
    «Was ist
es denn?», fragte Isabel.
    «Karottenkuchen»,
antwortete John. «Zur Feier des Tages.»
    Er sah
sie zögern. «Oh, ich weiß nicht...»
    «Amanda
hat ihn gebacken», fügte er eilig hinzu. «Bio-Karotten, mit Apfelsaft gesüßt,
und die Glasur ist aus fettfreiem Frischkäse. Ich habe eine Liste der Zutaten.»
Er zog ein zerknittertes Stück Papier aus der Tasche und gab es ihr.
    Isabel
lachte. «Ach so, wenn Amanda ihn gebacken hat...»
    «Super»,
sagte Celia. «Wir gehen ihnen Bescheid sagen.» Sie verschwand mit Nathan in
einem Gang.
    Isabel
sah auf ihre Schuhspitzen, dann hob sie den Blick. «Ich möchte mich bei Ihnen
bedanken.»
    «Ach was,
das war doch gar nichts.» John winkte ab.
    «Es war
nicht gar nichts. Unseretwegen saßen Sie zehn Tage im Gefängnis.»
    «Ein
Journalist muss seine Quellen schützen.»
    «Celia
war kurz davor auszupacken», erzählte Isabel. «Ich musste sie daran erinnern,
dass Sie auch Joel, Jawad und Ivanka gedeckt haben.»
    «Und
Sie», ergänzte er.
    «Ja. Und
mich.»
    Sie sahen
sich schweigend an.
    «Also,
äh», sagte John mit gesenkter Stimme, «liege ich richtig, dass da irgendwas im
Busch ist mit, hm...?» Unauffällig deutete er mit dem Kopf zu Gary hinüber.
    «Vielleicht.
Wird sich zeigen.» Isabel wurde rot. «Und?», sagte sie und löste den Blick von
ihm. «Wie geht es Amanda?»
    «Die
Morgenübelkeit ist überstanden, und sie rennt auch nicht mehr schreiend aus dem
Zimmer, sobald es irgendwo nach Kaffee riecht...»
    Isabel
lachte. «Das ist gut. Wann soll das Kleine denn kommen?»
    «In knapp
drei Monaten. Der Stichtag ist nur vier Tage nach Ivankas, kaum zu glauben,
aber wahr.»
    «Das muss
aufregend sein.»
    «Aufregend
und erschreckend zugleich», sagte er in der Hoffnung, dass sein Tonfall die
tatsächliche Gewichtung nicht verriet.
    «Und das
neue Buch!» Isabel klatschte in die Hände. «Ich habe mich so gefreut, als ich
davon gehört habe. Wann erscheint es?»
    «In vier
Monaten.»
    «Ich kann
kaum erwarten, es zu lesen. Richten Sie ihr das bitte aus?»
    «Natürlich.»
    «Und
sagen Sie ihr auch, das mit der Serie tut mir leid. Oder ist das ein wunder
Punkt?»
    «Überhaupt
nicht. Sie war erleichtert, als das Projekt gekippt wurde. Am Ende hat sie die
Serie und L. A. leidenschaftlich gehasst.»
    «Und Sie?
Wie geht es Ihnen?»
    «Ich kann
nicht klagen. Und ich bin glücklich, wieder in New York zu sein, auch wenn es
in unserer Wohnung momentan vor Katzen nur so wimmelt. Amanda
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