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Bille und Zottel 04 - Applaus fuer Bille und Zottel

Bille und Zottel 04 - Applaus fuer Bille und Zottel

Titel: Bille und Zottel 04 - Applaus fuer Bille und Zottel
Autoren: Tina Caspari
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Kleiner?“
    Die Dame tätschelte dem Braunen zärtlich den Hals, so daß der — aus seinen Träumen in die brillantharte Wirklichkeit seiner Herrin zurückgeholt — unwillig schnaubte.
    „Aber Gnädigste“, der Kavalier sah der Dame neckisch in die Augen, „als ich gestern die Strecke absteckte, habe ich nur an Sie gedacht! Sie werden begeistert sein. Schade, daß der Gatte verhindert ist“, sagte er und hängte sich vertraulich bei ihr ein.
    „Ja, Liebste! Da sind Sie ja endlich! Wir haben Sie schon so vermißt! Der Doktor erzählt gerade eine seiner entzückenden Geschichten aus Borneo, kommen Sie schnell!“
    Die Dame, die jetzt mit weitausholenden Gesten die Neuangekommene in die Gaststube zog, mußte einen schlechtgehenden Kosmetikladen besitzen, daß sie genötigt war, ihre Farben und Tuschen in so großer Menge selbst zu verbrauchen.
    „O ja, wundervoll. Außerdem brauche ich dringend etwas zu trinken. Kommen Sie, Mäxchen, leisten Sie uns Gesellschaft.“
    „Ich dachte, die wären zum Reiten hergekommen?“ fragte Simon. „Oder sollte ich mich da verhört haben.“
    „Denen sollte man ein paar Schaukelpferde unter den Hintern schieben, sie würden den Unterschied gar nicht merken“, brummte Bille.
    Wieder fuhr ein Auto vor. Diesmal entstieg ihm ein junges Paar, das aussah, als wäre es direkt aus einer Illustrierten-Reklame für den etwas teueren Geschmack gestiegen. Das weibliche Wesen, blond, überschlank und nach einem schweren Parfüm duftend, tätschelte im Vorübergehen Florian die Wange.
    „Na, Kleiner? Spannend, mal so viele Pferde aus der Nähe zu sehen, nicht wahr? Und all die Autos...“, und zu ihrem Begleiter gewandt fügte sie hinzu: „Unser Auftritt hier muß für die Landbevölkerung doch eine Sensation sein!“
    Florian quollen fast die Augen aus dem Kopf.
    „Du wirst heute noch dein blaues Wunder erleben!“ zischte er zwischen den Zähnen hinter der Blonden her. „Blöde Kuh!“
    „Uberanstrenge dich nicht, sie hört es doch nicht“, sagte Daniel gleichmütig. „Kommt, Freunde— ans Werk!“
    So lange sie in Sichtweite waren, bummelten sie scheinbar gleichgültig davon. Aber dann gab es einen Blitzstart.
    Die Pferde hatten sie bei Brodersens auf dem Hof angebunden. Wenige Minuten später galoppierten sie Richtung Willmsdorf davon.
    „Letzte Besprechung hinter der Feldscheune!“ rief Daniel den anderen zu. „Habt ihr die Blumen?“
    „Ich hab sie“, meldete Bettina. „Hier, in meiner Hosentasche. Und eine Schachtel Reißzwecken.“
    „Gut.“
    Hinter der Feldscheune hielten sie an. Wenn sie sich ins Dunkel der Scheune zurückzogen, konnten sie von hier aus den Start am Waldrand beobachten, ohne selbst gesehen zu werden.
    „Ich habe mich mit dem Pferdebetreuer unterhalten“, berichtete Daniel. „Sie starten nicht alle auf einmal, sondern in kleinen Gruppen. Das begünstigt unseren Plan. Wir verteilen uns also überall auf der Strecke und verändern sie. Die Hindernisse ein bißchen höher, Waldwege mit dichterem Gebüsch und so weiter. In der Mitte bauen wir einen Kreis ein. Wenn sie durch den Tannenforst durch sind, steckt ihr die Blumen so, daß sie mindestens noch dreimal an dieser Stelle vorbeikommen, also immer im Kreis reiten. Und von da aus lassen wir dann jede Gruppe in eine andere Richtung reiten — in alle vier Himmelsrichtungen auseinander. Alles klar?“
    „Klar.“
    „Okay.“
    „Können wir die Pferde nicht noch ein bißchen in Schwung bringen?“ fragte Florian. „Ich meine, wenn einer da so müde daherkommt, scharf an ihm vorbeiziehen, daß sein Gaul gleich Lust bekommt, mitzurennen.“
    „Das überlasse ich euch. Also - an die Arbeit. Wir haben nicht viel Zeit. Einer bleibt hier und beobachtet den Start.“
    „Das wollte doch Karlchen tun.“
    „Da kommt er schon, das ist sein Moped.“
    „Okay, wir reiten schon mal los“, sagte Simon.
    „Halt — die Blumen!“ Bettina zog die gefälschten rosa Pappblumen aus der Hosentasche und verteilte Reißzwecken.
    „Bis dann!“
    Sie galoppierten in alle Richtungen davon, und Karlchen zog sich in die Scheune auf seinen Beobachtungsposten zurück.
    Die Strecke war sieben Kilometer lang, sie führte über Feld- und Waldwege an den hübschesten Stellen vorbei, die die Landschaft zu bieten hatte. Hin und wieder war ein kleiner Graben zu überspringen, ein niedriges Gebüsch oder ein umgestürzter Baumstamm. Einmal ging es eine kleine Anhöhe hinauf und auf der anderen Seite wieder hinunter — das
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