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Big Daddy

Big Daddy

Titel: Big Daddy
Autoren: Natalie Schauer
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Ein dreizehnjähriges Mädchen steht einfach so vor der Tür und behauptet, ihr Vater wäre ein gesuchter Mörder. Einfach wahnsinnig, oder?“
    Bob war richtig wild darauf, ihr jedes Detail zu erzählen. Angel ging im Kopf alles durch, was sie über Big Daddy wusste, doch das war nicht viel. Bob unterbrach Angel in ihren Gedanken. 
    „Und da gibt es noch was, Angel, dass du wissen solltest.“
    Angel horchte auf, denn es lag etwas Seltenes in Bobs Stimme - Besorgnis.
    „Rück schon raus.“
    „Das Mädchen wollte nur mit dir sprechen.“
    „Mit mir?“ Angel war erstaunt und wurde zugleich nervös. Was wollte dieses Kind von ihr?
    „Angel, lass lieber die Finger davon. Du hast in letzter Zeit zu viel durchgemacht. Tu dir nicht diesen Fall auch noch an!“
    Angel wusste, dass Bob Recht hatte, doch sie war bereits infiziert. Sie musste diesen Fall haben, unbedingt! Sie würde mit dem Mädchen sprechen, denn das würde sie von ihren eigenen Problemen ablenken und es könnte einen großen Karrieresprung bedeuten, wenn sie Erfolg hatte. Als Bob sich von seinem Stuhl erhoben hatte, war Angel schon längst wieder auf dem Weg ins Büro zu ihrem Boss. 
     

Vor zwei Monaten
     
    Elias Roberts machte sich für die Schule fertig. Leise schlich er die Treppe hinunter, um seine schlafende Mutter nicht zu wecken. Wenn sie Nachtschicht hatte, dann brauchte sie ihren Schlaf, das wusste Elias. Er konnte es kaum noch erwarten, bis er endlich auch arbeiten durfte. Elias würde seiner Mutter so gern helfen, doch das ließ sie nicht zu. Sie wollte, dass er einen guten Schulabschluss machte, um danach zu studieren, doch Elias wollte das nicht. Er wusste, dass es viel Geld kosten würde, Geld, das sie nicht hatten. Er füllte den Napf für seine Katze Momo und streichelte ihr sanft über das weiche Fell. Er liebte Momo abgöttisch. Seine Mutter hatte sie ihm zu Weihnachten vor zwei Jahren geschenkt, damit er in der Nacht nicht so alleine war, wenn sie arbeiten ging. Im Kühlschrank lag ein Thunfischsandwich, das seine Mutter gestern vor ihrer Schicht im Hotel extra für ihn gemacht hatte. Er freute sich darüber, denn Thunfisch aß er am liebsten. Schnell packte er es in seinen alten, ausgewaschenen Rucksack, nahm den Haustürschlüssel von der Wand und machte sich auf den Schulweg. Es war kalt und er ärgerte sich, dass er seine Mütze nicht aufgesetzt hatte. Wenn seine Mutter wach gewesen wäre, hätte sie ganz sicher daran gedacht.
     
    Zur gleichen Zeit schlich Emilia, ein junges Mädchen mit lockigen schwarzen Haaren, hinter Elias her. Sie genoss das Treiben in der Großstadt in vollen Zügen. Sie beobachtete den Jungen ganz genau, sie mochte ihn vom ersten Augenblick an. Schon mehrere Tage verfolgte sie ihn und er bemerkte nicht das Geringste. Sie traute sich nicht, ihn anzusprechen -- was hätte sie auch sagen sollen? Er schlenderte gemütlich vor sich hin und ging jeden Tag den gleichen Weg. Emilia hasste es, stundenlang vor der Schule warten zu müssen, denn sie wäre auch gerne in das große Gebäude gegangen, um mit den anderen Schülern zu lernen, doch das durfte sie nicht. Irgendwann vielleicht. Sie stellte sich vor, wie der Junge, der vielleicht nur zehn Monate älter als sie war, ihr dabei half. Emilia vertrieb sich die Zeit mit schwierigen Rechenaufgaben, doch die Stunden zogen sich ewig hin. Am Tag zuvor schlenderte sie zur Eishalle, die direkt gegenüber der Schule lag und schaute den Mädchen beim Training zu. Immer wieder war sie fasziniert, was sie für tolle Bewegungen und Sprünge machen konnten. Emilia wünschte sich so sehr, normal zu sein, so wie die anderen. Heute war die Eishalle allerdings leer und zu weit wagte sie sich nicht weg. Also kritzelte Emilia lustlos auf ihrem Block herum, als sie wie aus dem Nichts von hinten angesprungen wurde. Sie konnte sich gerade noch fangen, doch Stift und Block fielen zu Boden. Sie erschrak fürchterlich und schlug wild um sich. Schnell hatte sie den Angreifer überlistet, der nun unter ihr auf dem Boden lag und wild mit den Füßen strampelte.
    „Hör auf zu st rampeln“, schrie sie, doch der Junge beruhigte sich nicht.
    „Was willst du von mir? Warum verfolgst du mich die ganze Zeit?“
    Der Junge hatte also doch mehr bemerkt, als sie dachte, und er war stark. Er befreite sich kurz aus ihrer Gewalt und schlug ihr mehrmals heftig ins Gesicht.
    „Hör auf“, schrie Emilia, „bitte, h ör auf! Ich tue dir doch nichts!“
    Entweder er hatte keine Kraft mehr oder
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