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Bis(s) 2 - Bis(s) zur Mittagsstunde

Bis(s) 2 - Bis(s) zur Mittagsstunde

Titel: Bis(s) 2 - Bis(s) zur Mittagsstunde
Autoren: Stephenie Meyer
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er sich in der Gewalt gehabt …
    »Edward Cullen«, flüsterte ich. »Wolltest du gerade sagen › bevor ich ihn umbringe ‹ ? Wolltest du das sagen?«
    Er wandte den Blick ab und starrte in den Regen. Die rote Ampel vor uns, die ich gar nicht bemerkt hatte, schaltete auf Grün, und er fuhr weiter, ganz langsam. Nicht so wie sonst.
    »Ich würde … mir alle Mühe geben … das nicht zu tun«, sagte er schließlich.
    Ich starrte ihn mit offenem Mund an, doch er starrte weiter geradeaus. Wir standen vor einem Stoppschild.
    Auf einmal fiel mir ein, was mit Paris passiert, als Romeo zurückkommt. Die Regieanweisung war einfach: Sie fechten. Paris fällt.
    Aber das war lächerlich. Ausgeschlossen.
    Ich holte tief Luft und schüttelte den Kopf, um die Worte aus meinem Kopf zu vertreiben. »So was wird nicht passieren, es gibt also keinen Grund, sich darüber Sorgen zu machen. Und du weißt, dass Charlie jetzt schon auf die Uhr schaut. Bring mich lieber nach Hause, bevor ich zu spät komme und noch mehr Ärger kriege.«
    Ich wandte ihm das Gesicht zu und lächelte halbherzig.
    Jedes Mal, wenn ich sein Gesicht sah, dieses unglaublich vollkommene Gesicht, schlug mein Herz fest und gesund in meiner Brust. Diesmal raste es noch schneller als sonst. Der Ausdruck in seinem statuenhaften Gesicht kam mir nur allzu bekannt vor.
    »Du hast bereits noch mehr Ärger, Bella«, flüsterte er mit unbewegten Lippen.
    Ich rückte näher zu ihm heran und klammerte mich an seinen Arm, während ich seinem Blick folgte. Ich wusste nicht, was ich erwartet hatte – vielleicht Victoria mitten auf der Straße, ihr flammend rotes Haar flatternd im Wind, oder eine Reihe Vampire in schwarzen Umhängen … oder ein Rudel wütender Werwölfe. Aber ich sah überhaupt nichts.
    »Was ist? Was ist los?«
    Er holte tief Luft. »Charlie …«
    »Dad!«, kreischte ich.
    Jetzt sah er mich an, und sein Blick war immerhin so ruhig, dass sich meine Panik ein wenig legte.
    »Charlie … wird dich wahrscheinlich nicht umbringen, aber er denkt darüber nach«, sagte Edward. Er fuhr wieder los, bog in unsere Straße ein, fuhr jedoch an unserem Haus vorbei und parkte den Wagen am Waldrand.
    »Was hab ich getan?«, fragte ich atemlos.
    Edward schaute schnell zurück zum Haus. Ich folgte seinem Blick, und erst jetzt sah ich, was da neben dem Streifenwagen parkte. Glänzend, knallrot, unübersehbar. Es war mein Motorrad, das in der Einfahrt prangte.
    Edward hatte gesagt, dass Charlie mich am liebsten umbringen würde, also wusste er es – dass es meins war. Und es gab nur einen, der hinter diesem Verrat stecken konnte.
    »Nein!«, stieß ich hervor. » Warum? Warum sollte Jacob mir das antun?« Ich konnte nicht fassen, dass er mir so in den Rücken gefallen war. Ich hatte ihm blind vertraut, er kannte alle meine Geheimnisse. Er war mein sicherer Hafen gewesen – derjenige, auf den ich immer zählen konnte. Natürlich wusste ich, dass er im Moment nicht gut auf mich zu sprechen war, aber ich hatte nicht gedacht, dass das die Grundlage unserer Freundschaft betraf. Die hatte ich für unerschütterlich gehalten!
    Womit hatte ich das verdient? Charlie würde ausrasten – und, noch schlimmer, er würde sich hintergangen fühlen und sich Sorgen machen. Als ob er nicht schon genug am Hals hätte! So etwas Kleinliches und Gemeines hätte ich Jake nie zugetraut. Brennende Tränen sprangen mir in die Augen, aber es waren keine Tränen der Trauer. Ich war betrogen worden. Plötzlich war ich so wütend, dass mein Schädel pochte, als würde er gleich platzen.
    »Ist er noch da?«, zischte ich.
    »Ja. Er wartet auf uns«, sagte Edward und nickte zu dem schmalen Weg, der den dunklen Saum des Waldes zweiteilte.
    Ich sprang aus dem Wagen und stürmte in Richtung der Bäume, die Fäuste bereits zum Schlag geballt.
    Warum war Edward nur so viel schneller als ich?
    Er fasste mich um die Taille, ehe ich den Weg erreicht hatte.
    »Lass mich! Ich bringe ihn um! Dieser Verräter!«, rief ich in Richtung der Bäume.
    »Charlie kann dich hören«, warnte Edward mich. »Und wenn du erst mal im Haus bist, mauert er womöglich die Tür zu.«
    Automatisch drehte ich mich um, und alles, was ich sah, war das glänzend rote Motorrad. Ich sah buchstäblich rot. Mein Schädel fing wieder an zu pochen.
    »Gib mir nur eine Runde mit Jacob, dann kümmere ich mich um Charlie.« Vergeblich versuchte ich mich zu befreien.
    »Jacob Black will mich treffen. Deshalb ist er noch hier.«
    Sofort hielt ich
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