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Bille und Zottel 13 - Das Fest der Pferde

Bille und Zottel 13 - Das Fest der Pferde

Titel: Bille und Zottel 13 - Das Fest der Pferde
Autoren: Tina Caspari
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sich bei der Gelegenheit auf dem Reithof Bödeke umzusehen, war man auf Zottel nicht eben gut zu sprechen. Zum Glück hatte man ihn nicht mit dem beseitigten Umleitungsschild an der Straße in Verbindung gebracht, sondern einem „höheren Schicksal“ die Schuld an der Massenkarambolage zugeschoben. Aber auch ohne dies war sein Sündenregister lang genug, und so malte sich Erleichterung auf den Gesichtern, als man hörte, daß die drei Besucher gekommen waren, um das Pony wieder mitzunehmen.
    „Na, hat sich mein Kleiner gut benommen?“ erkundigte sich
    Bille fröhlich und streichelte Zottel zärtlich den Hals.
    „Er hat sich bei uns sehr wohl gefühlt“, sagte Herr Bödeke säuerlich.
    „Er hat doch nichts angestellt?“
    Herr Bödeke schluckte trocken. Dann erschien ein leichtes Lächeln auf seinem Gesicht.
    „Der Gast ist König!“ bemerkte er orakelhaft.

Jede Menge Überraschungen

    Herrn Bödekes Mißmut sollte sich allerdings bald darauf ins Gegenteil verkehren.
    Hans Tiedjen hatte es nicht eilig, die Rückfahrt anzutreten. Er machte einen Rundgang durch Ställe, Reithalle und Außenplätze, schaute einer Gruppe jugendlicher Reiter beim Unterricht zu, lud Herrn Bödeke zu einem gemeinsamen Mittagessen ins Restaurant ein - was dessen Laune schon beträchtlich besserte - und machte dann einen kleinen Spaziergang zu den Koppeln hinüber.
    „Schau dir die Stute an, Daddy!“ rief Bille. „Ist das nicht ein Prachtstück?“
    „Wirklich!“ Simons Augen leuchteten auf. „Man könnte meinen, sie wäre eine Tochter von Feodora !“
    „Irgendwie kommt sie mir bekannt vor.“ Hans Tiedjen trat ans Koppelgatter und streckte der neugierig herantrabenden Stute die Hand entgegen. „Ich möchte wissen, wem sie gehört.“
    „Das wird sich ja feststellen lassen. Du, zeig uns doch mal, was du kannst!“ rief Simon und klatschte in die Hände.
    Die Stute gehorchte der Aufforderung, sie machte einen kleinen Satz und trabte dann mit hocherhobenem Schweif eine Runde um die Koppel.
    „Das sind Gänge, was? Schau dir an, wie sie schwingt! Wie sie die Beine wirft, ein Traum!“ schwärmte Bille.
    „Ja, da steckt was dahinter“, sagte Hans Tiedjen versonnen. „Kommt, erkundigen wir uns mal nach ihr.“
    „Die Stute da draußen? Der Schwarzschimmel? Sie steht zum Verkauf. Ist natürlich nicht billig. Der Besitzer hat sich wohl ein bißchen übernommen mit ihr. Er hat Geld wie Heu, aber die Reitkünste, na ja... Zwei, drei Versuche hat er gemacht, dann hat er sie mir in Beritt gegeben“, sagte Herr Bödeke .
    „Und wie heißt sie?“ erkundigte sich Bille.
    „Jamaika.“ Bödeke kramte seine Brieftasche heraus und suchte nach einem Zettel. „Warten Sie, ich habe die Notiz hier, falls sich ein Interessent meldet. Ja, da haben wir’s. Jamaika von Schneekönig aus Jacaranda . Verhandlungsbasis ist zu besprechen!“
    Bille, Simon und Hans Tiedjen sahen sich stumm an.
    „Ich wußte es! Meine eigenen Kinder kenn ich doch heraus, auch wenn sie inzwischen erwachsen geworden sind und sich verändert haben! Eine Jacaranda -Tochter! Unverkennbar. Der Besitzer ist ein Professor Birkner, der sie vom Ausbildungsstall Prachnow gekauft hat, noch als Vierjährige. Sie muß jetzt sechs Jahre alt sein“, sagte Hans Tiedjen .
    „Stimmt. Sie hat fabelhafte Gänge und ein enormes Sprungvermögen“, lobte Herr Bödeke , und seine Laune hob sich wiederum um einige Grade; denn den dreien hier war der Kauf-Appetit von der Nase abzulesen.
    „Können wir sie mal ausprobieren?“ fragte denn auch Hans Tiedjen .
    „Selbstverständlich. Ich lasse sie sofort reinholen.“
    „Wenn Sie mir zeigen, wo ich ihren Sattel und ihre Trense finde, mache ich das selber“, sagte Simon. „Dann kann ich mich schon mal ein bißchen mit ihr unterhalten.“
    Bille und Simon gingen auf die Koppel hinaus; sie riefen die Stute, die sofort neugierig herankam und ihr samtweiches Maul in Billes ausgestreckte Hand legte, so daß Simon ihr mühelos das Halfter überstreifen konnte.
    „Sie weiß bereits, daß sie schon immer für mich bestimmt war“, sagte er lachend. „Große Liebespaare erkennen einander sofort, wie du überall in der klassischen Literatur nachlesen kannst.“
    Bille lachte. „Wir auch?“
    „Ich weiß nicht. Was mich betrifft schon. Und du?“
    „Ich glaube, ich habe dich von Anfang an geliebt, ohne es selbst zu wissen.“ Bille wurde rot bei diesem Geständnis, sie wandte sich schnell der Stute zu. „Ich bin froh, daß sie nicht
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