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Bittersueße Wahrheit

Bittersueße Wahrheit

Titel: Bittersueße Wahrheit
Autoren: Anna Sturm
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Stellung gehalten hatten, ließ er das gesamte Gelände sichern. Ansonsten war nur noch das Personal im Haus, das aber im Falle eines Überriffs sowieso nichts hätte ausrichten können, außer es hätte den Angreifern die Bratpfannen auf die Köpfe geschlagen. All die anderen Männer hatte Simon zu dem besagten Treffen mitgenommen. Rafael atmete tief ein, dann stieß er die verbrauchte Luft wieder aus. „Ich bin bereit.“, murmelte er leise, dann verstaute er eine Waffe im Hosenbund hinter seinem Rücken und legte den Rest des Waffenarsenals griffbereit auf den runden Glastisch, der das Foyer zierte.
     
    ***
     
    Simon Crow saß an der Bar im Hilton und wartete angespannt darauf, dass sich James Stark endlich hierher bemühte. Simon war noch nie gut im Warten gewesen und normalerweise ließen ihn die Menschen, mit denen er sich umgab, auch nicht warten. Viel zu viel Respekt hatten sie davor, sich ansonsten seinen Zorn zuzuziehen. Dass er ziemlich ungemütlich werden konnte, wenn man sich nicht an Termine hielt, war jedem wohl bekannt. James Stark war der Einzige, der es bei ihm immer wieder an die Spitze trieb. Der hielt sich nämlich prinzipiell nicht daran. Es schien ihm zu gefallen, ihn durch sein gleichgültiges Verhalten zu provozieren. Simon hatte sich noch nicht oft mit ihm getroffen, aber wenn doch, dann ließ er grundsätzlich auf sich warten. Wenn man Glück hatte, dann waren es nur ein paar Stunden. Wenn man Pech hatte, kam er erst gar nicht zum vereinbarten Treffen. Stark war eben doch noch ein Stück weit mächtiger als Simon. Dagegen kam er einfach nicht an. Also musste er sich fügen – so wie auch die anderen – und ohne zu murren hinnehmen, dass Stark seine Macht grundsätzlich voll ausspielte.
    Und das nervte Simon gewaltig. Wäre es ihm nicht so wichtig gewesen, einen Schlussstrich unter das Ganze zu ziehen, dann wäre er in diesem Moment einfach aufgestanden und gegangen. So war er aber gezwungen, diese Schmach einfach hinzunehmen und sich von Stark behandeln zu lassen, als wäre er ein x-beliebiger, dummer, kleiner Junge, der sich nicht zu wehren wusste und von Tuten und Blasen keine Ahnung hatte. Stark ergötzte sich buchstäblich daran, andere vor Furcht zittern zu lassen. Er genoss es sichtlich, ihnen dabei zuzusehen, wenn sie vor ihm erzitterten und dabei auch noch nach Angstschweiß rochen. Er labte sich an ihrer Panik. Und ja, die meisten hatten auch Angst vor ihm; nur eben Simon nicht. Angst kannte er nicht. Obwohl! Er hatte höllische Angst davor, Katelyn zu verlieren. Dieses Gefühl war zwar neu für ihn, dennoch so stark, dass er alles für sie tun würde, um mit ihr auf ewig zusammen bleiben zu können. Für sie nahm er es auch in Kauf, sich mit einem der mächtigsten Männer des Landes anzulegen beziehungsweise die Demütigungen von Stark stillschweigend zu erdulden. Und das wollte schon etwas heißen!
    Jake Blood saß rechts von ihm auf einem Barhocker und schwieg. Er wusste genau, wann es besser war zu schweigen. Und genau das war so ein Moment. Denn so, wie sein Boss gerade drauf war, hätte er sich nur unnötigen Ärger eingehandelt, vor allem aber seinen Zorn zugezogen.
    Simons Män ner hingegen bewachten das Gebäude von außen [sowie ein paar ausgewählte Bodyguards auch von innen]. Jake hatte sie vorsorglich an mehreren, verschiedenen Positionen, von denen aus man das Hilton sowie die Umgebung gut überblicken konnte, aufgestellt. Eine Handvoll saß in der Bar verstreut und behielt die Ausgänge im Auge. Alle waren in Stellung und ziemlich angespannt. Schließlich wusste man ja nicht, wie das Gespräch mit James Stark und seinen Männern verlaufen würde beziehungsweise wie es endete. Man war aber auf alles gut vorbereitet.
    Simon wurde von Minute zu Minute gereizter. Der Barkeeper traute sich noch nicht einmal in seine Richtung zu blicken, nachdem er einen gehörigen Anschiss bekommen hatte, als er Simon ganz harmlos nach seinem Wohlbefinden ausfragte, derweil wollte er ihn nur ein wenig aufheitern. Er kümmerte sich eben um seine Gäste; schließlich gehörte ein guter Kommunikationsfluss zwischen ihm und den Gästen einfach zu seinem Aufgabengebiet mit dazu. Und das hieß im Speziellen, immer ein offenes Ohr für ihre Sorgen zu haben. Aber nach diesem unschönen Zusammenstoß hielt er sich lieber auf der anderen Seite der Bar auf und mied den schlechtgelaunten Anzugträger so gut es ging, da er in seinen Augen wohl mächtig angepisst zu sein schien, so wie er sich
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