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Bille und Zottel 03 - Mit einem Pferd durch dick und duenn

Bille und Zottel 03 - Mit einem Pferd durch dick und duenn

Titel: Bille und Zottel 03 - Mit einem Pferd durch dick und duenn
Autoren: Tina Caspari
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Benehmt euch anständig, was sollen Schröders von euch denken! Seid nicht so unhöflich zu euren Gästen! Ihr solltet euch wirklich mehr um eure lieben Gäste kümmern !‘ — Und das Tag für Tag von morgens bis abends. Als wenn wir sie eingeladen hätten!“
    „Sagt mal“, Bille zog nachdenklich die Stirn kraus, „wenn sie wirklich so gräßlich verwöhnt und eingebildet sind — dagegen könnte man doch vielleicht was unternehmen?“
    „Was zum Beispiel?“ In Daniels Augen glomm ein Hoffnungsschimmer.
    „Erst mal müssen wir sie zwingen, ihre Pferde selbst zu pflegen und den Stall auszumisten. Und dann werden wir sie mit nach Ostendorf nehmen und tüchtig mitarbeiten lassen.“
    „Nicht schlecht“, sagte Bettina.
    „Weißt du, was mich am meisten ärgert?“ fauchte Florian. „Daß sie ausgerechnet an meinem Geburtstag da sind. Sie werden die ganze Stimmung verderben!“
    „Warte mal — ich glaube, dazu fällt mir etwas ein.“ Bille sah geheimnisvoll von einem zum anderen. „Ich hab da so eine Idee. Wie wär’s, wenn wir zur Feier deines Geburtstags einen Geländeritt veranstalten? Den Florian-Henrich-Geburtstags-Preis vergeben und eine Schnitzeljagd mit ein paar kniffligen Aufgaben machen. Über eine Strecke, von der man so richtig schön dreckig und gerupft nach Hause kommt. Da werden sie sicher ein Stückchen kleiner werden.“
    „Genau! Das ist es!“ Daniel schlug seinem kleinen Bruder vor Begeisterung so heftig auf die Schulter, daß zunächst der ein Stück kleiner wurde.
    „Das könnte hinhauen“, sagte Florian und rieb sich die schmerzende Stelle.
    „Eine Super-Idee!“ bestätigte Simon.
    „Gleich morgen tüfteln wir die Strecke aus“, Bettina grinste. „Damit ich Anfänger schon mal ein bißchen trainieren kann und Sternchen mich sicher ans Ziel bringt. Schließlich muß man doch den Heimvorteil nützen.“

    Zur Ankunft der Schröder-Kinder hatten Bettina und die Brüder Bille nach Peershof eingeladen.
    Im Salon waren diesmal zwei Teetische gedeckt — einer für die vier Erwachsenen, ein zweiter für die Kinder. Bille musterte verstohlen die Neuankömmlinge.
    „Es tut mir ja so leid, Liebste, daß wir nur zwei Stunden bleiben können!“ Frau Schröder umarmte Frau Henrich und warf erst rechts und dann links neben Frau Henrichs Ohr einen Kuß in die Luft.
    Sie war wirklich eine schöne Frau. Die großen dunklen Augen wurden durch ein gekonntes Make-up noch betont. Die kastanienbraunen Haare waren modisch kurz geschnitten. Kleid, Schuhe, Handtasche und das kostbare Seidentuch, das sie lässig um den Hals geschlungen trug, waren in den Farben genau aufeinander abgestimmt, Bille hätte nichts dagegen einzuwenden gehabt, später einmal auch so auszusehen.
    Herr Schröder war vor allem dick. Angefangen bei seinem massigen Schädel, der Speckfalte, die aus dem Kragen kroch, bis zu den runden Wurstfingern und der dicken Zigarre. Sogar seine Stimme klang fett.
    Seine Söhne waren genau das Gegenteil. Schlank wie die Mutter, gepflegt von Kopf bis Fuß, in dunkelblauen Blazern und grauen Flanellhosen, die Hemden schneeweiß mit gestärkten Kragen — sogar Krawatten trugen sie. sorgfältig gebunden. Bille fand, sie sähen aus, als würden sie sich gegenseitig mit „Sie“ anreden.
    Brigitte, die fünfzehnjährige Tochter, wirkte wie fünfundzwanzig. Sie trug zwar elegante Kleidung wie die Mutter, nur war sie einen guten Kopf größer und fast doppelt so breit. Sie schien mehr nach dem Vater zu schlagen.
    „Auf das arme Pferd bin ich gespannt“, flüsterte Bettina.
    „Aber eins mußt du zugeben“, erklärte Bille leise. „In euren Salon passen sie besser als wir.“
    Leicht schockiert hatte Brigitte zur Kenntnis genommen, daß sie bei den „Kleinen“ sitzen sollte, wie sie es nannte. Auch wenn man den älteren Daniel kaum als klein bezeichnen konnte — für sie war er einfach ein Baby.
    Schon wie er aussah! Und seine Brüder — alle drei in Jeans mit lässigen Rollkragenpullis. Sogar die Mädchen trugen Jeans — mit bestickten Bauernhemden darüber. So konnte man sich in einem Beatschuppen sehen lassen, aber doch nicht beim Tee! Und wie sie sich auf den Käsekuchen stürzten! Als hätten sie drei Tage nichts zu essen bekommen! Brigitte konnte nicht wissen, daß sie es lediglich genossen, einmal nicht unter den gestrengen Augen von Frau Henrich sitzen zu müssen.
    „Wart ihr diesen Winter in den Bergen?“ versuchte Bernhard ein Gespräch in Gang zu bringen.
    „Nein —
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