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Bis dass der Tod euch scheidet

Bis dass der Tod euch scheidet

Titel: Bis dass der Tod euch scheidet
Autoren: Justin C. Skylark
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niemand seine Musik bemängeln würde.
    Die Reporterin sah auf ihre Notizen und zitierte:
    „Die Band RACE ist eine Lachnummer, mit einfallslosen Texten, anspruchslosen Computerrhythmen und Typen, die an überschminkte Clowns erinnern. Ihr Sänger ist eine ..“
    Die Frau stoppte. Die Röte schoss in ihr Gesicht. Zaghaft sah sie Dylan an.
    „Es tut mir leid, aber die Worte, die weiter verwendet wurden, mag ich wirklich nicht in den Mund nehmen.“
    Dylan schluckte verkrampft. Er konnte kaum glauben, was er gehört hatte. Und wie sollte er darauf reagieren? Er drehte seinen Kopf zu Tony, der ebenso überrascht seinen Blick erwiderte und signalisierte, dass Dylan auf jeden Fall etwas dazu sagen musste.
    „Zeigen Sie mir die Worte …“, forderte Dylan mit ernster Stimme. Daraufhin reichte die Reporterin ihm den Zettel, mit den Worten, die über ihn gefallen waren. Es war nur ein Satz, doch der schockierte Dylan umso mehr. Still gab er der Frau die Notiz zurück.
    „So etwas sollte man gar nicht ernst nehmen“, sagte er dazu. Dabei konnte man ihm ansehen, dass er innerlich mit sich kämpfte. Am liebsten wäre er explodiert. Am liebsten wäre er aufgesprungen, hätte den Zettel zerrissen und die Reporterin übel beschimpft und vielleicht auch bespuckt. Doch irgendetwas zügelte ihn. Und das kam selten genug vor. Er zog die Mundwinkel ein wenig hoch, versuchte ein gestelltes Lächeln.
    „Wer genau hat das gesagt?“, erkundigte er sich höflich. Im Hintergrund konnte man Tony hören, wie er nervös auf dem Stuhl herumrutschte. Sicher rechnete er mit einem erneuten Anfall seines Schützlings, doch nichts dergleichen geschah.
    Die Frau blickte wieder auf ihre Notizen. „Thor Fahlstrøm , Sänger der Band Wooden Dark .“
    Dylan sah kurz nach unten. Er überlegte. Wooden Dark? Kannte er diese Band? Er hatte zuvor noch nie etwas von denen gehört.
    „Äh, entschuldigen Sie!“, ertönte Tonys Stimme. Er war aufgestanden und kam näher. „Wir haben keine Zeit mehr. Wir müssen das Interview leider beenden.“

    Erst im Auto zum Flughafen war Dylan wieder in der Lage, über den Vorfall zu sprechen. Er hatte nichts daran auszusetzen, dass sein Manager das Interview vorzeitig beendet hatte. So musste er sich wenigstens nicht weiteren unangenehmen Fragen stellen.
    Trotzdem hatte ihn das Gespräch mit der Reporterin nachdenklich gemacht, und das blieb auch vor Tony nicht lange verborgen.
    „Was stand denn nun auf dem Zettel?“, fragte er neugierig. „Wie hat dich dieser Typ betitelt?“
    Dylan hob seine Oberlippe etwas an, zeigte seine makellosen Zähne, als würde er Tony nur anfauchen und ihm keine wirkliche Antwort liefern wollen.
    Aber auch Clifford und Angus, seine beiden Bandkollegen, waren mit im großräumigen Van, in dem sie sich gegenübersaßen, und sie sahen Dylan ebenso fragend an.
    „Er hat gesagt, dass ich eine abgelutschte Latexfotze sei …“ Dylan biss die Zähne fest zusammen, blickte dann aus dem Fenster. Er wollte gar nicht sehen, wie seine Freunde, und erst recht nicht Tony, darauf reagierten.
    Erstaunlicherweise erklang kein lautes Gelächter, nicht einmal ein blöder Spruch, sondern tatsächliche Betroffenheit.
    Clifford beugte sich ein wenig vor. „Und wer hat das gesagt?“
    „Irgend so ein Thor Fahlstorm …“, zischte Dylan, dabei sah er noch immer planlos aus dem Fenster.“
    „Fahlstrøm“, korrigierte ihn Tony.
    „Dann eben Fahlstrøm, ist doch auch egal …“
    Eine peinliche Stille setzte ein. Clifford und Angus wechselten kurze Blicke, auch mit Tony, bis Angus sich zögerlich äußerte:
    „Also, egal dürfte dir das nicht sein … Thor Fahlstrøm ist Sänger der wohl berühmtesten Black Metal Band überhaupt.“
    Da drehte Dylan seinen Kopf. Es war wieder dieses aggressive in seinem Ausdruck, was andeutete, dass er am liebsten ausgeflippt wäre. Doch auch Angus gegenüber wusste er sich zu beherrschen.
    „Was kümmert mich eine Black Metal Band? Gibt es nicht genug Trash in der Szene?“
    „Na sicher“, erwiderte Angus, es klang sogar ein wenig ein

geschüchtert, „aber Fahlstrøm …“ Er schüttelte den Kopf. „den sollte man wirklich nicht zum Feind haben.“

    Alle waren erleichtert, als sie zurück in England waren. Ein paar Tage Erholung standen auf dem Plan.
    Derzeit teilten sich Tony und Dylan einen großen Bungalow in einer Londoner Vorstadt. Da dieser über einige Gästezimmer verfügte, kam es nicht selten vor, dass sich auch Clifford und Angus dort
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