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Billionen Boy

Billionen Boy

Titel: Billionen Boy
Autoren: David Walliams
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erzählt.«
    »O.« Joe schämte sich. »Ich würde gern mit ihm sprechen. Wenn es geht.«
    »Ich weiß nicht, ob er mit dir sprechen will.«
    »Es wäre aber sehr wichtig«, sagte Joe. »Ich weiß, dass ich ihn schlecht behandelt habe. Und ich möchte mich dafür entschuldigen. Bitte.«
    Bobs Mutter seufzte und öffnete die Tür ganz. »Dann komm herein«, sagte sie.
    Joe trat ein. Die Wohnung war so klein, dass sie komplett in das Bad gepasst hätte, das an sein Zimmer angeschlossen war. Alles hatte schon bessere Zeiten gesehen. Die Tapete löste sich von den Wänden und der Teppich war an einigen Stellen verschlissen. Bobs Mutter führte Joe zu Bobs Zimmer und klopfte an die Tür.
    »Was ist?«, meldete sich Bobs Stimme.
    »Joe ist hier. Er möchte mit dir reden«, antwortete Bobs Mutter.
    »Sag ihm, er soll verschwinden.«
    Verlegen blickte Bobs Mutter zu Joe. »Sei nicht so unhöflich, Bob. Mach die Tür auf!«
    »Aber ich will nicht mit ihm reden!«
    »Vielleicht sollte ich lieber gehen?«, flüsterte Joe und drehte sich schon fast wieder Richtung Wohnungstür. Aber Bobs Mutter schüttelte den Kopf.
    »Bob, du öffnest sofort die Tür. Hast du verstanden? Auf der Stelle!«
    Langsam ging die Tür auf. Bob trug noch seinen Schlafanzug. Er starrte Joe an.
    »Was willst du?«, blaffte er.
    »Ich will mit dir reden«, antwortete Joe.
    »Dann leg los! Rede!«
    »Soll ich euch beiden ein Frühstück machen?«, bot Bobs Mutter an.
    »Nein, er bleibt nicht lange«, antwortete Bob.
    Bobs Mutter schüttelte den Kopf und verschwand in der Küche.
    »Ich bin nur hier, um mich zu entschuldigen«, platzte Joe heraus.
    »Dazu ist es reichlich spät«, meinte Bob.
    »Weißt du, was ich gesagt habe, das tut mir alles ganz schrecklich leid.«
    Bob blieb stur in seinem Zorn. »Du warst echt gemein!«
    »Ich weiß, es tut mir leid. Ich habe einfach nicht verstanden, warum du so sauer auf mich warst. Ich habe den Grubbs doch nur Geld gegeben, um dir zu helfen …«
    »Ja, aber …«
    »Ich weiß schon, ich weiß«, kam Joe ihm schnell zuvor. »Ich weiß jetzt, dass es der falsche Weg war. Ich will dir nur erklären, wie ich damals darauf gekommen bin.«
    »Ein echter Freund hätte zu mir gehalten und mit mir gekämpft. Anstatt nur mit Geld um sich zu werfen, damit das Problem verschwindet.«
    »Ich bin ein Idiot, Bob. Das weiß ich jetzt. Ein dicker, fetter, verdammter Idiot.«
    Bob lächelte ein bisschen, obwohl er sich alle Mühe gab, es nicht zu tun.
    »Und was Lauren angeht, hast du natürlich Recht gehabt«, fuhr Joe fort.
    »Damit, dass sie falsch ist?«
    »Ja. Ich bin dahinter gekommen, dass mein Vater ihr Geld gegeben hat, damit sie tut, als wäre sie meine Freundin«, gab Joe zu.
    »Das wusste ich noch nicht. Das muss ziemlich wehgetan haben.«
    Bei der Erinnerung an die Schmerzen am Abendder Party ging Joe wieder ein Stich durchs Herz. »Ja, das hat es. Ich habe sie wirklich gern gemocht.«
    »Ich weiß. Du hast darüber sogar deine echten Freunde vergessen.«
    Joe hatte ein furchtbar schlechtes Gewissen. »Stimmt … es tut mir so leid. Ich mag dich, Bob. Wirklich und ehrlich. Du bist der Einzige an der Schule, der mich mochte, so wie ich bin – und nicht bloß mein Geld.«
    »Lass uns nie wieder streiten, Joe. Okay?« Bob lächelte.
    Joe lächelte ebenfalls. »Ich habe mich immer so nach einem Freund gesehnt.«
    »Du bist auch noch mein Freund, Joe. Und du wirst es immer bleiben.«
    »Weißt du«, sagte Joe. »Ich habe etwas für dich. Ein Geschenk. Als Wiedergutmachung.«
    »Joe!«, rief Bob ungeduldig aus. »Wenn es eine teure Uhr ist oder ein Haufen Geld – das will ich nicht, verstehst du?«
    Joe lächelte. »Nein. Es ist nur ein Schokoriegel. Ich dachte, wir könnten ihn uns teilen.«
    Joe zückte den Schokoriegel und Bob kicherte. Joe musste ebenfalls kichern. Er riss die Packung auf und reichte Bob die eine Hälfte des zweiteiligenRiegels. Aber gerade in dem Moment, als Joe in seine Hälfte beißen wollte …
    »Joe!«, drang die Stimme von Bobs Mutter aus der Küche. »Komm schnell her! Dein Vater ist im Fernsehen …«

25. AM ENDE
    Am Ende. Das ist der einzige Ausdruck, der beschreibt, wie Joes Dad wirkte. Er stand im Bademantel vor der Villa Sauberpo und sah mit rot geweinten Augen in die Kamera.
    »Ich habe alles verloren«, brachte er mühsam hervor und sein Gesicht zuckte vor Schmerz. »Restlos alles. Aber ich will nur eins wiederhaben: meinen Sohn. Meinen lieben Jungen.«
    Dann brach Mr Spud in Tränen
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