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Big Daddy

Big Daddy

Titel: Big Daddy
Autoren: Natalie Schauer
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ihre Tränen hinunterschlucke n. John Goodwin nickte.
    „Ich werde dich nicht ausfragen, Angel. Wenn du mir etwas erzählen willst, dann kommst du zu mir. Ich dränge dich nicht.“
    Wieder nickte Angel.
    „Es geht mir gut, John. Ich bin bereit, wieder einzusteigen.“
    Auch er nickte, doch er wusste, dass sie log. Niemand konnte nach so einem Erlebnis wieder normal weitermachen, doch er sagte nichts. Angel wollte das Gespräch in andere Bahnen lenken.
    „Ich habe gehört, wir haben einen neuen Fall. Einen außergewöhnlichen Fall.“
    Sie lachte dabei so, wie sie es früher immer getan hatte. Früher war sie scharf auf solche Fälle gewesen, doch nun hatte sie ihre Zweifel. Die galt es allerdings zu überspielen.
    „Komm schon, John, erzähl mir alles. I ch bin bereit. Bob hat nur was angedeutet.“
    John drehte sich um, er strich sich mit seinen Händen über seinen Dreitagebart.  Angst kroch ihm in den Nacken und ihm wurde leicht übel. Sollte er es riskieren, Angel in so einen großen Fall einzusetzen? Sie war noch nicht über den Berg. Er starrte auf den Parkplatz vor der Polizeistation, es war niemand zu sehen. Die meisten Menschen waren in den Gebäuden, weil es zu heiß war. John drehte sich langsam um.
    „Big Daddy ist dir wahrscheinlich ein Begriff, nehme ich an?“
    Angel nickte und setzte sich auf den Stuhl. Sie musste ihre Hände verstecken, die wie verrückt zitterten. Ihr Magen rebellierte. Er würde ihr die Fakten auf den Tisch legen und dann ging die Jagd los. So wie immer. Doch es ging um Mord, nicht nur um Vergewaltigung. Und es ging um ihre verdammte Karriere! Angel spürte, dass sie einfach noch nicht fit genug war, aber jetzt war es zu spät. John ging mit ihr in einen Nebenraum. Sie sah sich um und war total geschockt. Plötzlich stand auch Bob hinter ihr. Angel merkte, wie sich alles in ihr drehte. Der Raum war voller Opfer, voller getöteter Frauen. Die Bilder waren grauenvoll! Aufgeschlitzte Mädchen, alles war rot, tot, Angel wurde übel. Sie unterdrückte den Drang, sich zu übergeben. Sie sah mindestens achtzehn verschiedene Frauen. Zwei der Opfer waren schwarz, eine asiatischer Abstammung, eine musste indianisches Blut in sich gehabt haben, die restlichen waren weiße Amerikanerinnen. Manche waren dick, andere ungepflegt, andere hübsch und elegant. Es waren ganz junge Mädchen dabei, einige waren schon so alt wie Angel, also in den Dreißigern. Sie studierte die Bilder der Opfer genau. Bob und John nahmen Platz und gaben ihr die Zeit, die sie brauchte. Sie kannten die Fakten bereits, nur sie musste sich noch einarbeiten.
    „Ich jage ihn schon seit fast fünfzehn Jahren, Angel. Ich habe ihn nie gekriegt.“
    John Goodwin stand plötzlich hinter ihr.
    „Erklär mir die Fakten.“
    John nickte Bob zu und sie fingen an, sie aufzuklären.
    „Wir wissen nicht viel. Ich fasse mich kurz.“
    John war ganz in seinem Eleme nt und wieder voll konzentriert. Das gefiel Angel, so kannte sie ihn.
    „Es gehen sechzehn Morde auf sein Konto. Es könnten aber auch mehr sein. Sicher wissen wir aber nur von diesen. Alle sechzehn haben exakt die gleichen Merkmale. Ihnen wurde bei lebendigem Leib der Bauch bis zum Schambein aufgeschlitzt. Er entnimmt ihnen die Gebärmutter und lässt sie ausbluten. Danach vergräbt er sie und ziert das Grab mit einem Stein und Blumen. Er ehrt seine Opfer. Er mordet in Kalifornien, Nevada und New York. Wir gehen davon aus, dass es sich nur um einen Täter handelt. Er tötet aus Überzeugung. Wir haben auch herausgefunden, was die Frauen verbindet.“
    John hielt inne und sah Angel an.
    „Was?“
    Angel fühlte sich erschöpft und aufgekratzt zugleich.
    „Alle Opfer haben mindestens ein Kind abgetrieben.“
    Bei diesen Worten krümmte sich bei Angel der Magen zusammen. Sie rannte aus dem Büro und übergab sich kurz danach in der Toilette. Er tötete Frauen, die Kinder töten. Ihre Gedanken kreisten um diese Worte. Um ihr ungeborenes Kind.
    Angel hörte Bobs Stimme.
    „Angel? Ist alles in Ordnung?“
    Sie raffte sich hoch, wusch sich das Gesicht und öffnete die Türe.
    „Ja, alles ok.“
    Das war alles, was sie sagte. John war immer noch im Büro. Er wusste, dass etwas nicht stimmte. Verdammte Scheiße!
    „Bist du wieder fit?“, fragte John Angel, als diese wieder das Büro betrat.
    „Ja, alles bestens.“
    „Na, dann.“
    John und Bob warfen sich besorgte Blicke zu.
    „Wie findet er seine Opfer? Woher weiß er von den Abtreibungen?“
    Angel war zutiefst
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