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Bibi und Tina 36 - Der verschwundene Pokal

Bibi und Tina 36 - Der verschwundene Pokal

Titel: Bibi und Tina 36 - Der verschwundene Pokal
Autoren: Theo Schwartz
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am Baum nicht verscheuchen.«

    Sie deutete auf eine stattliche Fichte, in deren Rinde ein Specht sich eingekrallt hatte und so laut dagegen hämmerte, dass es durch den ganzen Wald schallte.
    »Verstehe.« Tina nickte zustimmend. »Hey, das ist ein Schwarzspecht!«
    »Der Name passt«, meinte Bibi. »Nur auf dem Kopf hat er ein rotes Gefieder. Es sieht aus wie eine Mütze«, fügte sie lachend hinzu.
    »Und was für ein Riesenloch er schon gehackt hat«, sagte Tina erstaunt.
    »Das ist für seinen Nachwuchs, nicht wahr?«
    »Ja, genau«, bestätigte Tina. »Das wird die Bruthöhle für sein Gelege.«
    »Ich würde an seiner Stelle ja am Nachbarbaum hacken.« Bibi warf einen prüfenden Blick nach oben. »Der ist abgestorben. Da geht es bestimmt leichter.«
    »Ach, Quatsch!« Tina warf ihrer Freundin einen amüsierten Blick zu. »Du würdest dir eine Höhle hexen.«
    »Das stimmt auch wieder«, meinte Bibi.
    Plötzlich scheute ihre Stute. »He, was ist jetzt?!« Bibi schnalzte aufmunternd mit der Zunge. »Sabrina, lauf doch weiter!«
    Doch Sabrina wieherte unruhig und wollte keinen Schritt weitergehen. Auch Amadeus blieb stehen.
    »Was hast du denn, mein Süßer?!«, fragte Tina besorgt.
    In diesem Moment ertönte über ihren Köpfen ein lautes, trockenes Knacken, und gleich darauf krachte ein dicker Ast vor ihnen zu Boden. Erschrocken machten die Pferde einen Schritt rückwärts.
    »Puh! Glück gehabt!« Tina stieß erleichtert die Luft aus. »Das ist ja ein riesiges Ding!«
    »Ein Meter weiter, und er hätte uns getroffen!«
    »Mann, der Baum muss total morsch sein«, sagte Tina.
    Bibi nickte. »Allerdings.«
    »Deshalb hat der Specht ihn nicht ausgesucht.«
    »Schlauer Specht«, pflichtete Bibi ihr bei.
    »Und schlaue Pferde«, fügte Tina hinzu. »Die haben die Gefahr gespürt.«
    »Ja! Super gemacht, Sabrina!«, sagte Bibi anerkennend. »Klasse, Amadeus!«
    »He! Mein Pferd lobe nur ich!«, rief Tina im Spaß. »Und jetzt weiter! Los, Amadeus!«, feuerte sie ihren Hengst an. »Auf zum Martinshof!«
    Und schon preschte Amadeus los.
    »Na, warte! So haben wir nicht gewettet!« Bibi gab ihrer Stute Schenkeldruck. »Lauf, Sabrina! Die kriegen wir!«
    Auf dem Martinshof angekommen, eilten die beiden Freundinnen sogleich in die Küche und erzählten Frau Martin von dem morschen Baum am Weg und dem heruntergefallenen Ast.
    »Da habt ihr wirklich Glück gehabt«, meinte Frau Martin. »Der Baum muss weg, bevor noch etwas passiert.«
    »Sollen wir zum Förster reiten und ihn informieren?«, schlug Tina vor.
    »Das ist nicht nötig.« Ihre Mutter schüttelte den Kopf. »Ich rufe ihn an. Für euch habe ich etwas anderes zu tun. Trödel-Hannes will heute bei uns vorbeischauen ...«
    »Ach, ist der wieder auf Sammeltour?«, fragte Tina sie.
    »Ja. Ihr könnt euch mal nach altem Trödel auf dem Hof umsehen.«
    Tina nickte. »Machen wir, Mutti.«
    »Fangt am besten in der Scheune an«, sagte Frau Martin. »Bei Holgers Werkbank steht viel unnützer Kram herum.«
    Bibi schmunzelte. »Das sieht Holger sicher anders.«
    »Er kann ja vorher noch einmal alles durchschauen, bevor das Zeug wegkommt.«
    »Und was ist mit deinem Trophäenschrank im Büro?«, wollte Tina wissen. »Der ist auch ziemlich voll.«
    »Bitte!?« Frau Martin runzelte die Stirn. »Hände weg vom Schrank! Das brauche ich alles noch.«
    Tina lachte. »Genau wie Holger!«

    Auch ihre Mutter lachte. »Also gut, ich sehe den Schrank mal durch. Aber persönlich!«
    »Gibt es nachher auch eine Belohnung für uns?«, fragte Bibi verschmitzt.
    »Wie wäre es mit frischem Butterkuchen? Den backe ich ohnehin für Trödel-Hannes.« Bibi strahlte. »Super!«
    »Na dann!«, rief Tina vergnügt. »Ab in die Scheune!«

Der Pokal des Ritters
    D ie Aussicht auf köstlichen Butterkuchen spornte die Mädchen an, und sie legten sich sehr ins Zeug, damit die Arbeit schnell erledigt war. Sie waren gerade mit dem Durchforsten der Scheune fertig geworden, als Tinas Freund Alexander anrief. Er fragte, ob sie vielleicht Lust hätten, ihm beim Stöbern auf dem Dachboden des Schlosses zu helfen. Sein Vater wolle dem Trödler ein paar Sachen mitgeben.
    Bibi und Tina sagten erfreut zu. Vorher aber stärkten sie sich im Obstgarten noch mit frischem Butterkuchen, dann ritten sie zum Schloss.
    Dort geleitete Butler Dagobert die »jungen Damen«, wie er sie nannte, über verwinkelte Flure und steile Treppen zu Alexander auf den Dachboden. Es war heiß und stickig hier oben, und im Licht der
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