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Big Sky Country - Das weite Land (German Edition)

Big Sky Country - Das weite Land (German Edition)

Titel: Big Sky Country - Das weite Land (German Edition)
Autoren: Linda Lael Miller
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Heu im Futtertrog verschlang. „Ich möchte das Anwesen, auf dem ich derzeit wohne, kaufen, einen Stall bauen, anständige Zäune aufstellen und das Ranchhaus ausbauen.“
    Hutch hörte auf, Remington zu striegeln, verließ die Box und schob den Riegel der Tür zu. „War das die ganze Zeit dein Plan?“ Er stützte sich mit den Unterarmen auf Highlanders Boxentür.
    Wie Slade war auch Hutch völlig durchnässt und es schien ihn ebenso wenig zu stören.
    Slade dachte über die Frage nach. Dann seufzte er. „Möglich.“ „Warum dann das Rennen?“
    „Weil du mich provoziert hast, schätze ich“, antwortete Sladegrinsend. Er war mit Highlander fertig. Es war Zeit, den Wallach ausruhen zu lassen. Er hatte es, weiß Gott, verdient.
    Hutch lachte und trat zur Seite, damit Slade aus der Pferdebox kommen konnte. „Kann es sein, dass Joslyn in deinen Plänen ebenfalls vorkommt? Mir ist nicht entgangen, wie du sie heute geküsst hast.“
    Slade grinste schief. „Kann sein.“ Er ging weiter zu Chessies Box. Was Joslyn betraf, hatte er durchaus Pläne. Doch das war nichts, was er mit Hutch diskutieren würde. „Was ist mit dir und Kendra?“
    Hutch betrat die nächste Box, um Sundance zu füttern. „Sie kann mich nicht ausstehen“, antwortete er schmunzelnd. „Ich glaube, sie hätte mich heute am liebsten angespuckt, wenn sie das nicht für eine Verschwendung ihres Speichels gehalten hätte.“
    Slade lachte leise. „Und ich habe dich, was Frauen anbelangt, immer für den Experten schlechthin gehalten. Da habe ich mich wohl getäuscht.“
    Hutchs Kopf tauchte über der halbhohen Trennwand zwischen Chessies und Sundance’ Box auf. „Was zum Teufel meinst du?“, fragte er gereizt.
    Slade zuckte die Achseln und tätschelte Sundance’ golden glänzenden Hals. „Ich hätte gedacht, du würdest Leidenschaft erkennen, wenn du sie siehst. Aber anscheinend hast du nichts mitgekriegt.“
    „Ich habe sie geküsst“, entgegnete Hutch. Es klang fast so, als würde er sich verteidigen.
    „Schon klar.“ Slade wandte sich ab, damit sein Halbbruder seinen amüsierten Gesichtsausdruck nicht bemerkte. „Das ist mir nicht entgangen.“
    „Und weißt du auch, wie sie reagiert hat?“
    „Nein.“ Slade verschränkte die Arme. „Ich war in diesem Moment selbst ziemlich beschäftigt.“
    „Sie hat mich getreten , Slade. Voll gegen das Schienbein.“ Slade verzog das Gesicht. „Autsch.“
    „Das hat mich wahrscheinlich den Sieg gekostet“, stellte Hutch nachdenklich fest.
    „Träum weiter, Cowboy.“ Slade trat gleichzeitig mit Hutch hinaus auf den Gang zwischen den Pferdeboxen. „Dein Pferd war schnell, meines noch eine Spur schneller, und der blaue Fleck auf deinem Schienbein hat nichts damit zu tun.“
    Hutch stellte sich mit leicht gespreizten Beinen hin, stemmte die Hände in die Hüfte und schaute ihn finster an. Aber trotz seiner herausfordernden Haltung schien er weder eine Antwort noch einen Plan zu haben. Slade hätte am liebsten laut losgelacht.
    „Wir können ja noch mal um die Wette reiten“, schlug er vor. „Und was hätte das für einen Sinn, verflucht noch mal?“ „Ich wollte dich nur ein bisschen aufheitern, kleiner Bruder.“
    Einen Moment lang dachte Slade, Hutch würde sich gleich auf ihn stürzen und sie beide würden sich zur Krönung des Tages mitten im Stall einen schönen, altmodischen Faustkampf liefern.
    Doch schließlich lachte Hutch nur. „Willst du irgendwann mal ein Bier trinken gehen?“
    „Kling gut“, antwortete Slade. Kamen sie sich etwa gerade näher, Hutch und er? Würde sich nach all den Jahren erbitterter Feindschaft so etwas wie ein brüderliches Verhältnis entwickeln? Es war zu früh, um es sagen zu können.
    Slade klopfte Hutch im Vorbeigehen auf die Schulter. Dann marschierte er hinaus in den Regen, stieg in seinen Pick-up und machte sich auf den Heimweg.
    Den Blick geradeaus und über die Scheibenwischer hinweg auf die Straße gerichtet, ließ er Whisper Creek hinter sich, ohne ein einziges Mal in den Rückspiegel zu sehen. Die Ranch bedeutete für ihn nicht mehr und nicht weniger als einen Ort, zu dem er nie gehört hatte. Jetzt, da er all dem den Rücken gekehrt hatte, fühlte er sich so, als wäre eine große Last von seinen Schultern gefallen.
    Slade konnte sich zwar nicht genau erklären, was jetzt anders war, doch er wusste, dass er sich innerlich zutiefst befreit fühlte. Er wusste, dass er sich selbst befreit hatte. Das Gleiche traf auch auf Hutch zu.
    Sie
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