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Bittersueße Wahrheit

Bittersueße Wahrheit

Titel: Bittersueße Wahrheit
Autoren: Anna Sturm
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hatte Mühe, ihm zu folgen. Er machte große Schritte und sie musste ihre beschleunigen, um mit ihm Schritt halten zu können.
    Als sie vor einer hohen, massiven Tür zum Stehen kamen, schlug er sie auf und stieß sie förmlich hinein. Sie hatte beinahe ihr Gleichgewicht verloren. Er ließ ihr noch nicht einmal genügend Zeit, sich das Zimmer genauer anzusehen. Mehr als das große Himmelbett hatte sie in ihrer Aufregung ohnehin nicht wahrgenommen.
    Simon verschloss die Tür hinter sich. „Zieh dich aus!“, sagte er barsch, während er rasch und geschickt sein Hemd aufknöpfte.
    Katelyns Unterleib zog sich binnen eines Wimpernschlags zusammen. Ihre Kiefermuskeln spannten sich an. Einerseits war sie erregt, wollte wieder in seinen starken Armen liegen, andererseits jedoch wollte sie gerade gegen diese sonderbaren Gefühle, die sie sich selbst nicht erklären konnte, ankämpfen. Geil auf ihn? Nein, das wollte sie nicht sein. Auf gar keinen Fall! Nicht in dieser seltsamen Konstellation ihrer Beziehung und nicht, wenn er sie wie einen Geschäftspartner behandelte und nicht wie eine Frau, die verführt werden will. Na ja, und ehrlich gesagt, er schüchterte sie mit seinem groben Verhalten irgendwie auch richtiggehend ein, obwohl man jetzt nicht gerade behaupten konnte, sie habe Angst vor ihm. Denn Angst hatte sie komischerweise nicht. Es war eher ein Zwiespalt, in dem sie sich befand und der sie plagte. Schließlich hatte er sie wie ein Stück Vieh hierher gezerrt. Und irgendwie sträubte sich ihr Verstand gewaltig dagegen; auch wenn er hier so lapidar außer Acht gelassen hatte, dass Simon Crow keine Widerrede duldete. „Wie bitte?“ Aber im selben Moment, als ihr diese zwei Worte entfuhren, wusste sie, dass sie einen Fehler begangen hatte. Am liebsten hätte sie sich ihre Worte wieder in den Mund gestopft, aber das war ja leider nicht mehr möglich. Verdammt! Wieso hatte sie sich nur von ihrem Dickschädel zu so einer Dummheit verleiten lassen!? Und das, obwohl ihr Mister Crow gerade alles so ausführlich erklärt hatte. O je! Sein Blick!
    Katelyns Ausruf ließ Simon sofort in der Bewegung erstarren. Er musterte sie, dann ging er auf sie zu und schupste sie aufs Bett. Er beugte sich über sie. Seine Hände ruhten rechts und links neben ihren Hüften. Sein Gesicht schwebte über ihr. „Wenn ich sage, ich dulde keinen Widerspruch, dann ist es mir vollkommen ernst damit! Und du solltest niemals vergessen, mit wem du sprichst!“ Seine scharfen Worte jagten ihr einen Schauer über den Rücken.
    „Aber , ich wollte doch nur…“
    „Kate !“, zischte er warnend.
    Katelyns Blick wanderte zu seinem Mund. Sie konnte sich nicht dagegen wehren, obwohl ihr Verstand versuchte, sie davon abzubringen. Dennoch starrte sie auf seinen Mund, den sie wieder auf ihrem spüren wollte. Er hatte sich so gut angefühlt. Vielleicht lag es aber auch nur daran, dass sie noch nie geküsst worden war und keinerlei Erfahrungen hatte. Aber wenn es ihn erzürnte, dass sie ihm widersprach, vielleicht sollte sie es dann lieber nicht mehr tun. Das Problem hierbei war nur, dass dies völlig gegen ihre Natur war. Jemandem zu widersprechen, lag ihr einfach im Blut.
    Seine dunklen Augen glühten vor Hitze. Und schon wieder tat sie es! Brachte ihn einfach aus dem Konzept. In ihrer Gegenwart fühlte er sich plötzlich unsicher. Irgendwie unbehaglich. Er! Simon Crow. Eigentlich völlig undenkbar! Und dennoch gelang es ihr. Nur durch ihre Blicke. Sie waren für ihn völlig undurchschaubar. Was dachte sie jetzt nur in diesem Moment? Diese Frage beschäftigte ihn, seit Jake sie in sein Arbeitszimmer gebracht hatte. Er wusste nicht, wie lange er es noch ertrug, in diese anklagenden Augen zu schauen. Und dann überkam ihn plötzlich der unbändige Drang, seine Hand nach ihr auszustrecken, um ihre Wange zu berühren. Einfach zärtlich darüber zu streichen. Wie von selbst hob sich seine Hand. Und er kämpfte gegen diesen Drang an. Im letzten Moment hielt er inne. Er richtete sich abrupt wieder auf und stand nun über ihr wie eine hohe unüberwindbare Mauer aus Fleisch und Blut. „Also, zieh dich aus!“
    Katelyn zögerte diesmal nicht. Sie setzte sich hastig auf, griff nach dem Saum ihres Kleides, zog es sich über den Kopf, warf es quer durch den Raum und sah dann zu, wie sich Simon seines Hemdes entledigte. Es fiel zu Boden und sie betrachtete es einen Moment lang, ehe sie den Blick wieder an ihm hochwandern ließ. Ihr Gesichtsausdruck erstarrte beim
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