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Bis hierher und weiter - Mit allen Nockherberg-Reden von Bruno Jonas

Titel: Bis hierher und weiter - Mit allen Nockherberg-Reden von Bruno Jonas
Autoren: PeP eBooks
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für grotte. Wir haben von insgesamt 4000 Arbeitsplätzen dann doch 2000 an die Bundesjobagentur nach Nürnberg vermitteln können. Sicher ist das für den Einzelnen, der von der Arbeitslosigkeit betroffen ist, schlimm, aber für die gesundung des Unternehmens war es das Richtige. So gesehen, hat der Herr Schellnhuber mit seiner Arbeitslosigkeit dem Unternehmen die Zukunft gesichert. So könnte man es ja auch betrachten. Aber diese Sichtweise kann man von einem einzelnen Angestellten nicht erwarten, der denkt nur an sich und sein Fortkommen, und das ist ja auch in Ordnung so, aber wir müssen auch an das ganze denken, an den Fortbestand des Unternehmens insgesamt! Wenn da jeder nur an sich und seine kleinen Einzelinteressen denken würde, da sähe es aber düster aus in diesem Lande.
    Was soll’s? Es ist ja noch mal gut gegangen, wir haben es ja wieder einmal geschafft. Wie gesagt, das Unternehmen war am Ende schuldenfrei. Alle Achtung! Ohne uns über gebühr selbst loben zu wollen, wir haben an dem Erfolg unseren Anteil. Es war unsere Idee, den Kaufpreis voll zu finanzieren und vom Unternehmen zukünftig erwirtschaften zu lassen. Die Texas Pacific group hat das Unternehmen auf diese Weise umsonst bekommen. Ich finde das klasse. Man nennt diese Finanzstrategie bootstrapping. Das kommt aus dem Englischen. Boot ist der Stiefel und Strap ist die Schlaufe. Bootstrapping bedeutet so viel wie »sich selber an den Stiefelschlaufen aus dem Sumpf ziehen«. Sie kennen vermutlich die Münchhausen-Geschichte? Der Lügenbaron reitet mit seinem Pferd in den Sumpf und behauptet hinterher, er habe sich selber an den Haaren aus dem Sumpf gezogen. Der Unterschied zum Bootstrapping besteht darin, dass wir beim Bootstrapping den Sumpf selber einrichten.
Das Handy klingelt. Unwirsch geht ran, aber es meldet sich niemand.
     
    Unwirsch? - Hallo? - Hm. - Keine Verbindung. Kein Empfang. Immer diese Funklöcher!
Der Event und seine Nachwirkungen
    So einen Kopf habe ich heute auf. Habe schon drei Aspirin genommen. Aber der Kopfschmerz lässt einfach nicht nach. Ich hätte den letzten Drink nicht mehr nehmen sollen. Bei mir ist es immer der letzte, den ich nicht mehr trinken darf. Ich weiß das aus Erfahrung. Aber ich kann es halt auch nicht lassen.
    »Geh noch mit auf einen Absacker in die Bar!« So haben mich meine Kollegen bedrängt.
    »Nein«, hab ich gesagt, »ich bin eh schon abgesackt.«
    »Ach komm, auf einen Drink!«
    Also ich bin noch mitgegangen in die Bar. Und auf einmal steht da ein Drink, eine White Lady! Ich glaub schon, dass es eine White Lady war. Kann aber auch etwas anderes gewesen sein. Ich weiß es nicht mehr.
    Frage ich: »Ist das der letzte?«
    »Nein!«, sagen sie.
    Sage ich: »gut, dann kann ich den noch trinken.«
    Also, der kann es nicht gewesen sein. Es war der letzte. Keine Ahnung, was das war. Jedes Mal wieder passiert mir das. Die Stimmung war ja auch entsprechend.
    Gestern Abend, unser großes Fest, war sehr schön. Wir haben insgesamt ein hervorragendes Feedback. Sehr positive Rückmeldungen! Nur mein Kopf reagiert negativ. gelungene Veranstaltung mit unseren besten Kunden. Von Pierer war da. Aber nur kurz. Hatte noch eine wichtige Besprechung mit Kleinfeld. Kleinfeld habe ich nicht gesehen. Soll aber kurz da gewesen sein. Piëch hatte zugesagt, ist aber dann nicht gekommen, Pischetsrieder wollte kommen, hat aber abgesagt, nachdem Piëch zugesagt hatte. Ich bin sicher, der wäre gekommen, wenn er gewusst hätte, dass Piëch doch nicht kommt. Also, da waren wir uns einig. Strohmaier, Qualig und ich.
    Aber wir waren alle da. Logisch. Von unserer Firma, der Munich Consulting Company 2000. Wesendonk sowieso, Qualig, Strohmaier, der ganze Vorstand. Die Kölbl war auch da. Die könnte ich mal anrufen. Meine Assistentin.
Bearbeitet sein Handy.
     
    Wie lange ist die jetzt schon bei mir? Die ist jetzt auch schon -
Überlegt angestrengt.
     
    - ja, die ist jetzt auch schon drei Wochen bei mir. Die hat Nerven!
Wartet - belegt.
     
    Jaja, die Kölbl. Lustige Frau. Bissl spinnert, aber insgesamt o. k.
    Uns gibt es jetzt auch schon 25 Jahre. Neben all den anderen ist das schon eine Leistung, dass wir uns da behauptet haben neben Boston Consulting und den Mäckys. McKinsey. Kennen Sie?
    Hätte ich auch nicht gedacht, als ich damals mein Theologiestudium abgebrochen habe. Tja, ich habe dann sechs Wochen BWL gemacht und seitdem bin ich Unternehmensberater. Es gibt große Überschneidungen. In beiden Fachgebieten brauchen Sie
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