Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Big Daddy

Big Daddy

Titel: Big Daddy
Autoren: Natalie Schauer
Vom Netzwerk:
mich immer. Ich denke gerne daran zurück.“
    Sie hielt inne und Angel nutzte die Chance, ihr eine Frage zu stellen.
    „Wo ist deine Mutter gewesen?“
    „Meine Mutter ist bei meiner Geburt gestorben. Ich habe nur ein Foto von ihr.“
    „Hast du es bei dir?“
    „Das Foto? Ja, ich trage es immer bei mir.“
    Angel wollte es unbedingt sehen. Vielleicht konnte man herausfinden, wer die Frau war.
    Elisabeth durchwühlte ihre Sachen, schnell hatte sie das Bild gefunden.
    „Hier, das ist meine Mutter.“
    Angel sah das Bild eine Weile an. Sie sah eine sehr junge Frau, die schüchtern in die Kamera blickte. Sie hatte dieselben Augen wie Elisabeth. Doch es war keine der Frauen, die sie gefunden hatten, da war sich Angel sicher.
    „Sie ist hübsch, nicht wahr?“
    Angel starrte das Foto immer noch an.
    „Ja, deine Mutter ist wirklich sehr hübsch, genauso wie du.“
    Das junge Mädchen lächelte zaghaft, sagte aber nichts. Angel beschloss, dass es Zeit fürs Bett war. Morgen würden sie weitersprechen können. Sie wollte Elisabeth nicht überfordern.
     
    Ich hörte wie mein Vater mit dem Truck zurückkam, doch ich hörte noch etwas anderes - eine fremde Stimme. Ich war sehr überrascht, doch ich wollte unbedingt sehen, wer mit meinem Vater gekommen war. Leise schlich ich mich aus meinem Wohnwagen und sah ein junges Mädchen zusammengekauert in der Ecke auf dem Van hocken. Langsam versuchte ich mich ihr zu nähern, doch ich kam nicht voran. Irgendetwas hielt mich zurück. Ich fing an zu rennen, doch auch das half nichts. Das Mädchen sah zu Boden, ich konnte ihr Gesicht nicht erkennen. Wo war mein Vater? Warum half er diesem Mädchen nicht? Plötzlich erkannte ich eine Bewegung. Das Mädchen hob den Kopf, blickte mir in die Augen. Ich hörte auf, zu laufen. Tränen rannen dem Mädchen über das Gesicht und ihre Augen waren weit aufgerissen. Sie hatte Angst und als ich die Gestalt hinter ihr sah, wollte ich etwas sagen, doch dann sah ich das große Messer und fing an, zu schreien.
     
    Angel hörte die Schreie erst nach einigen Sekunden, als sie in ihr Bewusstsein vordrangen. Sie schrak aus ihrem Traum hoch. Es war Elisabeth, sie schrie, als wenn es um ihr Leben ginge. Schnell rannte Angel ins Gästezimmer. Die Türen waren offen. Elisabeth lag immer noch in ihrem Bett. Sie träumte. Angel s chüttelte das Mädchen, bis es sie endlich wahrnahm. Ihr Körper war eiskalt und schweißnass. Sie nahm das Mädchen in die Arme und wiegte es hin und her. Angel war erschüttert, auch Elisabeth plagten Alpträume, genau wie sie selbst. Was würden sie wohl sonst noch gemeinsam haben? Sie legte sich zu ihr ins Bett und ließ sie die ganze Nacht nicht mehr los.
     
    Angel musste tief eingeschlafen sein, denn Elisabeth war nicht mehr im Raum,  als sie wach wurde. Das erste Mal seit Monaten hatte sie fest geschlafen und nicht geträumt. Sie fühlte sich ausgeruht. Als sie in die Küche kam, war bereits Kaffee gekocht. Angel war überrascht. Elisabeth kam geduscht und angezogen in den Raum, sie wirkte sehr müde.
    „Guten Morgen, Angel. Ich habe Kaffee gekocht.“
    Sie lächelte.
    „Hast du das bei deinem Vater auch immer gemacht?“
    „Ja, jeden Tag.“
    „Bist du denn gar nicht zur Schule gegangen?“
    „Nein, mein Dad hat mich unterrichtet. Ich war nie in einer Schule.“
    Angel fragte sich, wie er das hinbekommen hatte. Sie war wahrscheinlich nirgends gemeldet gewesen. Er fuhr mit ihr durch das gesamte Land und keiner wurde darauf aufmerksam.
    „Wie heißt dein Vater?“
    „Weißt du das denn nicht?“
    Sie lachte.
    „Er heißt Adam, Adam Daniels.“
    „Und deine Mutter?“
    „Monica Roberts.“
    Adam Daniels und Monica Roberts. Ob das sein richtiger Name war, fragte sich Angel. Sie gab über Handy die Daten an Bob weiter, er sollte das herausfinden.
    „Seit wann sucht ihr nach meinem Vater?“
    „Seit über fünfzehn Jahren. Wann hast du erfahren, dass er, naja, dass er ein Mörder ist?“
    „Ich weiß es nicht mehr. Ich will es auch nicht wissen!“
    Sie bedeckte sich das Gesicht mit ihren Händen und weinte.
    „Ich habe alles wieder so hingelegt, wie ich es vorgefunden habe. Dann habe ich überlegt und überlegt. Nach einiger Zeit wusste ich, dass ich fliehen musste.“
    Angel nickte und nahm einen Schluck von ihrem Kaffee. Beide erschraken beim grellen Ton von Angels Handy.
     
    KOMM SOFORT INS REVIER. BOB
     
    Angel erstarrte. Was war passiert?
    „Was ist?“
    „Wir müssen sofort aufs Revier.“
    „Sag mir
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher