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Bille und Zottel 10 - Im Hauptfach Reiten

Bille und Zottel 10 - Im Hauptfach Reiten

Titel: Bille und Zottel 10 - Im Hauptfach Reiten
Autoren: Tina Caspari
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darauf, daß sich die Stute lockerte und sich ganz allmählich willig an die Hilfen stellen ließ. Am Nachmittag, wenn er mit der Arbeit fertig war und das Licht noch für einen Ausritt genügte, ging Florian mit seiner Florentine ins Gelände. Meist im Schritt zeigte er ihr die Umgebung und führte dabei lange Gespräche mit ihr.
    War es dann Abend geworden und Zeit, zu Bett zu gehen, verschwand Florian noch einmal für mindestens eine halbe Stunde im Stall. „Um seiner Florentine den Huf zu halten, bis sie einschläft“, sagten die Geschwister neckend.
    Am Sonntag kam Nico aus den Ferien zurück. Ihr erster Weg führte sie in den Schulstall, der zweite — obwohl es eigentlich verboten war — in die Reithalle, wo Simon Feodora und Bille Sinfonie bewegten.
    „Hallo, ihr beiden, da bin ich wieder!“
    „Hallo, Nico! Schön, dich zu sehen! Geht’s dir gut? Wie waren die Ferien?“ Bille zwinkerte Simon zu. „Warst du schon im Stall?“
    „Klar doch.“ Nico zögerte einen Augenblick, dann fragte sie beiläufig: „Ihr habt nicht zufällig Florian irgendwo gesehen?“
    Bille mußte sich das Lachen verkneifen.
    „Nein, seit dem Mittagessen nicht mehr.“
    „Komisch.“
    „Warum?“
    „Na ja, ich dachte, er würde mich..., ist ja egal.“
    Nico schnürte mit gesenktem Kopf davon.
    Später traf Bille sie wieder. Nico lehnte am Koppelgatter und tat so, als wäre sie ganz damit beschäftigt, Zottel beim
    Fressen zuzuschauen. Dabei ließ sie den Weg nach Peershof nicht aus den Augen.
    „Wartest du auf Florian?“ erkundigte sich Bille. „Ich fürchte, der kommt heute nicht mehr. “
    „Ist er krank?“ fragte Nico unsicher.
    „Nein, nein, man könnte eher sagen... beschäftigt. Nun, ich glaube, ich sollte es dir sagen, damit du darauf gefaßt bist, was dich in Zukunft erwartet. Sein Herz gehört zur Zeit ganz seiner neuen Liebe, er verbringt jede freie Minute mit ihr.“ Nico wurde schneeweiß. Fast reute Bille der dumme Scherz.
    „Wer ist das?“
    „Nun ja, wie soll ich es sagen? Eine große Blonde mit dunkelbraunen Augen.“
    „Ich kratze ihm die Augen aus!“ knurrte Nico zwischen den Zähnen, besann sich aber erschrocken auf Billes Gegenwart. Die brauchte nicht zu wissen, wie ihr zumute war. Nico richtete sich auf und schnaufte verächtlich durch die Nase. „Nun ja, das ist sein Problem. Er muß wissen, was er tut“, sagte sie gespielt gleichgültig. Dabei standen ihr dicke Tränen in den Augen.
    „Da hinten kommen sie übrigens“, sagte Bille und zeigte zum Wald hinüber. „Falls es dich interessiert, sie heißt Florentine!“
    „Mußtest du sie so quälen“, fragte Simon vorwurfsvoll, als Bille ihm später Bericht erstattete.
    „Wieso quälen? Was glaubst du, wie himmlisch die beiden inzwischen Versöhnung feiern. Neidisch könnte man werden!“
    „Wie bitte?“
    „Na ja, wir streiten uns nie.“
    „Und das fehlt dir?“
    „Nein. Das Versöhnung-Feiern!“
    „Vielleicht kann man das ja auch ohne zu streiten?“
    „Vielleicht... “
    „Man müßte es einfach mal versuchen.“
    „Eben“, sagte Bille und schlang Simon die Arme um den Hals.



Deckelbild: Kajo Bierl
    Illustration: Werner Heymann
    Lektorat: Helga Wegener-Olbricht
    © 1982 Franz Schneider Verlag GmbH
    8000 München 46, Frankfurter Ring 150
    ISBN 3 505 08265 1
    Bestellnummer: 8265
    13. Auflage
    Alle Rechte der weiteren Verwertung liegen beim Verlag, der sie gern vermittelt.
    Ein weiterer Band ist in Vorbereitung.
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