Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bille und Zottel 10 - Im Hauptfach Reiten

Bille und Zottel 10 - Im Hauptfach Reiten

Titel: Bille und Zottel 10 - Im Hauptfach Reiten
Autoren: Tina Caspari
Vom Netzwerk:
wieder das Pferd schuld.“
    Bille und Simon sahen sich an. Sollten sie sich freuen über die gerechte Bestrafung? Viel mehr Grund gab es, sich um die Stute Sorgen zu machen...
    Am nächsten Vormittag gab es eine Reihe von Vorführungen und Reiterspielen. Eine Voltigiergruppe zeigte ihr Können, und für die jüngsten Reiter wurde ein Ponyspringen veranstaltet. Auf einen Fahrwettbewerb folgte die Vorführung der Hengste. Parallel dazu fanden auf dem Dressurplatz laufend Wettbewerbe statt, und Gestütsangestellte luden zu Führungen durch die Stallungen ein.
    Mittags rief eine Glocke die Teilnehmer und Ehrengäste zu einem Scheunenpicknick. Inmitten von Strohballen waren lange Tische und Bänke aufgestellt, neben einem Bierfaß dampfte ein großer Kessel voller Erbsensuppe mit Würstchen, die jugendlichen Helfer reichten Körbe mit Brot herum, auf den Tischen standen Töpfe mit Griebenschmalz, auf Holzbrettern türmten sich verschiedene Käsesorten. Man hatte sich einiges einfallen lassen, um die Gäste zu verwöhnen.
    Um halb drei Uhr wurde der Hauptwettbewerb eingeläutet. Bille mußte gleich als eine der ersten an den Start. Sie fühlte sich ruhig und bester Laune, die festliche Stimmung rundherum schien dem Turnier den verbissenen Ernst zu nehmen. Jedenfalls freute sie sich auf das Springen, frei von aller Nervosität.
    Ihre gute Laune schien sich Black Arrow mitzuteilen. Schon beim Abreiten hatte sie bemerkt, daß Black Arrow einen seiner Gedankenlesetage hatte, wie sie es nannte. Willig ließ er sich an die Hilfen stellen und gehorchte schon jedem ihrer Gedanken, ehe er überhaupt zur Ausführung kam. Nun, sie hatten in letzter Zeit besonders viel trainiert, und daß sie in den Ferien täglich so viele Stunden im Sattel saß, tat sicher ein übriges . Trotzdem erlebte sie diese vollkommene Übereinstimmung zwischen sich und ihrem Pferd nicht sehr häufig, und das hatte ganz sicher etwas mit ihrer eigenen Nervosität vor großen Wettbewerben zu tun.
    Heute ging das alles wie im Schlaf. Einreiten... grüßen... die Glocke... das erste Hindernis, das zweite, das dritte...
    Von einem zum anderen schien Black Arrow sich zu steigern. Das einzige, was Bille zu tun hatte, war, sein übermütiges Tempo sanft zu drosseln, damit er in der Hast nicht doch einen Balken, ein Mauerteil mitriß. Aber die Gefahr war nicht gegeben: Black Arrow zog die Beine so elegant an, daß er teilweise bis zu einem halben Meter zwischen sich und dem Hindernis ließ. „Null Fehler“, dröhnte die Ansage.
    „Ein Traumritt!“ beglückwünschte Herr Ulrichs Bille, als sie den Parcours verließ. „Sie haben die Strecke absolviert, als sei dies eine Schau-Vorführung für guten Springstil, und kein Wettbewerb!“
    Simon sah ihr lächelnd in die Augen und hob hinter Herrn Ulrichs Rücken unmißverständlich zwei Finger zum Sieges-V.
    Daß Simon auf Nathan den ersten Platz belegen würde, war sozusagen vorprogrammiert. Nathan, der Profi auf dem Höhepunkt seiner Karriere, war unschlagbar, und Simon war es auf seine Weise auch, es gab hier keine ernsthafte Konkurrenz für ihn — es sei denn die aus dem eigenen Hause. So entschieden ein paar Sekunden über den ersten und zweiten Platz für Bille und Simon, und niemand auf dem Turnier mißgönnte den beiden Hans-Tiedjen-Nachfolgern diesen in so blendender Form errittenen Sieg.
    Am Abend gab es zum Abschluß der Jubiläums-Feierlichkeiten ein großes Fest. Bille, Simon und Tom — der im L-Springen mit Troilus immerhin einen fünften Platz belegt hatte — standen im Mittelpunkt des allgemeinen Interesses und wurden richtig gefeiert.
    „Ein Segen, daß morgen die Schule noch nicht beginnt!“ seufzte Bille glücklich. „So können wir den Abend wenigstens bis zuletzt genießen. Was ist los, du bist so still?“
    „Ach, ich hab nur gerade über etwas nachgedacht.“ Simon lächelte entschuldigend. „Über etwas, das mir seit gestern im Kopf herumgeht. “
    „Und das wäre?“
    „Florian und Florentine. Ich hab mir in diesem Sommer so viel Geld zusammengesiegt, daß ich mir überlege, ob ich nicht meinem kleinen Bruder ein Pferd schenke. „
    „Menschenskind!“ Bille blieb für einen Augenblick buchstäblich die Spucke weg. „Das ist die Idee! Ein so junges Pferd... und er liebt sie... Und kräftig und groß genug ist sie auch für ihn; er braucht schon längst einen Ersatz für Bongo! Du, da beteilige ich mich! Ich hab ja auch schon ganz schön was zusammen, wenn
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher