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bK-Gruen, Sara

bK-Gruen, Sara

Titel: bK-Gruen, Sara
Autoren: Das Affenhaus
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und Fingern die Lippen, dann das Ohr.
    Bonzi
Nach Hause Gehen. Schnell Isabel! Gehen.
    Isabel,
die immer noch mit den Kindern jonglierte, sagte: «Wir gehen bald nach Hause,
Bonzi. Es ist ein anderes Zuhause als früher, aber es wird ein gutes Zuhause
sein, und ich werde bei euch sein. Ich lasse euch nie mehr allein.»
    Bonzi
drehte sich quiekend im Kreis und signalisierte Kuss Kuss
Bonzi Lieben.
    Sie hörte
auf, sich zu drehen, und Isabel sah, wie es in ihren Augen schelmisch
aufblitzte. Lachend spitzte Isabel die Lippen. Bonzi quetschte das Gesicht
zwischen die beiden Kinder und drückte Isabel die rosaroten, bartumstandenen
Lippen auf den Mund.
     
    ***
     
    John
stand am Rand der Menschenmenge und beobachtete, wie der große weiße Lastwagen
zurücksetzte. Er hob die Hand zum Abschied, auch wenn er wusste, dass Isabel
und Celia bei den Affen im Laderaum waren und ihn nicht sehen konnten. Es war
alles so schnell gegangen: Absperrungen waren errichtet worden, der LKW war
rückwärts an das Gebäude herangefahren, und die Affen wurden abtransportiert.
John hatte vormittags noch versucht, Isabel zu erreichen, doch sie war nicht
ans Telefon gegangen. Kein Wunder. Er wusste, dass sie mit den Affen alle Hände
voll zu tun hatte, und der Gedanke an die glückliche Zusammenführung weckte
seine Sehnsucht nach Amanda.
    Als John
die Motelrechnung beglich, sah er, dass Victor ihm die Tagesdecke in Rechnung
gestellt hatte, mit der er den brennenden Mann gelöscht hatte. John
protestierte nicht, denn McFadden hatte ihn seit Erscheinen des Artikels nicht
nur regelmäßig angerufen, um ihm zu versichern, dass er «sein Mann» war, seine
Assistentin hatte John außerdem den Rückflug erster Klasse gebucht. Eine
hübsche Überraschung, aber gänzlich überflüssig, denn John hätte notfalls auch
mit den Armen gewedelt und wäre selbst nach Hause geflogen, so sehr freute er
sich auf zu Hause. Er sprach Amanda eine überschwängliche Nachricht aufs Band
und beendete sie, weil er so aufgekratzt und überglücklich war, mit einer albernen
Interpretation von Ozzy Osbournes Mama, I'm Coming Home.
    Er
überlegte, ob er zum Mittagessen ins Mohegan Moon gehen sollte, entschied sich
dann aber für ein Päckchen Twizzlers aus dem Automaten. Es spielte keine Rolle.
Heute Abend würde er in Amandas Küche speisen - und sie danach wie immer
eigenhändig aufräumen.
    Er hatte
gerade in seinem bequemen Erste-Klasse-Sitz Platz genommen und wollte sein
Handy ausschalten, als er sah, dass er eine Nachricht hatte. Sie stammte von
seiner Schwiegermutter, mit der Bitte um Rückruf. Wider besseres Wissen tat er
es.
    «Hallo,
Fran. Was gibt's?»
    «Was hast
du meiner Tochter angetan?», fauchte sie. «Wovon redest du?»
    «Sie geht
nicht ans Telefon. Was hast du getan?»
    John lag
eine spitze Bemerkung darüber auf der Zunge, dass Amanda wahrscheinlich einfach
nicht mit ihrer Mutter sprechen wollte, doch dann fiel ihm auf, dass er sich
nicht daran erinnern konnte, wann er selbst zuletzt mit Amanda gesprochen
hatte. Die letzten Tage waren das reinste Chaos gewesen, aber dass ihm die
Funkstille nicht aufgefallen war!
    «Wann
hast du zuletzt mit ihr gesprochen?», fragte er.
    «Vor drei
Tagen. Irgendetwas stimmt nicht. Das spüre ich. Mütterliche Intuition.»
    Was, wenn
Amanda versucht hatte, eine Glühbirne zu wechseln und von der Leiter gefallen
war? Wenn sie in diesem Augenblick weggetreten in einer Blutlache lag, das
Telefon unerreichbar auf irgendeinem Beistelltisch? Was, wenn dieser
Monsterhund sie in Fetzen gerissen und ihr das Gesicht zerfleischt hatte?
    «Ich bin
gerade im Flugzeug», sagte er. «Ich melde mich, sobald ich zu Hause bin.»
    Eine
Flugbegleiterin baute sich vor seinem Sitz auf. «Sir?», sagte sie und knipste
ihr Profilächeln an. «Würden Sie bitte Ihr Mobiltelefon ausschalten?»
    «Ja,
natürlich», sagte er. Sobald sie ihm den Rücken zudrehte, um die anderen
aufmüpfigen Telefonierer zur Ordnung zu rufen, drehte er sich zum Fenster und
rief heimlich bei Amanda an.
    «Hallo,
hier spricht Amanda. Hinterlassen Sie mir eine Nachricht, und ich rufe zurück,
sobald ich kann.»
    Mit
wachsender Panik durchforstete John sein Gedächtnis und überlegte fieberhaft,
wen er anrufen könnte. Bis auf Sean kannte er keinen einzigen ihrer Bekannten
und Arbeitskollegen. Er wusste natürlich, wie Sean mit Nachnamen hieß. Aber
was nützte das? Im Telefonbuch von L. A. gab es sicher Hunderte - wenn nicht
Tausende - Einträge auf S. Green. John
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