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Bis(s) 1 - Bis(s) zum Morgengrauen

Bis(s) 1 - Bis(s) zum Morgengrauen

Titel: Bis(s) 1 - Bis(s) zum Morgengrauen
Autoren: Stephenie Meyer
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kann selber keine Kinder bekommen«, fügte sie hinzu, als wäre es deshalb weniger wert.
    Währenddessen huschte mein Blick immer wieder zu dieser sonderbaren Familie. Sie betrachteten weiter die Wand und aßen nichts.
    »Wohnen sie schon immer in Forks?«, fragte ich. Ich war mir sicher, dass sie mir in einem meiner Sommer hier aufgefallen wären.
    »Nein«, sagte sie in einem Tonfall, als müsste das selbst einem Neuankömmling wie mir klar sein. »Sie sind erst vor zwei Jahren hergezogen, von irgendwo in Alaska.«
    Ich spürte Mitleid in mir aufsteigen. Und Erleichterung. Mitleid, weil sie, Schönheit hin oder her, Außenseiter waren und spürbar nicht akzeptiert wurden. Erleichterung, weil ich nicht der einzige Neuling war und – nach allen denkbaren Maßstäben – ganz sicher nicht der interessanteste.
    Während ich sie musterte, schaute der Jüngste, einer der Cullens, plötzlich auf und begegnete meinem Blick, dieses Mal mit spürbarer Neugierde. Ich schaute augenblicklich weg, doch es kam mir so vor, als hätte ich in seinem Blick eine Art unbefriedigter Erwartung gesehen.
    »Wer ist der Junge mit den rötlich braunen Haaren?«, fragte ich. Ich lugte aus den Augenwinkeln zu ihm rüber und sah, dass er mich immer noch anschaute – allerdings gaffte er nicht wie die anderen Schüler, sondern hatte eher einen leicht frustrierten Ausdruck. Erneut senkte ich meinen Blick.
    »Das ist Edward. Er ist supersüß, klar, aber mach dir keine Hoffnungen. Er ist an Mädchen nicht interessiert, zumindest nicht an den Mädchen hier. Scheinbar ist ihm keines hübsch genug.« Sie rümpfte die Nase – ein klarer Fall von verletzter Eitelkeit. Ich fragte mich, wie lange es wohl her war, seit sie abgeblitzt war.
    Ich biss mir auf die Lippen, um mein Lächeln zu verbergen. Dann wagte ich einen weiteren Blick. Sein Gesicht war abgewandt, aber es sah so aus, als zuckte seine Wange ein wenig – als müsste er ebenfalls lachen.
    Ein paar Minuten später standen die vier gemeinsam auf und gingen. Ihre Bewegungen waren auffallend elegant, selbst die des großen, kräftigen Jungen. Ein verstörender Anblick. Der, dessen Name Edward war, schaute nicht mehr zu mir.
    Ich blieb länger sitzen, als ich es getan hätte, wenn ich allein gewesen wäre. Ich wollte am ersten Tag auf keinen Fall zu spät zum Unterricht kommen. Eine meiner neuen Bekannten, die mich netterweise daran erinnerte, dass sie Angela hieß, hatte als Nächstes gemeinsam mit mir Biologie II . Schweigend liefen wir zum Klassenzimmer. Sie war auch schüchtern.
    Als wir den Raum betraten, ging Angela zu einem der schwarz beschichteten Labortische, die ich von zu Hause kannte, und setzte sich neben einen Jungen. Auch alle anderen Tische waren schon voll besetzt, bis auf einen. Am Mittelgang, gut erkennbar an seiner ungewöhnlichen Haarfarbe, saß Edward Cullen, und neben ihm war der einzige freie Platz.
    Während ich durch den Gang nach vorne ging, um mich beim Lehrer vorzustellen und seine Unterschrift abzuholen, beobachtete ich ihn heimlich. Dann, als ich direkt neben ihm war, zuckte er zusammen und versteifte sich auf seinem Stuhl. Wieder schaute er mich an, dieses Mal mit einem seltsam feindseligen, wütenden Ausdruck. Erschrocken schaute ich weg und wurde schon wieder rot. Ich stolperte über ein am Boden liegendes Buch und musste mich an einer Tischkante festhalten. Das Mädchen, das dort saß, kicherte.
    Ich hatte die Farbe seiner Augen gesehen – sie waren schwarz. Kohlrabenschwarz.
    Mr Banner unterschrieb meinen Zettel, reichte mir ein Buch und verzichtete auf den Vorstellungsquatsch. Ich hatte das Gefühl, wir würden gut miteinander klarkommen. Er hatte natürlich keine andere Möglichkeit, als mich zu dem einzigen freien Platz in der Mitte des Raumes zu schicken. Mit gesenkten Augen ging ich und setzte mich neben ihn , immer noch erschrocken von seinem feindseligen Blick.
    Er schaute nicht auf, als ich meine Bücher ablegte und mich hinsetzte, doch aus den Augenwinkeln konnte ich sehen, dass er sich von mir weglehnte, auf der äußersten Kante seines Stuhles saß und sein Gesicht abwandte, als würde es plötzlich schlecht riechen. Ich schnupperte unauffällig an meinen Haaren. Sie rochen nach meinem Lieblingsshampoo: Erdbeere – ein unschuldiger Duft, sollte man meinen. Ich ließ die Haare über meine rechte Schulter fallen und schuf so einen dunklen Vorhang zwischen uns. Dann versuchte ich mich auf den Unterricht zu konzentrieren.
    Es ging um den
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