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Bis dass der Tod euch scheidet

Bis dass der Tod euch scheidet

Titel: Bis dass der Tod euch scheidet
Autoren: Justin C. Skylark
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aufhielten.
    Da die Band ständig unterwegs war, konnte niemand von ihnen wirklich sesshaft werden.
    Und niemand von ihnen sprach darüber, sich in seiner Freizeit abzukapseln. Wann auch immer es sich ergab, hockten die Männer zusammen, und gebunden war, bis auf Clifford, sowieso niemand.
    An einem großen Tisch fanden sie sich meist am späten Vormittag zusammen, um zu frühstücken.
    An dem ersten Tag ihrer Rückkehr war es sonderlich still in ihrer Runde, besonders Tony hatte nachdenkliche Falten auf der Stirn.
    Und als alle wenigstens schon einen Kaffee getrunken hatten, wagte er sich auch mit der Neuigkeit heraus:
    „Es ist ein Fax angekommen. Unsere Plattenfirma plant mit anderen Sponsoren eine Festival-Tournee, bei der wir als Hauptact fungieren sollen.“
    Sofort sahen die anderen auf. Die Neuigkeit schien ihnen zu gefallen.
    „Festivals? Wie viele?“, fragte zuerst Dylan.
    „Sechs in Europa, vielleicht auch eine Show in Amerika, das steht noch nicht ganz fest. – Terminmäßig würden wir es hinbekommen.“
    Clifford, der Keyboarder der Band, von den meisten nur Cliff genannt, grinste zufrieden, während er auf seinen Cornflakes herumkaute.
    „Das heißt also, den Sommer über sind wir ausgebucht? – Wir hätten genug Aufträge, um im Herbst eine Pause einlegen und im Winter an einem neuen Album arbeiten zu können?“
    Tony deutete ein Nicken an.
    „Das ist echt cool!“ Cliff schien begeistert. Und auch Angus, der Gitarrist von RACE, sah zufrieden aus. Nur Dylan, der ihren Manager Tony besonders gut kannte, ahnte, dass die Sache nicht ganz so wundervoll war, wie sie sich zuerst anhörte.
    „Warum zögerst du? Warum sagst du nicht einfach zu, und wir machen die Gigs?“
    Tony antwortete nicht sofort. Er überlegte, wie er am Besten hervorbringen konnte, was ihm an der Sache nicht ganz gefiel.
    „Es wird das so genannte „Black Festival“, mit drei anderen Bands. Neben uns, als Vertreter des Electro- Sounds, wird eine Band aus dem Gothic Rock und eine aus dem Mittelalter-Bereich auftreten.“
    Dylan wartete, doch Tony sprach zuerst nicht weiter, so dass der Sänger ungeduldig wurde.
    „Ja, und? Wo ist das Problem?“
    Tony atmete tief durch, bis er erklärte: „Wir sollen quasi das Zugpferd der Veranstaltung sein, ebenso, wie eine Band aus der Black Metal Szene.“
    Wie erwartet, verdrehte Dylan die Augen.
    „Black Metal?“ Hatte er diese Worte nicht schon gestern in den Mund nehmen müssen?
    „Was soll der Scheiß?“
    Cliff nahm ihren Manager sofort in Schutz.
    „Das ist halt so bei Festivals. Mehrere Musikstile sind vertreten, darüber muss ich dich ja wohl nicht aufklären.“
    Dylan schnaubte, noch immer uneinsichtig. „Aber Black Metal, als Headliner, mit uns …“
    Er schüttelte den Kopf.
    „Du lebst zu sehr in deiner eigenen Welt“, äußerte sich Tony dazu. „Du musst lernen, auch mal über den Tellerrand zu sehen. Es gibt noch andere Musikrichtungen in der schwarzen Szene, außer Electro …“
    Er sah Dylan fast belehrend an, und jener schwieg bei dieser Anschuldigung sogar mal ausnahmsweise.
    „Ich sehe da eher ein ganz anderes Problem …“, gab Tony allerdings dann endlich zu.
    „Und das wäre?“, fragte Angus neugierig.
    „ Wooden Dark ist die Black Metal Band, mit der wir touren sollen.“
    Sofortige Stille stellte sich ein. Auch Dylan starrte plötzlich nur noch ins Leere.
    „Ja, und?“, sagte Clifford schließlich. „Mich stört es nicht mit anderen Bands zu touren. Ob es nun mit Wooden Dark ist oder jemand anderem.“
    Tony schüttelte leicht den Kopf.
    „ Wooden Dark ist für mich auch nicht das eigentliche Problem, sondern der da!“
    Er zeigte auf Dylan. „Wenn er sich so präsentiert, wie bei anderen Auftritten, brauchen wir die Tour erst gar nicht antreten.“
    Dylan regte sich nicht, obwohl die Anspielung auf seine Person sehr wohl bei ihm angekommen war. Den Blick noch immer stur nach vorne gerichtet, zeigten seine Augen keine Regung, als sein Mund sich langsam öffnete.
    „Aha, ich bin also Schuld, wenn du die Sache für uns nicht klarmachst?“
    Tony nickte. Da gab es gar nichts zu diskutieren.
    „Wenn du dich schon mit Zimmermädchen, Roadies und Fans anlegst, dann möchte ich nicht wissen, was passiert, wenn du auf Thor Fahlstrøm triffst.“
    Man hörte Angus unterdrückt kichern.
    Dylan erhob sich daraufhin ruckartig. Er trug ein hautenges, schwarzes Longsleeve, eine ebenso enge Bondagehose dazu. Sein Haar war noch nicht gestylt, aber
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