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Bissige Jungs kuessen besser

Bissige Jungs kuessen besser

Titel: Bissige Jungs kuessen besser
Autoren: Mari Mancusi
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Leben gerettet, Magnus. Wir sind es ihm schuldig.«
    Magnus seufzt, dann nickt er steif und wendet sich an den Chauffeur. »Werfen Sie ihn in den Kofferraum«, befiehlt er. »Wir werden ihn in die Klinik bringen und ein paar Tests machen, bevor wir ihn wegen irgendetwas anklagen. Erst mal sehen, womit wir es hier wirklich zu tun haben.«
    Er dreht sich wieder zu mir um. »Ich hoffe, du weißt, was du verlangst«, sagt er leise. »Wenn ich so etwas vertusche, könnten einige Vampire mein Recht und meine Befähigung, den Blutzirkel anzuführen, infrage stellen. Und nach allem, was bei uns los gewesen ist, wäre es nicht gerade ein günstiger Zeitpunkt, wenn jetzt irgendein macht-hungriger Betavampir versuchen würde, die Macht zu übernehmen.«
    »Ich weiß, es tut mir leid«, sage ich schwach, als er zu mir in den Wagen steigt und mich sanft in den Armen wiegt. Ich sehe ihn dankbar an. »Aber wir tun das Richtige, du wirst schon sehen.
    Jayden ist keine gefährliche Bestie. Und wenn wir ihm helfen können ...« Ich stocke. Können wir ihm helfen? Oder ist er wirklich dazu verdammt, für alle Zeiten ein Geschöpf der Nacht zu bleiben? Und das alles meinetwegen.
    Wie soll ich mit so einer schweren Schuld leben?
    Magnus streicht mir behutsam über die Stirn.
    »Wir werden sehen, was die Ärzte sagen. Und dann werde ich eine Entscheidung treffen. Bis dahin musst du mir versprechen, dich von ihm fernzuhalten.«
    Ich runzele die Stirn. »Aber . ..«
    »Das ist mein Ernst, Sunny. Ein neu erschaffener Vampir hat nicht die volle Kontrolle über seine Begierde. Er könnte dich verletzen - auch wenn er es nicht will«, warnt Magnus finster. »Und eins kann ich dir sagen: Sollte ich herausfinden, dass er dich wieder angerührt hat - und sei es auch nur ganz flüchtig mit dem Finger in einem dunklen Gang -, dann werde ich ihn ohne Zögern töten.«
    Sein finsterer Blick, als ich das Bewusstsein verliere, sagt mir, dass das keine leere Drohung ist.

3
    »Sunny!«
    Benommen öffne ich die Augen und sehe meine Schwester Rayne an meinem Bett, die mit einem missbilligenden Ausdruck in dem stark geschminkten Gesicht auf mich herunterstarrt. Sie hat ihren Einheitspyjama aus der Vampir-Entzugsklinik abgelegt und trägt wieder volle Gothic-Montur: Schwarz, Schwarz und noch mal Schwarz. Vermutlich will sie die verlorene Zeit nachholen.
    »Dich kann man aber auch keine Sekunde allein lassen, was?«, fragt sie scharf.
    Unwillkürlich fasse ich mir an den Hals und die Erinnerung kommt schlagartig zurück, als ich den dicken weißen Verband auf der Wunde betaste.
    Ich liege in einem weißen, sterilen Krankenhaus-zimmer, in dem es intensiv nach Putzmitteln riecht. Magnus muss mich hierher gebracht haben, nachdem ich in der Limousine ohnmächtig geworden bin. Um mich herum piepsen und surren Apparate und durch eine Kanüle in meinem Arm tröpfelt eine undefinierbare Lösung in meine Adern.
    Ich wende mich zu meiner Schwester hin. »Ach, das musst du gerade sagen, wo du doch die letzten zwei Wochen in der Vampir-Klapse verbracht hast.«
    »Vampir- Reha «, korrigiert Rayne mich und lässt sich auf die Bettkante fallen. Als würde es durch diese Spitzfindigkeit besser. »Keine Klapse. Und lass dir gesagt sein, so eine Reha ist im Moment echt das Schärfste. Du solltest mal die ganzen Vampire sehen, die diese zwölf Schritte durch-laufen müssen. Ein paar von ihnen haben mir richtig leidgetan. Ich meine, stell dir vor, du müsstest die ganzen Leute aufschreiben, denen du in fünfhundert Jahren Lebenszeit unrecht getan hast. Das sind Listen, die sind länger als der fünfte Band von Harry Potter. Außerdem ist es ist nicht immer leicht, Wiedergutmachung zu leisten bei denen, die du zum Abendessen ausgeschlürft hast. Dummerweise nehmen die Opfer einem die
    Sache mit der aufgeschlitzten Kehle ziemlich übel. Falls sie den Akt überhaupt überlebt haben, natürlich.«
    Bei der Erinnerung schüttelt sie den Kopf. »Und dann die ganzen Promis! Lauter heiße Vampir-VIPs. Ich wünschte, ich könnte es dir erzählen.
    Aber ich musste so eine blöde Vertraulichkeits-vereinbarung unterschreiben, in der steht, dass ich keine Namen nennen darf. Obwohl... wenn du einfach raten würdest, könnte ich nicken oder mit dem Fuß auftippen oder so .. .«
    Ehrlich gesagt interessiert mich nichts weniger, als wer mit meiner Schwester in der Bloody Ford Clinic abgehangen hat. Aber wenn sie das von der Frage ablenkt, wie ich hier im Krankenhaus gelandet bin, spiele ich
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