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Bis das Glück mich findet

Bis das Glück mich findet

Titel: Bis das Glück mich findet
Autoren: Sheila O'Flanagan
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anschaute.
    »Also?«, sagte er.
    »Also was?«
    »Ist er der wahre Grund, weshalb mir dein Schlafzimmer verschlossen bleibt?«
    »Natürlich nicht«, erwiderte sie mit gedämpfter Stimme. »Wie ich schon gesagt habe. Er ist ein netter Kerl, das ist alles.«
    »Die ganze Zeit, während ich weg war, habe ich mir um dich Sorgen gemacht«, sagte Brendan. »Ich hatte ein furchtbares Gefühl wegen dem, was ich getan hatte. Ich habe wie ein Wahnsinniger nach einer Lösung gesucht. Aber in letzter Zeit beginne ich mich zu fragen, ob es überhaupt nötig war, mir wegen dir Sorgen zu machen. Du scheinst wunderbar allein zurechtzukommen.«
    »Komm mir bloß nicht so«, fuhr sie ihn an. »Du weißt selbst, dass du Unsinn redest.«
    Er starrte sie an. »Tatsächlich?«
    »Natürlich. Ich habe Paddy O’Brien kennengelernt, als ich ein letztes Mal in Atlantic View war, er war sehr freundlich zu mir. Und dann habe ich ihn zufällig in dem Golfclub wiedergetroffen, wo ich arbeite, und ja, es stimmt, wir sind ein paarmal etwas trinken gegangen, aber das ist auch schon alles. Ich mag ihn, aber wir sind nicht zusammen. Ich war viel zu beschäftigt, Ordnung in das Chaos zu bringen, das du uns hinterlassen hattest, um eine richtige Beziehung einzugehen, Brendan.«
    »Ich mag es einfach nicht, wenn einer daherkommt und glaubt, er kann in meinem Revier mitmischen.«
    »So etwas käme ihm nie in den Sinn. Und außerdem bin ich nicht dein Revier, verdammt!« Dominiques Stimme war lauter geworden.
    »Okay, okay.« Brendan wusste, er hatte den Bogen überspannt.
    Dominique starrte ihn schweigend an, dann verkündete sie, sie werde hinauf in ihr Hotelzimmer gehen und sich ein wenig frisch machen.
    »Gut«, sagte er. »Aber Domino …«
    »Ja?«
    »Ich will, dass zwischen uns alles wieder so wird wie früher. Heute Nacht. Ich bin zurückgekommen, ich habe für meine Fehler geradegestanden und will, dass wir beide zu unserem gewohnten Leben zurückkehren. Es steht mir zu.«
    Sie nickte nachdenklich.
    »Und dann wollte ich dir noch etwas sagen.«
    »Was denn?«, fragte sie.
    »Kapital, das ich im Ausland angelegt hatte, ist frei geworden. Es lag auf einem Unterkonto. Der Zugriff darauf war schwierig. Aber heute habe ich erfahren, dass es geklappt hat. Es ist keine wahnsinnig große Summe, gemessen an unserem früheren Standard. Etwa hunderttausend.«
    »Brendan!«
    »Und weil mit den Gläubigern bereits alles geregelt ist, gehört das Geld uns. Damit haben wir ein nettes Polster zur Verfügung. Du brauchst dir nicht mehr so viele Sorgen zu machen. Außerdem habe ich heute Abend einen hübschen Auftrag an Land gezogen. Ich bin wieder voll dabei, und du bist es auch.«
    »Du bist nicht totzukriegen, was? Und das weißt du auch, nicht wahr?«
    Sie legte kurz ihren Kopf an seine Schulter. Dann drehte sie sich um und ging die Treppe hoch.
    Sie setzte sich auf die Bettkante und starrte blicklos vor sich hin, erinnerte sich an die wichtigen Momente in ihrem Leben und daran, wie sie damit umgegangen war. Nicht immer gut. Nicht immer schlecht. Aber nie war ihr zu dem betreffenden Zeitpunkt so richtig klar geworden, wie bedeutsam sie eigentlich waren.
    War dieser Abend heute bedeutsam? Durchaus, fand sie. Brendans Neuigkeiten, was das frei gewordene Kapital und den neuen Auftrag betraf, veränderten erneut die Lage. Dominique wusste zwar, was sie davon hielt, war sich aber nicht mehr sicher, ob sie ihrem eigenen Urteilsvermögen überhaupt noch trauen konnte.
    Sie nahm ihr Handy und schrieb eine SMS an Kelly, die umgehend zurückrief.
    »Geht’s dir gut, Mum?«
    »O ja«, versicherte Dominique ihrer Tochter eilig. »Ich wollte dich nur fragen, ob du später schon was vorhast. Hättest du vielleicht Lust, mit mir einen Kaffee zu trinken, solange ich in Cork bin?«
    »Ich bin gerade mit Charlie unterwegs«, erwiderte Kelly zögernd. »Ich dachte, du wärst heute Abend sowieso beschäftigt und hättest keine Zeit für mich. Ist wirklich alles okay mit dir?«
    »Aber ja«, versicherte Dominique. »Ich habe mich nur gerade für ein paar Minuten auf unser Zimmer zurückgezogen. Ich bin nicht mehr daran gewöhnt, stundenlang auf hohen Absätzen herumzulaufen.«
    Kelly lachte.
    »Wie geht es Dad?«, fragte sie.
    »Der ist wieder ganz in seinem Element. Geht ungeniert auf jeden zu, lacht und plaudert, als gäbe es überhaupt keine Probleme.«
    »Er lässt sich nicht unterkriegen, was?«
    »Wirklich nicht. Das muss ihm erst mal einer nachmachen.«
    »Ich habe euch
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