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Bittersweet Moon 3

Bittersweet Moon 3

Titel: Bittersweet Moon 3
Autoren: Sara Belin
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nicht ihre Freude bei ihrem Triumph über mich
erleben! Noch weniger will ich ihren Höhepunkt mit dem Mann, den ich so
unendlich liebe, beobachten! Mit dem Mann, der gerade mein Leben zerstört und
auf meine Liebe spuckt ...
    Langsam und vorsichtig entferne ich mich und verlasse
geräuschlos die Wohnung. Ich will nicht, dass Robin mich bemerkt und mich noch
mehr demütigt, wenn er mir mit irgendwelchen dämlichen Erklärungen hinterher
läuft. Ich will nur noch weg von hier. Ich will verschwinden, ich will
wegrennen, bis ich mich an nichts mehr erinnere. Ich will nach Hause fahren und
hoffen, dass sich die Zeit durch ein Wunder zurück dreht und wieder alles in
Ordnung bringt. Ich will nicht länger fühlen oder denken. Ich will mich
irgendwohin verkriechen, wo der unsägliche Schmerz mich nicht länger erreicht.
Ich will aufhören zu atmen, weil jeder Atemzug mich daran erinnert, dass ich
mich nicht bloß in einem furchtbaren Albtraum befinde. Ich will meine Augen für
immer schließen, um zu verhindern, dass diese Bilder weiter vor meinen Augen
auftauchen. Ich will dass mein Herz aufhört zu schlagen, weil es dann nicht
länger schmerzen wird.
    Ich will nur noch sterben.
     
     
     
     

Kapitel fünfzehn
     
     
     
     
    Meine Beine tragen mich wie von selbst durch die Straßen. Ich
bin blind vor Tränen und betäubt von Schmerz, der zu stark ist, um richtig weh
zu tun. Mein Selbsterhaltungsmechanismus hat ihn irgendwie ausgeschaltet. So
ähnlich wie er den Wehenschmerz kurz vor der Geburt ausschaltet, weil sonst
jede gebärende Frau sich selbst und ihr Baby dazu aufgeben würde.
    Ich will mich aber aufgeben. Ich kann und ich möchte nicht
mehr. Ich will das nicht noch einmal durchmachen müssen. Tief in meinem
kaputten Herzen regt sich etwas, was die ganze Zeit versucht, mich aus meinem
Schock wachzurütteln. Ich höre nicht zu, es hat doch keinen Sinn mehr. Doch
diese Stimme schafft es endlich, mich zu erreichen: Vergiss nicht, du hast
Lucy! Plötzlich bleibe ich stehen und ein neuer heißer Tränenschwall
ergießt sich über mein Gesicht. Aber natürlich! Egal, wie gebrochen ich auch
sein mag, wie sehr diese Enttäuschung mein Leben ruiniert hat - ich habe meine
Tochter und muss an sie denken. Ich werde nicht zulassen, dass ein untreuer
Rockstar meine Existenz vernichtet und meine kleine Tochter ins Unglück stürzt!
Ich werde es überleben. Meine Liebe zu Lucy wird mir dabei helfen. Ich werde es
schaffen, mit dieser Wunde weiter zu leben, bis sie einigermaßen verheilt und
nicht länger weh tut. Man kann auch mit gebrochenem Herzen irgendwie weiter machen.
    Er ist es nicht wert. Er war es nie wert. Es war alles nur
eine blöde, dämliche Illusion, ein hirnloser Mädchentraum, eine blendende
Selbsttäuschung. Robin hat es nicht mal geschafft, seiner Ehefrau und Mutter
seiner Kinder treu zu sein. Er hat sie unter anderem mit mir betrogen. Und ich
war in meiner Verliebtheit und in meinem Wunschdenken so blauäugig zu glauben,
mit mir würde er anders umgehen! Mir würde er treu sein! Er ist nicht fähig,
seine Libido zu kontrollieren. Heute Abend war er geil, seine Bandkumpels saßen
im Club mit Nutten auf ihrem Schoß, es floss reichlich Alkohol und dieses Biest
von einer Frau hat seine Schwäche erkannt und sie für sich genutzt. Er war und
bleibt ein Rockstar. Und welcher ist schon wirklich treu?
    Vielleicht meinte er es ernst mit seinem Versuch, mir treu
zu sein. Vielleicht hat er mich tatsächlich geliebt. Doch ein Mann wie er, kann
sich nicht einfach so ändern. Es musste so kommen, früher oder später. Seine
Exfrau konnte damit umgehen. Sie hat ihm immer wieder seine Untreue verziehen,
ein Auge zugedrückt, gelassen weggeschaut, es nicht ernst genommen. Sie war ihm
gewachsen und ihrer Rolle auch. Aber ich bin eine verfluchte naive
Romantikerin, die an Märchen glaubt und sich für ein Aschenputtel hält. Ja, das
Aschenputtel kriegt am Ende ihren Prinzen, und das Märchen endet mit ihrer
Hochzeit. Aber wer weiß schon, wie schnell der Prinz danach die ewige Treue
vergisst und unbeschwert ihre Kammerzofen und Hofdamen vögelt? Sie trägt es mit
Würde, weil sie ja seine Königin ist und froh sein darf, dass er gerade sie
ausgewählt hat.
    Tja, an diesem Punkt bin ich als Partnerin eines Rockstars
ziemlich schnell gescheitert. Weil mein dummes Herz solche absoluten Ansprüche
auf körperliche Treue stellt und an intime Zweisamkeit glaubt. Wenn ich bloß
mein Herz aus dem Spiel raushalten könnte! Aber ich
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