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Bille und Zottel 03 - Mit einem Pferd durch dick und duenn

Bille und Zottel 03 - Mit einem Pferd durch dick und duenn

Titel: Bille und Zottel 03 - Mit einem Pferd durch dick und duenn
Autoren: Tina Caspari
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wurde. Als die Arbeitsgruppe, die für das Renovieren zuständig war, am Abend die eingenommenen Sachen sortierte, stellte sie fest, daß sie für die nächsten zwei Jahre mit Arbeit ausgelastet war und noch mindestens drei weitere Kindergärten ausstatten konnte.
    „ Wißt ihr was?“ stöhnte Bettina, als es auf den Schluß der Veranstaltung zuging und die Schlange der wartenden Kinder noch nicht kleiner werden wollte. „Ich fürchte, ich kann für den Rest meines Lebens keine kreisrunde Pferde-Bahn mehr sehen. Ich werde nur noch geradeaus reiten.“
    „Wenn’s nur das wäre“, jammerte Bille, „aber ich habe ein Gefühl, als hätte ich Elefantenfüße, so schwer sind meine Beine. Ich bin in meinem ganzen Leben noch nie soviel zu Fuß gegangen!“
    „Nicht verzagen, Freunde“, rief Karlchen mit aufreizender Fröhlichkeit von seinem Sitz herunter. „Wenn ihr nachher seht, was wir eingenommen haben, dann macht ihr vor Freude freiwillig noch drei Runden!“
    Bille zog eine Grimasse. „Keinen Schritt werde ich tun! Wenn du dich da oben mit deiner Kasse nicht festgehockt hättest wie eine Glucke auf ihren Eiern, dann hätte dich ja der eine oder andere von uns mal ablösen können.“
    „Na, mach dir nichts draus. Du hast geschwollene Füße — und ich hab schwarze Finger. Berufskrankheiten.“

    Die Einnahmen übertrafen tatsächlich alle Erwartungen. Als Bille und ihre Freunde als Initiatoren der Sammlung der Leiterin des Kindergartens von Ostendorf die gefüllte Kassette überreichten, brach sie vor Rührung in Tränen aus.
    Karlchen, Daniel, Simon und Florian studierten angestrengt ihre Stiefelspitzen und räusperten sich verlegen, bis sich die Dame wieder beruhigt hatte.
    „Wann werden Sie den Kindergarten nun wieder eröffnen können?“ fragte Bille, um die Tränenflut zu bremsen.
    „Nun, bis zum Mai müßten wir es schaffen.“ Die Kindergärtnerin fummelte nach einem Taschentuch und schneuzte sich heftig. „Und zur Eröffnungsfeier seid ihr natürlich herzlich eingeladen!“
    „Fein!“ sagte Bettina. „Aber diesmal ohne Pferde. „Sonst müssen wir am Ende wieder die ganze Zeit im Kreis gehen.“

Schon wieder neue Pläne

    „Hast du schon gehört, daß wir Ostern Besuch bekommen?“ fragte Simon Bille, als sie nach dem Unterricht noch im Stall zusammenhockten.
    „Die lieben, lieben Schröder-Kinder kommen!“ flötete Florian und zog eine Grimasse.
    „Und wer sind diese lieben, lieben Schröder-Kinder?“
    „Frau Schröder ist eine Jugendfreundin meiner Mutter. Und unsere Mütter bilden sich ein, sie müßten uns hin und wieder das Vergnügen eines Zusammenseins gönnen.“
    „Das klingt nicht so, als ob ihr das sehr vergnüglich findet. Wie alt sind sie denn?“
    „Brigitte ist fünfzehn, Bernhard vierzehn und Jochen dreizehn — wie Florian“, erklärte Simon. „Sie haben fabelhafte Pferde.“
    „Dann können sie doch gar nicht so doof sein?“
    „Doch. Sie sind nämlich beschissene Reiter. Alle drei“, erklärte Florian kategorisch.
    „Das mußt du mir näher erklären.“
    „Florian hat recht“, mischte sich Daniel ins Gespräch. „Sie sind gräßlich verwöhnt und haben überhaupt keine Beziehung zu ihren Pferden. Für sie sind das einfach Gegenstände — wie ihr Segelboot oder ihre Skiausrüstung. Dinge, mit denen man angeben und vielleicht sogar Preise gewinnen kann. Sie verachten uns, weil wir unsere Pferde selber versorgen. Sie haben dafür einen Stallburschen.“
    „Solche Typen gibt’s? Ich dachte, die kämen nur in Romanen vor.“
    „Die gibt’s natürlich. Sie stinken vor Geld, allein das Auto solltest du mal sehen! Und den Vater dazu — Papi kann ihn übrigens auch nicht leiden. Und Mutti — na, sie hängt eben an ihrer alten Freundin. Und ein bißchen imponiert ihr das auch, die schönen Kleider von Frau Schröder und die tollen Reisen. Eine Ferienwohnung in der Schweiz, ein Haus auf Elba, ein Gut in Holstein — dazu die Fabriken —, ich glaube, Mutti findet das enorm.“
    „Und ihr nicht?“
    „Nee — wirklich nicht“, sagte Simon grinsend.
    „Und weißt du, was das schlimmste ist?“ sagte Florian düster. „Diesmal laden sie nur ihre lieben Kinderchen bei uns ab, damit die sich in den Osterferien nicht langweilen. Sie selbst fliegen nämlich nach Mexiko!“
    „Hm, das ist ärgerlich. Na ja, sie fahren ja wieder weg“, sagte Bille begütigend.
    „Aber die Osterferien sind im Eimer!“ knurrte Simon. „Du weißt ja nicht, was das bedeutet ! ,
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