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bK-Gruen, Sara

bK-Gruen, Sara

Titel: bK-Gruen, Sara
Autoren: Das Affenhaus
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Spur. Sein Vater und ich hoffen, dass es nur eine Phase ist. Jedenfalls
kommen wir runter nach Lizard, um ihn abzuholen, doch ganz unabhängig davon
würde ich Ihnen das Geld gern so schnell wie möglich zukommen lassen.»
    «Hilary
Passior», wiederholte John.
    «Ja.» Das
Erstaunen über die Notwendigkeit, ihre Identität ein weiteres Mal zu
bestätigen, hörte man ihr an. «Sind Sie mit einer Ginette verwandt?» Eine Pause
entstand. «Nein. Tut mir leid.»
    «Vergessen
Sie's», antwortete John.
    «Wie dem
auch sei», sagte sie. «Bitte geben Sie mir Ihre Adresse, damit ich Ihnen
umgehend einen Scheck schicken kann.»
    Als John
auflegte, fühlte er sich leer. Mehr noch - enttäuscht.
    Acht
Polizisten bildeten einen Kreis um Isabel und schotteten sie gegen die Menge
ab, die stündlich anwuchs, seit die Hintergründe zur Sendung an die
Öffentlichkeit gelangt waren. Ein Beamter schloss die Vordertür des Hauses auf,
und die Menge verstummte. Die Leute reckten die Hälse, um zu sehen, was vor
sich ging.
    Isabel
betrat den Vorraum, drehte sich um und nickte dem Beamten zu. Er zog sich
zurück und schloss die Tür.
    Isabel
sah sich neugierig um. Dies war der einzige Raum im Haus, der nicht mit Kameras
bestückt war, daher hatte sie ihn noch nie gesehen. Raum und Türen waren so
bemessen, dass ein Gabelstapler genug Platz zum Rangieren hatte. Der Fußboden
war mit schwarzen Reifenspuren übersät, die beigefarbenen Wände hatten Kratzer
und Dellen.
    Isabel
starrte die Tür zum Hauptraum an und atmete tief aus. Endlich. Sie fragte sich,
ob sie bereits spürten, dass sie da war.
    Sie
kniete sich hin, um auf Augenhöhe mit dem Guckloch in der Tür zu sein, das auf
die Bonobos ausgerichtet war. Sie klopfte. Innen war Getrappel zu hören, dann
Stille. Sie wusste, dass sie beobachtet wurde, also lächelte sie. Ihre Hände
zitterten vor Aufregung, ihre Lippen bebten.
    Dann
Rascheln, ohrenbetäubendes Geschrei, und die Tür wurde aufgerissen. Bonzi kam
herausgesprungen und stürzte sich auf Isabel, schlang die Arme um sie und warf
sie beinahe um. Lola sprang ihr auf den Kopf und klammerte sich an Isabels
Gesicht wie ein Krake an eine Tauchermaske. Isabel hörte Füße galoppieren und
fröhliches Kreischen und machte sich bereit. Die übrigen Affen sprangen an ihr
hoch, stürzten sich auf sie, umarmten sie, tätschelten sie, zogen sie an den
Armen.
    «Lola!
Ich kriege keine Luft!», sagte Isabel lachend und machte einen Arm frei, um
Lolas Bauch von ihrem Gesicht zu schieben. Lola machte es sich auf Isabels
Schulter bequem, aber Isabel hatte immer noch Schwierigkeiten mitzukriegen,
welcher Affe wo war, weil alle sprangen und kreischten und sich an sie
klammerten.
    Bonzi
zerrte ungeduldig an ihrem Arm.
    «Ja, ja,
schon gut. Ich komme rein! Aber ihr müsst mir Platz machen», sagte sie. Die
Affen ließen sie nicht los. Isabel kroch auf allen vieren ins Haus, von schwarzen,
behaarten Armen gezogen, eingehüllt in Bonobos. Sie bekam vor Anstrengung und
Lachen fast keine Luft mehr.
    Als die
Affen sich schließlich beruhigt hatten und sich daranmachten, Isabel und
einander zu lausen, präsentierte Makena feierlich ihr Kind.
    Es war
ein kleines Mädchen. Isabel, die immer noch Lola auf dem Rücken trug, hielt das
Baby vor sich und betrachtete das tiefschwarze, schrumplige Gesicht. Seine
Augen waren rund und glänzten vor Aufregung. Es klammerte sich mit winzigen
Fäusten an den Stoff von Isabels Hemd wie an das Fell seiner Mutter.
    «Hallo,
Baby!», sagte Isabel mit Tränen in den Augen. Sie wandte sich an Makena. «Gut
gemacht, Makena. Sie ist wunderschön. Jetzt brauchen wir nur noch einen Namen
für sie, stimmt's?»
    Sam hielt
sich im Hintergrund und beobachtete das Geschehen, während Mbongo sich an
Isabels rechtem Bein zu schaffen machte. Er zog ihr Schuh und Socke aus und
untersuchte ihre Zehen. Bonzi hockte hinter ihr und kämmte mit den Fingern
durch Isabels Haare. Die Stelle um die Narbe herum fand sie besonders
interessant. Jelani untersuchte Nase und Kinn, schob ihr die Finger in den Mund
und zog die Zahnprothese heraus.
    «Jelani!
Gib mir meine Zähne zurück!» Isabel musste so lachen, dass sie kaum sprechen
konnte. Jelani reagierte, indem er sich die Prothese selbst in den Mund schob
und sich an Makena rieb, die sich daraufhin an Sam rieb.
    Bonzi kam
hinter Isabel hervor und hockte sich vor sie hin. Sie legte die geöffnete Hand
an die Schläfe und schleuderte sie weg, wobei sie die Finger schloss. Sie
berührte mit Daumen
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