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Bis einer weint! - 20 böse Ratschläge für gute Menschen (German Edition)

Bis einer weint! - 20 böse Ratschläge für gute Menschen (German Edition)

Titel: Bis einer weint! - 20 böse Ratschläge für gute Menschen (German Edition)
Autoren: Arian Devell
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sicher:
    Das Lachen ist ein Zeichen von Respektlosigkeit und Distanzlosigkeit. Das bedeutet:
    Wer lacht, der gehört eigentlich nicht dazu.
     
    Übertragen Sie diese Erkenntnis mal auf andere. Nicht dazu zugehören, das ist der Albtraum des Herdentiers Mensch.
    Wenn Sie lachen, fordern Sie auf, sich zu beteiligen, weil es ja doch ansteckt. Sie werfen einen Handschuh, den man eigentlich nicht aufheben will.
    Die mögliche Ausgrenzung ist den Spaß nicht wert. „Der Wahn ist kurz, die Reu ist lang!“ Schiller formulierte hier den Albtraum aller Normalen. Natürlich in der Glocke .
    Sie mögen sagen, das sei heute aber nicht mehr so … Wirklich?
    Doch! Es ist ganz tief drinnen in den Menschen … der Mensch flüchtet und respektiert die Überlegenheit, doch wenn sie sich zu sicher ist und triumphiert, was das Lachen ausdrückt, hasst er sie.
    Vereinzeltes Lachen ist der Ausdruck eines persönlichen Verstehenstriumph inmitten Ahnungsloser, inmitten Langsamer. Es zeigt an: Ich bin weiter als ihr und muss nun auf euch warten, da lach ich doch lieber. Da amüsiere ich mich ganz schön.
    Alleiniges Lachen ist die Krönung des Durchschauens: Aber wer will schon jemanden, der im Nebel des Alltags ständig alles klar sieht?
    Sie werden damit der Einäugige unter den Blinden! Mit dem Lachen werden Sie auch das Gefühl vermitteln, dass die Situation unernst sei, eher leicht und dass sie einem entspannten Tag vor dem Fernseher gleiche. Sie irritieren damit Menschen. Das funktioniert sogar in der Kneipe:
    Ist Ihnen mal aufgefallen, wie die Menschen sich umgucken, wenn jemand an einem anderen Tisch lauthals lacht? Fremdes Lachen ist im Grunde vielen Menschen unangenehm.
    Es deutet auf Kontrollverlust hin, auf Alleinstellung und auf Übersicht. Gehen Sie mal in einen Zoo und suchen Sie lachende Tiere. Tiere lachen nur in Gruppen, dies aber zu jeder Zeit.
    Einer allein in der Gruppe lacht nie. Wir haben uns so daran gewöhnt, dass das Lachen kommerziell sanktioniert und gekauft ist. Das bedeutet, dass uns jemand schlicht Angst macht, der es ohne Showaufwand hinbekommt.
    Wir lachen lieber in der Gruppe. Wenn einer allein lacht, fragt man sich: Ist er naiv, unkontrolliert oder vergisst er sich? Diese Fragen stellen sich Menschen unbewusst. Lachen ist ein zutiefst spontanes, überwältigendes Gefühl.
    Die Menschen heute hassen Spontanität. Sie verunsichert sie.
     
    Sie geht einfach zu oft nach hinten los. Spontan ist auch nur der, der wach, hell und voll Verstand ist. Wer das nicht hinbekommt, ist schnell auf Glatteis. Und irgendwie können wir das ja auch verstehen, oder?
     
    Böser Ratschlag Nr. 7:
    Wieder das Überlegenheitsargument: Denken Sie daran: Menschen spekulieren lieber, als zu wissen. Sie sehen lieber, als zu denken und sie urteilen lieber, als zu untersuchen. Der Muff des Alltags ist eine sorgsam gehütete Errungenschaft, die man nicht mit zu viel Lachen und Späßen zerstört. Dafür gibt es schließlich Komiker. Denken Sie auch an deren Arbeitsplätze.
     
    Lachen Sie nur, wenn Sie mit wirklich guten Freunden zusammen sind. Die schönste Form der Menschlichkeit ist zu kostbar für jedermann.
     

8.       ZEIGEN SIE KEIN MITLEID!
     
    Ein jeder hat seine Art, unglücklich zu sein, und man sollte ihn dabei nicht stören.
    Aristoteles
    Wo gehört Mitleid hin? Überall dort, wo es wirklich gebraucht wird: In die Dritte Welt, in ausbeuterische Zustände, zu armen Menschen, die ohne Chancen vor sich hinvegetieren.
    Aber wo gehört es nicht hin? Nun, in die alltägliche Konversation. Mitleid ist in der Zivilisation ein Luxus, den wir eigentlich nicht benötigen. Unsere Welt ist so gestrickt, dass wir in ihr gut zurechtkommen sollten. Dennoch hat es immer Hochkonjunktur. Es gibt regelrechte Mitleidsucher. Denn die Menschen lieben Mitleid. Hier geht es um das Mitleid, wenn jemand etwas nicht bekommt, was er möchte oder sich schlecht fühlt, obwohl er gesund ist.
    Mitleid ist die schönste Form des Trosts und der Hilfe. Es fühlt sich immer gut und verdient an. Und noch schöner ist, dass man dafür nichts tun muss und es sich trotzdem so gut anfühlt. Meistens hat man sogar ein bisschen selbst Schuld an seiner Situation. Aber die Sache hat einen Haken: Mitleid löst aber nie etwas anderes aus als ein spontanes Wohlgefühl. Mitleid verändert nichts. Ja klar, das wissen wir alle. Nun fragen Sie sich mal, warum es so beliebt ist? Könnte es nicht sein, dass Menschen Mitleid so gerne annehmen, weil es sie davon
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