Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bittersueße Liebe

Bittersueße Liebe

Titel: Bittersueße Liebe
Autoren: Sonja Planitz
Vom Netzwerk:
schon wieder, stieg aus und hielt ihr wieder die Tür auf. Wie ein Chauffeur verbeugte er sich, machte die Tür zu und schloss mit einem „Piep piep“ den Wagen ab.
    „Huch, das ist doch der Stadtpark, oder?“, fragte sie und schaute sich um.
    „Ja, wir müssen ein Stück reingehen“, stimmte er ihr zu und bot ihr seinen Arm an. Es wurde bereits dunkel, im Park war nicht viel Licht. Erst zögerte sie, doch dann hakte sie sich einfach bei ihm ein. Ein paar Minuten gingen sie schweigend einen knirschenden Kiesweg entlang, dann sah Kassandra ein kleines flaches Gebäude auftauchen.
    „Ein Rosengarten? Aber der ist doch um die Uhrzeit bestimmt schon zu?“ Mark lächelte und holte einen Schlüssel aus der Tasche seiner Jeans.
    „Ist er auch. Zumindest für die Allgemeinheit. Aber die sind wir ja nicht!“ Mit diesen Worten schloss er die Tür auf. Sie traten ein. Während sich Kassandra staunend umsah, verschwand Mark mit ihrem MP3 Player im Kassenhäuschen. Rosen in allen Formen und Farben waren vertreten, von der Kletterrose bis zum Rosenbusch. Das Dach war aus Glas, man konnte den Mond und die Sterne sehen. Ein schmaler Weg führte zwischen den Rosen hindurch, er war aus Mosaiksteinen zusammengefügt. Auch auf ihm waren Rosen abgebildet. Und es roch einfach herrlich hier. Als das Licht anging, zuckte sie kurz zusammen. Erst war es gleißend hell, aber Mark dämpfte es auf eine angenehme Stärke. Kurz darauf erklang Musik aus den Lautsprechern. Kassandra wurde rot. So etwas Süßes hatte bisher noch niemand für sie gemacht.
    „So, jetzt gehen wir nach hinten durch, da ist eine Sitzecke. Wenn du hier nicht weiter kommst, weiß ich auch nicht!“
    „Danke, das ist so süß von dir!“, freute sie sich und umarmte ihn. Er drückte sie kurz, ließ sie aber schnell wieder los und schob sie vorwärts. Kurz kam Enttäuschung in Kassandra auf, doch sie verdrängte diese wieder. Die Umgebung war perfekt. Heute würde auf jeden Fall noch etwas passieren. Nur halt jetzt noch nicht. Aber wenn sie geduldig blieb, ganz bestimmt.
     
    Kassandra und Mark hatten in der Sitzecke Platz genommen. Diese bestand aus mehreren Bänken, die um einen kleinen Brunnen herum standen. In der Mitte des Brunnens stand die Figur eines Geige spielenden Engels, an dem Kletterrosen emporwuchsen. Hier fiel Kassandra das Schreiben tatsächlich nicht mehr schwer. Sie schrieb und schrieb, es floss plötzlich nur so aus ihr heraus. Mark saß neben ihr und schaute gebannt auf den Bildschirm. Bis sie auf einmal wieder innehielt.
    „Was ist denn?“, fragte Mark. Kassandra stellte das Notebook zur Seite.
    „Ich weiß nicht so ganz, wie ich diese Stelle im Drehbuch am besten schreiben soll. Im Buch ist das viel einfacher“, gab sie zu.
    „Das ist doch die Szene, wo Chronos einen Riss in der Zeit schafft, um sich von Illona zu verabschieden, oder?“ Kassandra nickte. Den Riss hatte sie schon auftauchen lassen, doch sie wusste nicht recht, wie der Dialog zwischen den beiden laufen sollte.
    „Weißt du was, wir spielen die Szene jetzt einfach mal. Du bist Illona auf der einen Seite des Risses. Ich bin Chronos und stehe auf der anderen Seite. Du hast dich gerade umgedreht und den Riss entdeckt. Na komm schon, stell dich hin! Uns sieht ja keiner!“, forderte Mark sie auf. Er stand auf, stellte sich neben den Brunnen und schaute sie aufmunternd an. Na schön, mit so einem begnadeten Schauspieler wie ihm konnte ja gar nichts schiefgehen. Also stand sie ebenfalls auf, stellte sich etwa einen Meter vor ihn und überlegte kurz.
    „Chronos, wo bist du?“, eröffnete sie die Szene mit einer Frage. Mark trat näher an sie heran.
    „Sie haben mich. Die Schatten haben mich. Ich bin hier gefangen. Sie saugen mir meine Energie ab … in wenigen Augenblicken werde ich verschwunden sein“, sagte er wehmütig und streckte die Hand in ihre Richtung aus.
    „Nein! Ich hol dich da raus!“, sagte Kassandra verzweifelt, ging einen Schritt auf den imaginären Riss zu streckte ebenfalls die Hand aus.
    „Es ist zu spät, meine treue Ritterin. Aber ich danke dir, dass du immer an meiner Seite warst!“ Mit diesen Worten ging Mark noch einen Schritt auf sie zu. Nun standen sich die beiden direkt gegenüber, die Hände aneinander, als wäre eine Glasscheibe zwischen ihnen. Ihre Nasenspitzen berührten sich fast. Kassandra schlug das Herz bis zum Hals. Dieser Moment musste es einfach sein. Wie sie sich so nah gegenüberstanden in diesem wunderbaren Rosengarten, während
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher