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Bille und Zottel 13 - Das Fest der Pferde

Bille und Zottel 13 - Das Fest der Pferde

Titel: Bille und Zottel 13 - Das Fest der Pferde
Autoren: Tina Caspari
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Internatsschüler ihr gespielt hatten -oder den Zottel auf eigene Faust ausführte. Sie hatte zunächst den Hof und sämtliche Koppeln abgesucht, dann schwärmten Tom, Simon, Bettina, Florian und Nico, die noch zwei Wochen als Gast in Peershof bleiben durfte, in alle Richtungen aus, um den Wald und die weitere Umgebung abzusuchen. Bille ritt nach Wedenbruck , um im heimischen Stall und im Dorf nachzusehen.
    Sie kehrte gerade nach Groß- Willmsdorf zurück, nun doch in Sorge, wo ihr vierbeiniger Freund hingeraten sein mochte, als Hans Tiedjen ihr aus dem Fenster seines Arbeitszimmers zuwinkte, sie möchte schnell ans Telefon kommen.
    Bille sprang, drei Stufen auf einmal nehmend, die Treppe hinauf.
    „Ja?“ rief sie atemlos in den Hörer.
    „Bille? Hier ist Franca! Du, tut mir wahnsinnig leid. Aber mein Vater wollte nicht den ganzen Weg wieder zurückfahren, als wir es merkten.“
    „Als ihr was gemerkt habt?“
    „Zottel... er ist mit Donata mitgefahren. Peters Vater hat unseren Transporter zugemacht, ihm ist es wohl nicht aufgefallen, daß das Pony im Wagen nicht zu uns gehört.“
    „Er ist bei euch mitgefahren? Ich werd verrückt! Und wo ist er jetzt?“
    „Mach dir keine Sorgen, er hat eine tolle Box in unserem Reithof hier. Ich weiß nur noch nicht, wie wir ihn wieder zurückkriegen, mein Vater fährt morgen früh noch mal für eine Woche geschäftlich nach Köln.“
    „Hm. Na, mal sehen, vielleicht können wir da was machen. So ein Ausflug über Land wär jetzt gerade nach meinem Geschmack. Gib mir deine Nummer, ich bespreche das mit Simon und rufe dich wieder an, okay?“
    „Okay!“ sagte Franca erleichtert. „Und du bist nicht böse?“
    „Unsinn!“ Bille lachte. „Ich kenne doch den alten Gauner. Es ist schließlich nicht das erste Mal, daß er uns alle reinlegt!“

Der Gast ist König

    Auf dem Reithof Bolko Bödeke hatte man noch nie etwas von Zottels Streichen gehört. In den Ferien herrschte hier Hochbetrieb und so beachtete man den unfreiwilligen Gast nicht weiter. Zottel bekam eine Box, er wurde gefüttert, dann überließ man ihn seinem Schicksal. Hin und wieder warf jemand einen neugierigen Blick auf das rot-weiß gescheckte Pony, sprach ein paar Worte mit ihm, dann ließ man ihn wieder allein.
    Bille und Simon hatten beschlossen, am übernächsten Tag zum Reithof Bödeke zu fahren, um den Ausreißer abzuholen. So blieb Zottel fast zwei Tage lang sich selbst überlassen.
    Die erste Nacht verschlief er friedlich. Der Rummel am
    Vormittag, die Fahrt und die neue Umgebung hatten ihn müde gemacht; er hatte gut und reichlich gefressen, nichts beunruhigte ihn, denn Donata stand in der Nachbarbox, und auch die anderen Pferde waren nicht übel. Die Menschen waren freundlich und ruhig, und bald kehrte Stille auf dem Hof und in den Ställen ein. Zottel ließ sich ins Stroh plumpsen und streckte sich mit einem zufriedenen Stöhnen aus.
    Am nächsten Morgen frühstückte er mit gutem Appetit. Nach und nach wurden seine Stallgenossen zur Arbeit in die Reithalle geholt, der Stall leerte sich.
    Zottel begann sich zu langweilen. Hatte man ihn denn vollkommen vergessen? Brachte ihn niemand auf die Koppel oder ging ein wenig mit ihm spazieren? Nicht einmal Schwalben gab es hier, kein Nest an den Balken über den Boxen und der Stallgasse, aus dem hungriges Piepsen und Tschilpen drang. Nur ein paar Fliegen krochen auf der Krippe herum. Auch eine Stallkatze war weit und breit nicht zu sehen. Zottel fühlte sich wie ein Gefangener.
    Endlich winkte eine Abwechslung. Ein Stallhelfer erschien und begann auszumisten. Die Sonne stand bereits hoch, es ging auf Mittag. Höchste Zeit, sich ein wenig die Beine zu vertreten. Aber um den Jungen da zu überlisten, mußte Zottel erst einmal den Harmlosen spielen, das wußte er. Zottel senkte den Kopf und schloß die Augen, als schliefe er, von der Hitze erschlafft, vom Alter gebeugt. Wie er so dastand, hätte man ihn - der kaum zehn Jahre alt war - für mindestens fünfundzwanzig halten können.
    So schöpfte der Junge auch keinen Verdacht. Er öffnete die Boxentür , neben der - die Nase dicht an der Öffnung - Zottel scheinbar schlafend stand und sich nicht rührte, und begann den hinteren Teil der Box auszumisten. Zottel wartete, bis der Junge in seine Arbeit vertieft war, dann ging er leise und ohne Eile nach draußen. Er trat so vorsichtig auf, daß der Stallpfleger in seinem Eifer nicht einen Huftritt vernahm.
    Vor dem Stall angekommen wandte sich Zottel nach
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