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Bis ans Ende der Welt - Oskar und Mathilda ; 2

Bis ans Ende der Welt - Oskar und Mathilda ; 2

Titel: Bis ans Ende der Welt - Oskar und Mathilda ; 2
Autoren: Westfalen> F.-Coppenrath-Verlag <Münster
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in den Wagen. Sein Blick fiel sofort auf das Zündschloss. – Potztausend! Der Schlüssel steckte! Oskar musste ihn nur abziehen und wieder fortlaufen! – Ja, aber dann? Unwillig schüttelte Oskar den Kopf. Das machte nun wirklich keinen Sinn. Kurz entschlossen rutschte er zumFahrersitz durch, überlegte schnell, welches Pedal das Gas und welches die Kupplung war, und startete den Wagen.
    »Bist du verrückt geworden!«, brüllte Manfred Habermick, der in derselben Sekunde durch die offene Beifahrertür geflogen kam. »Fahr bloß nicht los.«
    Aber es war zu spät. Der Wagen hatte sich bereits in Bewegung gesetzt und rollte nun langsam den Abhang hinunter.

Mathilda kämpfte wie eine Löwin. Anfangs hatten die beiden Entführer sie noch richtig fest im Griff gehabt, aber dann hatte sich auf einmal ein morscher Ast von einem Baum gelöst und war nur wenige Schritte neben ihnen zu Boden gekracht. Die Frau war erschrocken zur Seite gesprungen, ihr Griff hatte sich gelockert und Mathilda hatte wie wild zu strampeln begonnen.
    Horst sprang neben ihnen auf und ab und bellte wie ein Bekloppter. Das musste eigentlich bis in den Ort hinein zu hören sein. Da war es fast schon egal, dass Mathilda selber nicht schreien konnte.
    »Los weiter!«, zischte der Mann. »Wir müssen hier weg.«
    Die Frau nickte. Sie lief mal hierhin und mal dorthin und auch ihre Augen wanderten hektisch hin und her. Sie schien große Angst zu haben.
    »Wie weit ist es noch?«, fragte der Mann, nachdem er Mathilda ein ganzes Stück weiter den Hang hinaufgezogen hatte.
    »Nicht mehr weit«, keuchte die Frau. »Wir sind gleich da.«
    Sie hob den Blick und kreischte laut auf. Dann warf sie sich gegen den Mann, stieß ihn zur Seite und riss ihn mit sich zu Boden.
    Mathilda fackelte nicht lange und biss ihn mit aller Kraft in die Hand. Im nächsten Moment war sie frei.
    »Argh!«, schrie der Mann auf. »Du verdammtes kleines Biest.«
    Flugs rollte Mathilda sich von ihm weg und sprang auf die Füße. Da sah sie, dass der dunkelgrüne BMW den Hang herunterkam. Seine Hinterräder drehten sich nicht, der Wagen rutschte also mehr, als dass er fuhr. Hinter dem Steuer saß Oskar und neben ihm ein Mann, den Mathilda nicht kannte. Das kann eigentlich nur Manfred Habermick sein, schoss es ihr durch den Kopf.
    Oskar kurbelte wie verrückt am Lenkrad herum. Die Vorderräder drehten sich von Mathilda und ihren Entführern weg. Der Mann, der einen Vollbart hatte, und die Frau mit den roten Chucks hockten noch immer am Boden und starrtenwie hypnotisiert auf ihr Auto, das in Zeitlupe an ihnen vorbeiglitt, gegen einen Baum krachte und schließlich stehen blieb.
    Die Türen flogen auf und Oskar und sein Vater hechteten heraus. Sie stürzten sich auf den Mann und drückten seinen Oberkörper zu Boden.
    »Los, lauf weg!«, rief er der Frau zu, die sich inzwischen überraschend schnell auf die Füße gerappelt hatte.
    Während sie sich umdrehte, schob Mathilda die Hände in ihre Hosentaschen und holte den Hagebuttenmatsch heraus. Noch ehe die Frau loslaufen konnte, war sie bereits auf deren Rücken gesprungen und verteilte nun das juckende Zeug auf ihrem Hals und in ihrem Gesicht.
    »Bist du wahnsinnig geworden! Hör sofort auf damit!«, brüllte die Entführerin. »Wir tun dir doch überhaupt nichts!«
    »Ach nein?«, brüllte Mathilda zurück. »Und was soll das dann sein, was ihr hier veranstaltet? Ferienunterhaltung für Kinder, oder wie?«
    »Lasst uns los!«, stöhnte der Mann. »Wir werden euch alles erklären.«
    »Ich bitte darum«, sagte Oskar, der hinter seinem Vater auf dem Bauch des Mannes Platz genommen hatte. Der kleine Jack Russel flitzte wie angestochen zwischen ihnen allen hin und her und versuchte, mal über ihre Hände und mal über ihre Knöchel zu lecken.
    »Die Erklärung zuerst!«, befahl Mathilda.
    »Also gut«, gab die Frau nach. Und während sie sich verzweifelt mit einem Papiertaschentuch den Hagebuttenmatsch aus dem Gesicht und vom Hals wischte, fing sie zögernd an zu erzählen.
    Mathilda, Oskar und Manfred Habermick lauschten gebannt und staunten nicht schlecht.
    »Na, das ist ja eigentlich gar kein richtiges Verbrechen«, stieß Mathilda am Ende hervor. »Und es wäre geradezu genial, wenn Sie bereit wären, das Ganze noch einmal zu erzählen. Und zwar meinen Eltern.«

    Als Oskar und Mathilda mit Manfred Habermick, den beiden Entführern und Horst-Marius zur Pension zurückkamen, lagen Ronald und Barbara von Dommel nebeneinander auf einer
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