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Bittersueße Wahrheit

Bittersueße Wahrheit

Titel: Bittersueße Wahrheit
Autoren: Anna Sturm
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überzeugen versucht, vor ihm zu fliehen. Ja, ihr gottverdammter Verstand hält sie mehr oder weniger sogar davon ab, offen zu ihm zu sein, ihm zu zeigen, was sie tatsächlich für ihn empfindet. Kann das Liebe sein? Sie ist sich nicht sicher, versucht immer wieder sich zu beherrschen, ihm zu widerstehen, doch ihr Körper – der elende Verräter – hört nicht auf ihren Verstand, hat seine eigenen Gesetze, macht grundsätzlich nur das, was er will. Und eigentlich ist sie ihm dafür sogar dankbar. Denn das sind die einzigen Momente, in denen sie ihm offen zeigen kann, wie sehr sie sich nach seinen Berührungen sehnt, ohne dabei ihre Prinzipien zu verletzen. Doch ihre kleine Welt ist schon lange aus den Fugen geraten, ist nicht mehr eins mit dem, woran sie noch vor Kurzem fest glaubte. Ihr Verstand will einfach nicht wahrhaben, dass er der einzige Mann ist, der sie erregt bis in die Fingerspitzen.
    Langsam erreicht ihre Nervosität ihren Höhepunkt. Als sich der Türgriff bewegt, stockt ihr sogar der Atem. Ihr Herz schlägt ihr bis zum Hals. O ja, bald ist es wieder soweit, schreit ihre „Innere Göttin“, schwingt wie eine Cheerleaderin die Pompons und freut sich heimlich schon auf das bevorstehende, heiße Vergnügen mit diesem griechischen Gott, der es nicht im Geringsten versteht, sie mit Worten zu umgarnen. Doch ist das wirklich notwendig? Reicht es denn nicht vollkommen aus, dass seine großen Männerhände, seine warme Haut oder sein heißer Atem ihr Blut zum Kochen bringen? Er allein löst völlige Machtlosigkeit in ihr aus. Macht sie zu einer hörigen Sklavin, obwohl sie für dieses Leben nicht geboren ist. Wenn er sie berührt, dann setzt ihr Verstand komplett aus! Dann denkt sie keine Minute länger mehr an Flucht. Dann möchte sie bis in alle Ewigkeit in seinen Armen liegen, sich von ihm mit einer Reitgerte züchtigen lassen, bis er sie anschließend wie eine Stute besteigt. Und in der Tat, das genießt sie wirklich. Aber wieso spielen ihr ihre Gefühle nur so einen grausamen Streich? Sehen sie denn nicht, dass ihr Verstand etwas ganz anderes will? Von ihr erwartet? Aber was will sie wirklich? Sie weiß es nicht. Und so lange sie sich nicht darüber im Klaren ist, darf sie ihm keinesfalls zeigen, was sie für ihn empfindet. Nein, er darf das niemals erfahren, Katelyn, schalt sie ihr trügerisches Unterbewusstsein zum x-ten Male, denn dann bist du verloren. Verloren für immer in seiner kranken Welt! Willst du das wirklich? fragt sie sich selbst. Doch sie weiß sich darauf keine Antwort und starrt gebannt auf die Tür. Endlich! Der Türgriff bewegt sich langsam nach unten. Er kommt. Die Tür öffnet sich. Er tritt ein. Seine Augen leuchten wie dunkle Diamanten. Wie zu Stein erstarrt regt sie sich nicht, sondern sieht ihn nur stumm an. Nach außen hin wirkt sie völlig entspannt. Doch ihre Gefühle toben in ihrem Innersten, als wären sie in einen heftigen Orkan geraten. Fasziniert von seiner Schönheit fällt es ihr schwer, den Blick von ihm zu lösen. Sein muskulöser Oberkörper ist nackt. Bekleidet ist er lediglich mit einer schwarzen, engen Lederhose, die ihm bis zu den Hüften reicht. Ihr Blick wandert von seinen Hüften hinab zu seinen nackten Füßen. Die Zehenspitzen lugen daraus hervor. Er sieht einfach heiß aus. Göttlich, würde ihre innere Göttin laut aufschreien, wenn sie ihr die offizielle Erlaubnis dafür gäbe. Wie er sie nur ansieht! Lüstern. Unglaublich besitzergreifend. Und sexhungrig!
    Sie h mich nicht so an, herrscht er sie an. Katelyn wendet augenblicklich den Blick von ihm ab, sieht zu Boden. O je, sie hat es schon wieder getan. Seine Regel missachtet. Sie darf ihn ja schließlich nicht ansehen. Wieso eigentlich nicht? Sie kann das nicht verstehen, sieht jedoch kein zweites Mal auf, um ihn nicht zu erzürnen. Aus den Augenwinkeln heraus sieht sie aber, dass er zu dem Regal mit den Reitgerten und Rohrstöcken hinübergeht. Was er sich wohl heute für sie aussuchen wird? Er greift nach der Reitgerte. Katelyn atmet leise aus. Sie ist erleichtert. Gott sei Dank! Das wird nicht sehr wehtun, schreit ihr nervendes Unterbewusstsein bösartig auf. Aber dennoch wirst du Schmerzen spüren, wirft es ihr noch hinterher, bevor sie es endgültig zum Schweigen bringt.
    Gemächlich schlendert er auf sie zu und stellt sich vor ihr auf wie eine hohe Mauer aus Fleisch und Blut. Nun steht er mit einer Reitgerte aus geflochtenem Leder über ihr, mustert sie stumm, schnalzt mit der Zunge und lässt
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