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Bis wir uns wiedersehen (German Edition)

Bis wir uns wiedersehen (German Edition)

Titel: Bis wir uns wiedersehen (German Edition)
Autoren: Daniela Felbermayr
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Charlie seine Schlüssel, Bob."
     
Bob sah aus, als wäre er einer Ohnmacht nahe.
     
"Aber Schatz..." begann er, ehe seine Stimme versagte.
     
In diesem Moment wurde Charlie klar, dass noch etwas anderes vorgefallen sein musste, als ein einfacher Besuch durch Wendy. Die Art, wie Bob seine Frau ansah, voller Schuld und Reue, machte deutlich, dass Bob für die Schlüssel eine Gegenleistung erhalten hatte. Und auch Ellen schien das bemerkt zu haben.
     
"Ich wollte euch doch nur wieder zusammenbringen", stammelte Bob. "Ja, sie ist bei mir im Büro aufgetaucht und war so niedergeschlagen. Sie sagte, sie liebt dich und sie will zu dir zurück!"
     
"Und daraufhin hast du ihr bereitwillig meinen Hausschlüssel in die Hand gedrückt?" Charlies Stimme wurde wieder lauter.
     
"Nein Charlie", sagte Ellen plötzlich, die neben ihm aufgetaucht ist. "Das hat er erst, nachdem er sie gevögelt hat!" Mit diesen Worten machte sie auf dem Absatz kehrt und verließ das Zimmer.
     
Bob saß mit aufgerissenen Augen und aufgerissenem Mund da und wusste offenbar weder zu blinzeln noch zu atmen.
     
"Du bist wirklich das Letzte", sagte Charlie und verließ das Büro ebenso.
     
     
     
Scarlett und Carrie saßen auf zwei der gelben Plastikstühle, die überall am La Guardia Airport für die Fluggäste zur Verfügung standen, und warteten darauf, dass Scarletts Flug nach Portland aufgerufen wurde. Der Flug, den sie eigentlich gemeinsam mit Charlie antreten wollte, um ihn ihrer Familie vorzustellen.
     
"Wie hat deine Mom reagiert, wegen der Sache mit Charlie", fragte Carrie. Sie hatte bislang noch nicht gewagt, ihre beste Freundin darüber auszufragen, wie deren Mutter auf die Absage reagiert hatte.
     
"Es war halb so wild. Ich...hab auch nicht gesagt, dass es vorbei ist, sondern, dass Charlie geschäftlich unterwegs ist und es leider nicht schafft!"
     
"Oh", machte Carrie. "Und...hat er sich nochmal bei dir gemeldet?"
     
"Nein. Er hat es nur ein paarmal an dem Tag versucht, an dem ich ihm auf die Schliche gekommen bin. Das sagt ja auch schon alles, oder. Ich meine, wenn ich es ihm noch nicht einmal wert bin, dass er um mich kämpft!"
     
"Würdest du denn wollen, dass er um dich kämpft?"
     
"Ich weiß es auch nicht. Ich denke nicht. Immerhin hat er ein paar echt miese Dinge abgezogen. Ich glaube nicht, dass ich ihm jemals wieder vertrauen könnte."
     
"Ich kann mir aber immer noch nicht vorstellen, dass er so ein Mistkerl ist, Scar, echt nicht. Ich meine, wie er mit dir umgegangen ist, als ihr...als ihr.."
     
"Du hast dich vermutlich genauso von seiner netten Fassade täuschen lassen wie ich. Ich meine, die muss er ja wohl haben, immerhin ist er Staatsanwalt."
     
"Vielleicht wartet er auf eine Reaktion von deiner Seite?"
     
"Da kann er lange warten. Ich hab einmal in meinem Leben an einer Sache rein gar nichts verbockt. Ich habe mich ihm gegenüber korrekt verhalten, als ich noch auf einer Wellenliehnmit Jay zusammen war. Ich wollte nichts von ihm wissen, als ich dachte, er wäre mit dieser Schlampe zusammen und ich habe in dieser Angelegenheit keinen einzigen Fehler gemacht. ER hat mich angelogen. ER hat mich hintergangen. Und scheinbar habe ich von dieser...Bekanntschaft mehr erwartet, als er selbst. Ich werde Charlie Harrison aus meinem Leben streichen. Und am besten mit niemandem mehr sprechen, dessen Name Charlie ist, oder der mit Nachnamen Harrison heißt!"
     
"Ach Scarlett", seufzte Carrie und hatte Mitleid mit ihrer Freundin. "Roy hat da einen Kumpel, Ben...wenn du willst, könnten wir.."
     
"Nein. Bitte keine Mitleidsverkuppelungen", winkte Scarlett ab. "Ich hab vorerst echt die Schnauze voll von Männern."
     
     
"Letzter Aufruf für Flug AA182 von La Guardia nach Portland - Maine. Fluggäste begeben sich bitte zu Gate B27, Flugsteig 3C" tönte es aus den Lautsprechern.
     
"Das ist meiner", sagte Scarlett und zog den kleinen Trolley unter dem Stuhl hervor, in dem sich ihr Gepäck, das hauptsächlich aus Jogginganzügen und Büchern bestand, befand.
     
"Also dann mach's gut", sagte Carrie, während die Freundinnen sich umarmten. "Ruf mich an, wenn du dort bist - und wir sehen uns dann Montag zum Pizzaabend, okay?"
     
"Alles klar. Und du grüß Roy und Leo schön von mir, ja?"
     
     
Der Flug verlief ruhig und Scarlett verbrachte die eineinhalb Stunden Flugzeit damit, einen der Schnulzenromane zu lesen, in denen sie neuerdings ihre Nase versenkte. Wenn es schon in ihrem richtigen Leben kein Happy End geben
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